Demon / Better The Devil You Know!
Better The Devil You Know!
Demon, das ist doch diese wilde NWOBHM Band?
1980 ging es mit "Liar" los, es gab jede Menge Besetzungswechsel und als Urdämon ist lediglich Sänger Dave Hill noch mit von der Partie. Komplettiert wird die Truppe durch:
Ray Walmsley (g)
Carl Finney (g)
Paul 'Fazza' Farrington (k)
Andy Dale (b)
Neil Odgen (d)
Duncan Hansell (additional keyboard)
Zwei Gitarren und bei ungefähr der Hälfte der Songs zwei Keyboards. Da kommt also schon Dämonisches auf den Hörer zu.
Nach einem kurzen dämonischen Intro gibt es zum Einstimmen gleich voll was auf die Glocke. Gitarrenbretter, im Hintergrund säuselt das Keyboard sehr melodische Lines, dämonisches Gelächter ertönt und "Better The Devil You Know" macht mächtig Lust auf die anderen Tracks. Gitarrensoli und ein treibender Rhythmus lassen erste Schweißperlen auf des Rezensenten Stirn erscheinen.
Eine kurze Akustiksequenz führt erst mal auf die falsche Fährte, denn Sekunden später gallopieren Demon wieder durch die hard'n'heavy Gefilde. Fast ohrwurmmäßig treiben Vocals und Gitarren hin zu einem sehr melodiösen Break - Zeit zum Haare sortieren und dann darf wieder gemosht werden.
Ihr 89'er Werk "Taking The World By Storm" kommt mir in den Sinn. Ein Magazin kürte diese Scheibe damals zur 'Best Heavy Metal CD des Jahres' und ich wage zu behaupten, dass einige Tracks der neuen CD durchaus Potential haben, dort anzuknüpfen. "Taking The World By Storm" läuft in meinem Haushalt immer wieder mal gerne und die neue CD muss sich da erst noch im Dauerbetrieb beweisen.
Aber "Temptation" zum Beispiel ist bereits nach zwei Hördurchgängen als adäquater 'Ersatz' vorgesehen. Diese Mischung aus Melodik, Drive und Arrangement ist schon was ganz Feines und wenn dann die beiden Gitarren in den Song einfallen.....
"Standing On The Edge" lebt von ohrgefälligen Licks und Vocals und wer eine Schwiegermutter hat, die nicht in der 'Zeit gefangen' ist, kann die Nummer beim Besuch der zweitwichtigsten Frau auch mal in den Player legen. Na gut, beim um die Wette schwingen der zwölf Saiten, kann sie ja raus und frischen Kaffee kochen.
Gitarren oder Keyboards? Bin am überlegen, was mich bei "Taking On The World" mehr anmacht. Powergitarren vs Deep Purple'sche Keyboadklänge.
Dann kommt er: der Song, der Hammersong, die Übernummer, die sich vor keinem Track aus "Taking The World By Storm" verstecken muss. Hier dürfen die Matten geschwungen werden. Es schleppt sich keyboarduntermalt durch, auch rhythmisch, sehr interessante viereinhalb Minuten. Die Gitarren solieren, während ein doomartiger Bass auf gleicher Spur mit den Drums die Dämonenstrasse entlang grooven.
"Live Again" beweist, dass Dave Hill nichts, aber auch gar nichts verlernt hat. Dazu wird es orientalisch und man wird automatisch an Led Zeppelins "Kashmir" erinnert mit dem Unterschied aber, dass bei "Live Again" die Gitarren doch mehr leisten 'müssen'.
Der vorletzte Titel "Obsession" fährt nochmal die Schiene Gitarre-Keyboard, bis die Gitarre zeigt, wer Herr im Hause ist. Hear it loud and shake your hair, müsste Untertitel dieser Nummer sein. Obwohl, der Name der Nummer hat ja Aussagekraft genug.
"Change" ist 'ne Ballade und will so gar nicht zum bisher gehörten passen. Nichts gegen Balladen, sind sie doch in diesem Genre fast Pflicht, aber "Change" trifft meinen Geschmack nicht hundertprozentig. Man stelle sich nur die bekannten Situationen vor, bei denen man gerne von Balladen begleitet wird: es will keine Stimmung aufkommen.
Mein Fazit: "Better The Devil You Know!" ist ne starke Scheibe, die nahe an "Taking The World By Storm" herankommt, aber nicht vollständig aufschließen kann. Den Fans wird die Platte gefallen, zumal die auch vier Jahre darauf warten mussten.


Spielzeit: 40:07, Medium: CD, Spaced Out Music, 2005
1:Better The Devil You Know 2:Dead Of The Night 3:Standing On The Edge 4:Taking On The World 5:Temptation 6:Warriors 7:Live Again 8:Obsession 9:Change
Ulli Heiser, 13.06.2005