Dawn Of Eternity / Guilty
Guilty Spielzeit: 74:40
Medium: CD
Label: NRT-Records, 2014
Stil: Melodic Death Metal/Gothic

Review vom 22.02.2015


Jochen v. Arnim
Das vorliegende Album, "Guilty", hier in der sog. Deluxe-Edition im November 2014 bei NRT-Records veröffentlicht, war schon ab Februar des vergangenen Jahres als Eigenproduktion erhältlich gewesen. Danach erst landete das fränkische Quartett den Deal mit diesem Independent Label. Seit knapp fünf Jahren sind die jungen Musiker im Dienste des Melodic Death Metal, gepaart mit Gothic-Einsprengseln, nun unterwegs und haben nach der Debüt-EP "Catastrome" in 2010 und einer längeren Live-Pause nun letztes Jahr ihr erstes 'Vollwerk' auf den Markt gebracht.
"Guilty" hat es wahrlich in sich - und zwar besonders in puncto Spielzeit. Da fällt nämlich zuerst mal ganz banal die reine Länge des Albums auf: Sechzehn Tracks auf fast fünfundsiebzig Minuten sind schon eine Hausnummer. Die Liste der Songs lässt bei den letzten vier Titeln vermuten, dass neben dem neuen Material auch Songs aus der Zeit der ersten EP mit verwurstet wurden. Aber wir wollen mal mit dem Anfang der Scheibe loslegen.
"Ego" stellt sich als Opener zu Beginn recht verhalten vor, einige wenige Gitarrenlaute werden vom sanften Gesang der Frontfrau Sara Seubert begleitet, bis dann unvermittelt Schluss mit Lustig ist. Kerniges Riffing, gepaart mit dem Gegrowle des Gitarristen Johannes Kittel, bricht den Frieden auf und legt ein gutes Brikett in den Ofen. Später übernimmt die Sängerin erneut das Ruder, Härte und Tempo der Instrumentierung jedoch bleiben - guter Start.
Später folgt mit "Cut Me Loose" ein weiteres richtig gutes und kerniges Teil. Hier schmilzt die Sopranstimme der Fronterin sehr songdienlich im Geballer der Kollegen, wobei zum bereits genannten Gitarristen noch Sebastian Klüfer am Bass und Torsten Ossowicki an den Trommeln hinzukommen. Akzentuierte Growls lockern die Melodielinie im 'Wechselgesang' mit Frau Seubert sehr schön auf.
Wiederum ein paar Tracks danach bringt die Band "Sing For Me", das sich qualitativ nahtlos an die beiden vorgenannten Songs anschließt. Härte und Sanftheit werden zu einer gefälligen Mischung gepaart und lassen auf mehr von dieser Machart hoffen.
Ja, und mehr von dieser Machart gibt es in der Tat, noch fast eine Stunde lang. Da hätte ich mir jetzt eine stetige Steigerung gewünscht, um den Spannungsbogen beim Hören aufrechterhalten zu können. Erst ab Track Nr. 9 kommt dann, subjektiv gefühlt, ein gewisser neuer Touch in die Grundlinie, denn die Gitarre lässt hier eine fast schon thrashig anmutende Attitüde erkennen.
Danach jedoch verfällt die Band wieder in altbekannte Strickmuster und hier liegt leider auch der Hund begraben. Für ein Album dieser Länge muss mehr Abwechselndes und Packendes vor den Tag. Die Bedienung der Instrumente lässt stark annehmen, dass die handwerklichen Fähigkeiten das allemal zulassen. Vielleicht könnte auf dieser Basis ein Zweitwerk im Bereich von 45 Minuten dann auch die Anzahl von Hörern 'mitnehmen', die das Quartett verdient hätte.
Line-up:
Sara Seubert (vocals)
Johannes Kittel (guitars, backings)
Sebastian Klüfer (bass)
Torsten Ossowicki (drums)
Tracklist
01:Ego
02:Goodbye
03:Cut Me Loose
04:Amorticure
05:Sing For Me
06:Guilty
07:Blind My Eyes
08:No Emotions
09:You Suck
10:Oceans
11:Fire
12:The Storm (Opening)
13:Everytime (Catastrome Sessions)
14:Shame (Catastrome Sessions)
15:London (Catastrome Sessions)
16:My God My Foe(Catastrome Sessions)
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