Crush Zac Begg And A Friend / The Younger Tapes
The Younger Tapes Spielzeit: 45:43
Medium: CD
Label: A-Minor Records. 2009
Stil: Alternative

Review vom 15.06.2009


Mike Kempf
Crush Zac Begg And A Friend ist eine Band, bestehend aus norwegischen, englischen, schweizer und deutschen Musikern, die Anfang Juni mit "The Younger Tapes" ihr zweites Album auf den Markt bringt. Der Musiker und Schauspieler Kai Noll verdiente sich seine ersten musikalischen Lorbeeren in den Achtzigern auf den Straßen Hamburgs, Oslos und Stockholms. In dieser Zeit lernte er David Younger kennen, mit dem er die Fahne des Rocks in der Straßenmusik hochhielt und die damalige erfolgreiche Kult-Formation Noll & Younger bildete. Auf dem Höhepunkt ihres Erfolges verschwand David Hals über Kopf aus dem Blickfeld Kais und hinterließ einen frustrierten Noll in den Fußgängerzonen Nordeuropas.
Alles Schnee von gestern und im Spätherbst 2008, als Younger nach einer längeren kreativen Auszeit urplötzlich wieder auf der Bildfläche erschien, war erstmal eine Aussprache von Nöten. Im Anschluss folgte eine gemeinsame Aufnahmesession, die der Grundstein für das neuste Werk von Crush Zac Begg And A Friend ist.
Die auf eine gute Dreiviertelstunde anberaumte CD wird mit "My Mean Queen" eröffnet und weist gleich einen Schuss Punk ins Alternative auf, wobei die Refrains sehr prägend sind. Noll zeigt bei "I (Egocentric)" eindrucksvoll sein Gesangspotential, das er leicht verrucht rüberbringt. Der Track erscheint mir auch als Single-Auskopplung dienlich. Eine Akustikklampfe eröffnet "Big Black Crow", ehe es ziemlich heftig weitergeht und ein wenig an den Stil der Toten Hosen erinnert. Es ist ein sehr abwechslungsreicher Song mit tollen Rhythmuswechseln.
Oh ja, Nolls Stimmchen kommt bei "Hope In The Sound" extrem rockig relaxt rüber und lässt vermuten, dass er dem Nikotin und diversen Getränken offen gegenüber steht. "The Day Without Yesterday" läuft so vor sich hin, ohne großartige Akzente zu setzen und kann getrost übersprungen werden, denn "We Wanted" wird wieder eine Spur schneller vorgetragen und lässt das Blut erheblich heftiger durch die Venen schießen. Die Instrumentalisten, allen voran Drummer Homann und Lead-Gitarrist Zac hauen sich mächtig ins Zeug.
Es ist allerdings ratsam, den Verstärker etwas zu kitzeln, denn den Silberling muss man einfach laut hören. Es folgt mein persönlicher Favorit "Shelter". Hier sticht neben dem bereits erwähnten Stimmchen Nolls auch der Tieftöner von Younger hervor. Andrea Beusker wurde für den Background bei "Jack'n'Josie" verpflichtet und hilft mit, dass es ein weiteres Highlight auf dem Tonträger gibt.
Nach "Universal Of Love" folgt "BMW" und könnte glatt als Werbesong fürs deutsche Motorradimperium durchgehen. Doch für ein Bikerfest dürfte der Track etwas zu soft sein, ohne nun extrem abzufallen. "Pick The Straw" gilt als weiterer Anspieltipp! Ein toller Alternative-Song, bei dem Nolls Gesang erstmalig stark an Falco erinnert und Tommy Zac seiner Stromgitarre freien Lauf lässt. Mit "The Reason Why" beschließt eine Ballade ein gelungenes Album. Das europäische Quartett hat mich beeindruckt und wird auf der Plusseite notiert. Logisch, dass ich die Band weiterhin im Auge behalten werde, und somit kann ich dem Alternative-Fan zumindest ein Reinhören verordnen.
Line-up:
Kai Noll (vocals)
Tommy Zac (lead & rhythm guitar)
Marshal T.H. Begg (rhythm guitar)
David Younger (bass)
Gereon Homann (drums)
Andrea Beusker (background vocals - #8)
Tracklist
01:My Mean Queen
02:I (Egocentric)
03:Big Black Crow
04:Hope In The Sound
05:The Day Without Yesterday
06:We Wanted
07:Shelter
08:Jack'n'Josie
09:Universe Of Love
10:BMW
11:Pick The Straw
12:The Reason Why
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