Crossfade, damit sind die Schweden gemeint und nicht die Jungs aus South Carolina, die unter gleichem Namen abrocken. Die Nordmänner gibt es seit 1999 und die Band wurde von den immer noch tonangebenden Hallbäck und Stenström gegründet. Nur wenige Monate später stieß schon Sänger Edman hinzu und hat bis heute den Platz hinter dem Mikro für sich gebucht. Weiter gibt es noch das Brüderpaar Sven und Per Lindvall, das für die Rhythmusabteilung verantwortlich zeichnet. Für ihre musikalischen Erzeugnisse bedienen sie sich jedoch immer wieder einiger weiterer Kollegen aus dem Umfeld, so auch bei dieser Produktion, die jetzt als "Secret Love" ganz frisch auf dem Markt ist. Mit ihrer Musik umspannen sie die Zeit von den Sechzigern bis zur Gegenwart und sehen sich genremäßig gern bei den Kollegen von Steely Dan, Toto, den Eagles, Chicago oder den Joint-Brüdern. Ihr Debütalbum "White On Blue", das vor ca. acht Jahren das Licht der Welt erblickte, hat rundum gute Kritiken eingeheimst.
Nun hat die Band die zurückliegenden sieben Jahre genutzt und am vorliegenden Zweitwerk gefeilt, das uns auf fast 60 Minuten elf satte Songs bietet. Der Opener "A Wonderful Illusion" kommt ganz getragen aus den Speakern, dem Titel angemessen, ein bisschen Gitarre, seichte Rhythmusfraktion, Keyboards und klarer, balladenhafter Gesang mit einem Hauch von Backing Vocals. Danach wird es einen Tick schneller, bleibt aber immer noch recht sanft, sehr schön sind die bei diesem Titel-Track immer wieder mal eingeflochtenen Soli auf der Gitarre. Genau nach diesem Schema geht es weiter, mal mit ein bisschen angezogenem Tempo, dann wieder sanft auf die Bremse tretend. Alles sehr gefällig untermalt vom Gitarrenspiel Lars Hallbäcks, das den Silberling wie ein roter Faden durchzieht. Das etwas magere Promo-Material weist leider nicht aus, wer für die Blasinstrumente verantwortlich ist, die uns immer wieder aufs Neue um die Ohren säuseln. Als da wären, die Blechblasfraktion bei z. B. "Brave New World" oder das Saxophon an anderen Stellen. Egal, die Machart zeugt von einer hohen Spielfertigkeit und fügt sich wunderbar ein. Und zum Glück gibt uns das WWW ja nahezu alles preis und so darf ich die entsprechenden Namen weiter unten im Line-up anfügen.
"Heart Of A Hero" wird uns im Intro mit der schönen Harmonica Mats Ronanders präsentiert und sie bleibt uns irgendwie während des gesamten Stücks erhalten, teilweise versteckt, teilweise offen, teilweise von eingeflochtenen Synthesizer-Klängen abgelöst und am Ende wieder voll da. Später bekommen wir mit "Borrowdale" ein Instrumental, das fast ein wenig aus der Reihe fällt. Gezeichnet von einem Wechselspiel zwischen Hallbäcks Gitarre und der Gastvioline von Kalle Moraeus entführt es uns in fast sphärische Gefilde und lädt zum Träumen ein. Unterbrochen von "In My Mind", das uns ein letztes Mal in die Zeiten der siebziger Jahre entführt mit minimal gehaltenen Instrumenten, balladenhaftem Gesang, klar und rein, eingängiger Melodieführung, bestens passend, bekommen wir quasi als Outro zur Scheibe noch ein "Borrowdale Reprise". Kurze 1:04 Minuten und der Spaß ist vorbei.
Wenn man, so wie ich gerade, am leise knackenden Feuer sitzt und es sich so richtig gemütlich gemacht hat, dann ist man durchaus versucht, die Fernbedienung auf 'Replay' zu stellen und noch einen weiteren Durchgang zu absolvieren - es würde absolut passen. Diese Band macht mit ihrem hervorragend abgemischten Album wirklich Freude, wenn man nicht gerade in Kick-Ass-Rock-Stimmung ist. Der Liebhaber guter Musik in Kombination mit feinen Texten wird hier schnell fündig werden.
Line-up:
Göran Edman (vocals)
Lars Hallbäck (guitars)
Richard Stenström (keyboard)
Sven Lindvall (bass)
Per Lindvall (drums)
Guests:
Mats Ronander (harmonica)
Kalle Moraeus (violin)
Wojtek Goral (sax)
Leif Lindvall, Hans Dyvik, Magnus Johansson (trumpet)
Urban Wiborg, Peter Johansson (trombone)
Tracklist |
01:A Wonderful Illusion
02:Secret Love
03:Brave New World
04:Closer To The Fire
05:Don't Ask Me Why
06:Heart Of A Hero
07:Waiting For A Miracle
08:Seconds And Eons
09:Borrowdale
10:In My Mind
11:Borrowdale Reprise |
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