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Various Artists / Natural Selections Vol. 1
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Umbrella Tree Records ist ein kleines und noch sehr junges Label, das in Ashville im amerikanischen Bundesstaat North Carolina gegründet wurde. Die Eigentümer haben sich zum Ziel gesetzt, vor allem den lokalen Nachwuchs zu unterstützen und die erste Produktion ist die hier vorliegende Compilation, auf der zunächst acht junge Bands vorgestellt werden, die teilweise auch ganze Alben produzieren werden, bzw. schon produziert haben. Gemeinsam haben die Combos, dass sie alle grob im Independent-Bereich anzusiedeln sind. Aber nehmen wir uns den Nachwuchs aus dem Süd-Osten der USA doch einmal einzeln vor.
Den Anfang machen die Pallas Cats, die für "Dog Park" erstmal durch einen langsamen Beginn und Trommelwirbel Spannung aufbauen, bis sich die Nummer zu ordentlichem Garage Rock entwickelt. Auch der zweite Track der Truppe beginnt langsam aufbauend, bis dann doch ordentlich gerockt wird. Nach dieser guten Vorlage können Grammer School das gesetzte Niveau nur bedingt halten, wobei mich persönlich bei "Chopper" der sich durchziehende Soundeffekt nervt, der ein totaler Gegenpol zum eigentlichen Song ist und sich wie ein defektes Kabel, bzw. 'Kabelbrummen' anhört. Zu allem Überfluss wird dieser Effekt auch beim zweiten Song eingesetzt. Wahrscheinlich Geschmackssache, aber meiner ist es nicht.
Einen deutlichen Schritt in Richtung Punk Rock gehen danach die Forty Furies. Knappe Arrangements, eine überschaubare Anzahl von Akkorden und relativ aggressiver Gesang stellt die Gangrichtung dar. Sicherlich könnte man die etwas einsilbige Darbietung kritisieren, aber diese ist wohl auch genauso gewollt und in diesem Genre nicht unüblich. Und bei "Louis" wird dann auch alles etwas luftiger und lockerer. Bei Solito steuert eine Lady die Lead Vocals bei, was alleine schon eine willkommene Abwechslung ist. Auch dieses Trio spielt seine Songs geradeaus nach vorne und ist nahe am Punk Rock dran. Was Solito qualitätsmäßig abhebt, sind die guten Gitarrensoli und der einsetzende Wechselgesang. "Spit And Growl" kommt sogar richtig gut und stellt bis dahin die beste Nummer dieses Samplers dar.
The Machiavillains sind schon etwas länger im Geschäft, was man ihren beiden Titeln bezüglich des Songwritings und der Arrangements auch anhört. Da wird schon deutlich differenzierter und klarer ans Werk gegangen. "Tirades Injustice" und "Razor's Paramore" kranken noch etwas am schiefen Gesang, stellen aber ansonsten gute Indie-/Garage-Kost dar. Als nächstes sind Balloon Wars dran. Hier hat enenfalls eine Lady die Lead Vocals übernommen und der Gesang kommt sehr klar und gut. Auch beim Songwriting kann diese Band sich positiv von den meisten Mitbewerbern absetzen und gehört zu meinen Favoriten.
Die vorletzte Truppe hört auf den Namen The Spandrels und überrascht bei "Toms And Queens" gar mit Geigenspiel, das sich durch das sich langsam tempomäßig steigernde Stück durchzieht. Auch hier Wechselsang, der der Nummer Leben einhaucht. Natürlich auch durch die Geige kommt der Song mit einigen Folk-Anteilen rüber. Das Streichinstrument ist auch beim zweiten Song vertreten und macht die Musik der Band spannend sowie unterhaltsam. Den Abschluss bilden dann die Muckrakers, die noch mal fett in die Punk Rock-Kerbe hauen. Auch hier wird aber trotz der ungestümen Vorgehensweise ein feines Arrangement hingelegt.
"Natural Selections Vol. I" stellt einen netten Überblick des Labels Umbrella Tree Records dar. Wenn man berücksichtigt, dass wir es hier durchgehend mit jungen Nachwuchsbands zu tun haben, dann ist das Gebotene durchaus ordentlich. Wenn die jeweiligen Truppen so richtig durchstarten möchten, muss natürlich noch einiges verbessert werden, was nahezu alle Aspekte (z. B. Gesang, technische Fähigkeiten, Sound usw.) betrifft, aber die Mehrzahl der Bands scheint immerhin auf dem richtigen Weg zu sein. Speziell bei Solito, The Machiavillains und Balloon Wars darf man auf deren erste Alben gespannt sein.
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