Diamond Dogs / Up The Rock
Up The Rock Spielzeit: 39:40
Medium: CD
Label: Smilodon / Soulfood, 2006
Stil: Rock'n'Roll


Review vom 30.09.2006


Michael 'Mike' Schröder
Im vergangenen Jahr hatte ich schon die Möglichkeit mich von der Klasse der Diamond Dogs zu überzeugen, als ich die CD "Black River Road" unter die Lupe nahm, die mich durchweg begeistern konnte. Jetzt liegt die aktuelle Scheibe der Band vor und ich bin gespannt, ob die Schweden das hohe Niveau des Vorgängers halten können.
Die Songs bewegen sich allesamt zwischen drei und vier Minuten, bis auf eine Ausnahme, die mit zweieinhalb Minuten zurecht kommt und sehr kompakt ist. Jedes einzelne der zwölf Stücke macht gute Laune und ist somit absolut partytauglich. Die Diamond Dogs verstehen es auch auf einem Studio-Album frisch, frech und natürlich zu klingen. Füllmaterial gibt es bei diesem Werk, wie schon beim Vorgänger, nicht.
Besonders hervorzuheben ist, auch auf dieser CD wieder, der Gesang von Sulo, der diesen Schlacks in der Stimme hat, der mir in den 70ern schon bei Leuten wie Graham Parker oder der J. Geils Band so gefallen hat.
Leider ist es mir bis heute nicht gelungen die Band live zu sehen, die auf der Bühne sicher ein tolles Erlebnis ist, hoffe aber, dass sich das in naher Zukunft noch ändern wird. Solange werde ich wohl mit den CDs der Diamond Dogs auskommen müssen, die ja auch mächtig Spaß machen.
Der Opener "Generation Upstart" startet mit einem tollen Intro auf dem Hony Tonk-Piano, das später noch ein kurzes Solo zum Besten gibt. Das Saxophon bläst ein paar schöne Riffs in den Refrain. Die Gitarre könnte bei diesem Song der längst verstorbe Mark Bolan gespielt haben und auch sonst erinnern mich Teile dieses Stückes an T. Rex.
Boogie-Rock erster Güteklasse folgt nun mit "We May Not Have Tomorrow (But We Still Have Tonight)". Die Nummer geht super ab. Kraftvoll geht es mit "Down In The Alley Again" und "Acting Singles" weiter. Klasse finde ich auch die Backing Vocals, die mit allerlei witzigen Einlagen daherkommen. Party-Rock'n'Roll vom Feinsten.
"Turning A Snack Into A Chapel" ist im Mid-Tempo Bereich angesiedelt und lässt die Füße nicht mehr stillstehen. "Where Are You Tonight" geht in Richtung Ballade und lebt von dem starken Gesang. Tolle Nummer.
"Closest I Ever Been To Memphis" nimmt wieder etwas Fahrt auf und weist einen Refrain auf, der sich in den Gehörgängen festsetzt. Ein kurzes Gitarrensolo rundet den Song ab. Weiter geht es mit ordentlich Power. "You Got Nothing On Me" heißt der Song und gefällt durch das tolle Saxophon, dass ihn zu einem Anspieltipp macht, auch wenn er mit zweieinhalb Minuten der kürzeste auf diesem Silberling ist.
Das Piano hämmert die Viertel bei "Come Easy Come Slow" durch das Stück. Wieder eine der Nummern, die durch den geilen Gesang Sulos den nötigen Pfiff bekommt. Plötzlich blubbert eine Harley durch mein Zimmer und die ersten Takte erinnern stark an "Born To Be Wild", allerdings nur die, denn dann geht es weiter in Richtung Party-Rock. "Put Your Hands Together" nennt sich dieser Song und macht wieder mächtig Laune.
Erinnerungen an die Band Slade werden bei "If I Ever Fall In Love With You" wach. Die Gitarre soliert bei diesem Stück gekonnt. Eine tolle Nummer, die zu den langsameren Kompositionen auf diesem Album zählt. Die letzte Aufnahme nennt sich "Make It To The Shore" und schließt den Rundling würdig ab. Hier können mich die Einlagen von der Orgel, die richtig geil klingen, absolut überzeugen.
Fazit: Bei fast allen Songs hatte ich ein Déjà-Vu, das mich in die 70er Jahre katapultierte, die Zeit, mit deren Musik ich groß geworden bin und das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Solche Erlebnisse habe ich bei einer CD heute eher selten. Für mich eine Platte, die sich noch lange in meinem Player drehen wird!
Line-up:
Sulo (vocals)
Jesper Karlsson (drums)
Magic (sax)
Johan Johansson (bass)
Henrik Widén (piano, organ, percussion)
Fredrik Fagerlund (guitars)
Tracklist
01:Generation Upstart
02:We May Not Have Tomorrow (But We Still Have Tonight)
03:Down In The Alley Again
04:Acting Singles
05:Turning A Snack Into A Chapel
06:Where Are You Tonight
07:Closest I Ever Been To Memphis
08:You Got Nothing On Me
09:Come Easy Come Slow
10:Put Your Hands Together
11:If I Ever Fall In Love With You
12:Make It To The Shore
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