Dark Zodiak / See You In Hell
See You In Hell Spielzeit: 28:39
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2014
Stil: Death-/Thrash Metal

Review vom 09.01.2015


Andrea Groh
Dark Zodiak - der dunkle Tierkreis. Warum eigentlich nicht 'Black Zodiak', wenn die Band schon von Dieter Schwarz (Ex-Sin Nombre) 2011 gegründet wurde und mittlerweile sich auch eine Simone Schwarz im Line-up befindet (das führt zu Spekulationen, in welchem Verwandtschaftsverhältnis die beiden stehen…). Wobei die schwarz(haarig)e Dame erst seit 2014 dabei ist und (die übrigens blonde) Lucie Werlen ersetzt, die sich wohl auf Suborned konzentrieren will.
Der stimmliche Unterschied zwischen den beiden ist kleiner als der farbliche der Mähne…
Was bedeutet: Auch die Vocals von Simone sind alles andere als zart und sanft, sondern bewegen sich zwischen Growlen und Keifen. Wobei mir der Anfang von "Blowout" stimmlich nicht so gefällt - ist aber zum Glück nur kurz.
Die Musik dazu - wie man schon vermuten kann - bewegt sich im Bereich von Death-/Thrash Metal.
Das Ganze kommt mit acht Songs in 28 Minuten recht kurz (gut, manche Klassiker in diesen Bereichen waren auch nicht länger) und knackig daher. Trotzdem verfahren die Herren und Dame aus Eggingen, das ganz im Süden von Baden-Württemberg liegt, nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, nach dem Motto 'wer schneller spielt ist schneller fertig'.
Nein, "See You In Hell" bewegt sich vorwiegend im Midtempo, soll dabei weniger melodisch sein als das - mir unbekannte - Demo von 2012, mit dem Titel "Throwing Stones".
Das lässt den knallenden Riffs und der ballernden Rhythmussektion viel Raum, sogar so viel, dass die Frontfrau Simone ihre Stimme lobenswert variabel einsetzen kann, zwischen finsteren Growls und aggressivem Keifen. Stellenweise bekommt sie dabei Unterstützung durch Backing Vocals.
Auch wenn sie dadurch das musikalische Zentrum des dunklen Tierkreises darstellt, haben die äußeren Elemente dennoch ihre Bedeutung und Charakteristik. Manche Sternzeichen kommen kampflustig daher, während andere sich melodischere Momente erlauben, in Gestalt von harmonischen Gitarrenleads.
Der Ring des Sternenrunds dreht sich in seinem halbstündigen Jahreszyklus beständig vorwärts, ohne zu sehr zu eilen, allerdings ebenfalls ohne anzuhalten. Ein solides Band wird geschaffen, ohne Ausfälle, jedoch gleichfalls ohne besondere Überraschungen oder wirklich Herausragendes, obwohl die Titelzeile von "Holidays" durchaus hängenbleibt.
"See You In Hell" ist keineswegs eine Enttäuschung und gefällt mir recht gut. Ob das ausreicht, sich in der Szene zu behaupten, ist allerdings eine andere Frage…
Ich denke schon, mit dieser Scheibe dürften die Sterne zumindest eine günstige Zukunft zeigen…
Death/Thrash-Fans, für die Geschwindigkeit und besondere Brutalität nicht zu den wichtigsten Kriterien gehören, die es weder zu modern noch zu altmodisch mögen, können/sollten ihre Antennen mal Richtung Dark Zodiak ausrichten.
Line-up:
Simone Schwarz (vocals)
Dieter Schwarz (drums, backings)
Charly Gak (guitars, backings)
Siggi Kromolka (bass)
Jürgen Gisy (guitars)
Tracklist
01:March Through Purgatory
02:See You In Hell
03:Blowout
04:Endless Pain
05:Black Soul
06:I Can't Breathe
07:Time
08:Holidays
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