Metalmessage V
Metalmessage V Spielzeit: 77:47
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2008
Stil: Pagan, Viking, Folk Metal

Review vom 24.03.2009


Andrea Groh
Seit dem ich Metalmessage IV für eine Besprechung bekommen hatte, sind nun neun Monate vergangen, in denen ich mich auf Teil V gefreut habe (neun Monate warten? Das ist ja fast wie eine Schwangerschaft…). In der Zwischenzeit habe ich immer wieder die außergewöhnliche und sehenswerte Homepage des Herausgebers Markus Eck besucht, Freunden davon erzählt, ebenso von dem Sampler und den Bands darauf. Sie und auch ich haben dadurch Kaufanregungen erhalten. Nun endlich ist es soweit, Teil V liegt mir vor.
Für die Covergestaltung konnte dieses Mal Ed Repka gewonnen werden, der vorwiegend für US-Größen wie Megadeth, Death und Bands aus deren Umfeld gezeichnet hat. Von daher ist es schon erstaunlich, ein Motiv von ihm auf einem kleinen aber feinen Sampler aus Deutschland zu finden, hinter dem keine große Firma und daher auch keine großen finanziellen Mittel stecken. Sein Stil ist, wie üblich, sehr plastisch mit leichter Tendenz zur Übertreibung, wodurch ich seine Gesichter manchmal als fratzenhaft empfinde, hier bei den Trollen passt dies jedoch ganz gut. "Thor's fight against cave-trolls" ist wieder eines seiner intensiv blauen Bilder mit schönen prachtvollen Farben, vielleicht schon ein wenig zu bunt, insbesondere verglichen mit den bisherigen Covern.
Zur besseren optischen Wirkung kommt "Metalmessage V" im DVD-Format, was sich natürlich auch positiv auf das Booklet auswirkt. Glänzten schon die Vorgänger mit liebevoller und aufwändiger Gestaltung, hat sich Markus diesmal selbst übertroffen. Neben den Bandvorstellungen gibt es Naturfotos. Dies mag im ersten Moment etwas ungewohnt wirken, aber wer die Metalmessage-Homepage kennt, wird sich nicht darüber wundern, sind dort doch auch etliche Fotos aus dem bayrischen Wald zu sehen. Zu heidnisch orientierter Musik passt dies vortrefflich.
Diese wurde von Markus Eck, dem das Ganze sehr am Herzen liegt, wieder sorgfältig ausgewählt, wie er auch in dem beigelegten Infozettel erklärt und worin er auch die Verbindung von Heidentum und Natur noch einmal ausdrücklich für alle diejenigen betont, denen das von seiner Homepage her nicht bekannt ist. Idealismus statt Kommerz ist hier die Devise. So kommen nur Bands in Frage, von denen er überzeugt ist - auch wenn diese eher unbekannt sind, oder geringere Verkaufszahlen haben. Auffällig ist hierbei, wie schon beim Vorgänger, das Aussparen von finnischen, diesmal sogar skandinavischen Bands überhaupt. Mit fünf von 13 Bands sind die Germanen sogar sehr dominant.
Als erstes erwähnen will ich Andras, deren "Miasma Track" ich schon von der CD "Iron Way" kenne, die meiner Meinung nach zu den besten Veröffentlichungen 2008 gehört. Den Sachsen gelingt damit ein Werk von atmosphärischer Dichte und Energie, welches mich teilweise an die älteren Sachen von Vintersorg erinnert, was natürlich auch an Steffen Thümmels Gesangsstil liegt, der mir schon bei seinem Sidepojekt Coldun auffiel. Dabei sind Andras weit davon entfernt, eine musikalische Kopie zu sein, sondern gehen ihren eigenen eisernen Weg.
Die irischen Celtic Metaller Waylander, die mir seit gut fünfzehn Jahren bekannt sind, gehören zu den Veteranen der Szene, haben allerdings nie den großen Erfolg gefunden. Auch die deutschen Adorned Brood tummeln sich schon seit 1993 in der Szene, liegen allerdings etwas mehr im Trend. Der Nachwuchs ist mit Dyrathor, die 2006 gegründet wurden und sich noch im Demo-Stadium befinden, auch vertreten. Diese spielen nach eigenen Angaben Northern Storm Metal (aha…) mit deutschen Texten.
So vereinigt auch "Metalmessage V" wieder Gegensätze, vom Einmannprojekt bis zur sechsköpfigen Band, sowohl eher klassische Metal-Besetzungen als auch mit Violine, Keyboard, Flöte oder anderen folkigen Instrumenten, mal eher verspielt mal eher aggressiv. Insgesamt erscheint mir dieser Teil etwas härter als der Vorgänger. Einige Songs sind recht lang ausgefallen und bewegen sich um die acht Minuten.
Weiter will ich nun nicht ins Detail gehen, denn eine solche Zusammenstellung von Bands ist immer Geschmackssache. Was mir gefällt muss anderen noch lange nicht zusagen und umgekehrt. Je nachdem welcher Stil bevorzugt wird, werden andere Songs die Favoriten sein und das ist natürlich völlig ist Ordnung. Ein Totalausfall ist nicht dabei, alles passt ins von Markus Eck ausgewählte Schema, welches sicher subjektiv ist und es auch gar nicht anders sein will. Wer sich darauf einlassen möchte, bekommt eine akustische Ergänzung zu der Homepage, was durchaus einigen Sinn macht, denn Musik selbst hören ist doch immer noch besser als nur darüber zu lesen.
Ansonsten ist es eine Möglichkeit, neues im Bereich Pagan/Viking/Folk-Metal kennen zu lernen, sich einen Ein- oder Überblick in diese Szene zu verschaffen oder sich einfach ein schönes und limitiertes Sammlerstück in den Schrank zu stellen. So oder so eine lohnenswerte Sache für alle an jener Szene-Interessierten, ob aus Neugier oder als überzeugter Fan.
Tracklist
01:Fimbulvet (Germany): Helias Bann (5:23)
02:Hromovlad (Slovakia): Slavia (5:09)
03:Tumulus (Russia): Kochevonov Plyas (5:04)
04:Dark Forest (Canada): Journey To Ever-Eternal Skies (8:11)
05:Tiwaz (Brazil): The Battlelore (7:04)
06:Dyrathor (Germany): Im Auge des Sturms (5:13)
07:Xerion (Spain): No Pazo Derruido Da Existencia (6:30)
08:Adorned Brood (Germany): Sons Of The Damned (5:24)
09:Waylander (Ireland): As Deities Clash (7:45)
10:Natan (Belgium): Volkskracht (7:16)
11:Andras (Germany): Miasma Track (5:14)
12:Obscurity ( Germany): Nach Asgard wir reiten (4:08)
13:Vinternatt (Belgium): De Zwarte Mis (5:20)
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