Crossplane / Class Of Hellhound High
Class Of Hellhound High Spielzeit: 41:19
Medium: CD
Label: 7hard, 2013
Stil: Hard Rock/Heavy Rock

Review vom 19.01.2013


Jochen v. Arnim
»We are Crossplane and we play Rock'n'Roll!«
Mit diesem Kampfschrei schmeißt sich die Essener Rock-Band üblicherweise ins Live-Getümmel und genau so stellt sie sich auf ihrem ersten ordentlichen Longplayer vor. Seit gerade mal drei Jahren rocken sie nicht nur den Pütt und setzen sich aus Frontmann und Gitarrist Celli (Onkel Tom), Dirk 'Schluppi' (ehem. Bassist bei Andy Brings' Ramonstars), Matthias an den Drums (Exhumer) und Alex als weiterer Gitarrist zusammen.
Neben der Demo-EP "High Speed Operation" hat die Band bislang lediglich zwei Singles in den Jahren 2012 und 2013 veröffentlich - bislang. Nun ist mit "Class Of Hellhound High" nämlich die Lücke zur Langrille geschlossen worden. Am 30.11. war Release und schon beim Nikolaut-Festival Anfang Dezember konnte sich ein größeres Publikum ein Bild von den neuen Songs machen, bzw. immerhin einem großen Teil davon.
Zwölf Tracks bietet der Rundling auf etwas weniger als einer dreiviertel Sunde. Aber diese knappen 45 Minuten haben es voll in sich: Ohne Gefangene zu machen, ballert das Quartett über den Highway. Nomen est omen, bedeutet doch 'Crossplane' in der Motorentechnik ein Merkmal, bei dem die Kurbelwelle ohne Trägheitseffekt läuft - und somit mehr Leistung bringt, oder so ähnlich.
Sämtliche Titel zeugen von einer erfrischenden Leck-mich-ich-will-keinen-Lyrik-Preis-gewinnen-Manier, sei es mit den ersten Worten des Openers "Bring The Fire", bei "Take It Or Leave It" oder gegen Ende beim schlicht und ergreifenden "Balls". Mit ihren satten Riffs und dreckigen Grooves bringen die vier Jungs den Rock'n'Roll dahin, wo er hingehört. Das ist Party-Rock, das ist kernige Live-Mucke zum Abfeiern und kräftig Bechern. Zweifelsohne macht Frontmann Celli aus seiner Vorliebe für einen gewissen kettenrauchenden Jack Black-Vernichter aus Stoke-on-Trent keinen Hehl. Motörhead klingen an fast allen Ecken und Ende durch, aber irgendwie schadet das gar nichts.
Zweifelsohne gibt es auch Passagen, wo er sich davon löst und die Eigenständigkeit mehr durchkommt. Beides gefällt und der Stimmung tut weder das eine noch das andere Gebaren einen Abbruch. Das Quartett vermag es, den Drehzahlmesser im roten Bereich zu halten, das ist bei den Live-Auftritten nicht anders, davon durfte ich mich schon in persona beeindrucken lassen. Die Rhythmusfraktion treibt unablässig nach vorne und bereitet die Basis für sattes Riffing und einige gute Soli.
Man mag den Songs eine gewisse Simplizität vorwerfen. Die Themen drehen sich halt nur um das Wesentliche im Leben: Musik, Trinken, Frauen, das Leben eben (ein kleiner Blick auf das Centerfold des Booklets reicht, da bleiben keine Fragen offen). Und seien wir doch mal ehrlich, wenn ich Party machen möchte, dann will ich nicht hinterher sagen können: "Du, da hat er aber in der zweiten Strophe die Metapher für mein Empfinden am Ende doch etwas überspitzt dargestellt." Fuck it, ich will dann Songs wie "Dirty Woman" oder "Easy Lay" hören - »Hey, what do you want girl, I'm a love machine, I was made for you!« - Punkt, Ende, Aus!
Klassenziel erreicht, das Debüt ist mehr als gelungen. Natürlich kein Jahrhundertwerk in puncto Songwriting oder Komposition, aber diesen Anspruch will man bei Crossplane auch gar nicht erheben, denn:
»We are Crossplane and we kick your ass!«
Line-up:
Celli (vocals, guitar)
Alex (guitar)
Schluppi (bass)
Matthias (drums)

sowie:
Marc Grewe, F. Sebi, Shagrath (guests)
Tracklist
01:Bring The Fire
02:Killing Machine
03:Take It Or Leave It
04:Can't Bring Me Down
05:Hellride
06:Dirty Woman
07:Rollin'
08:The King Of All Rock'n'Roll Demons
09:Easy Lay
10:Balls
11:I Will Be King
12:Medusa
Externe Links: