DoomDogs / Unleash The Truth
Unleash The Truth Spielzeit: 70:26
Medium: CD
Label: Doomentia Records, 2011
Stil: Doom/Stoner Metal

Review vom 12.10.2011


Marius Gindra
Erst Anfang letzten Jahres erschien das selbst betitelte Debütalbum der seit 2007 umtriebigen, schwedischen Stoner-Doom-Combo DoomDogs. Nur 18 Monate später folgt bereits der zweite, insgesamt über 70 (!) Minuten lange Longplayer. Die Musik kann stilistisch irgendwo zwischen alten Black Sabbath (die ganz zum Schluss mit dem ursprünglich auf "Sabbath Bloody Sabbath" enthaltenen Stück "A National Acrobat" sogar gecovert werden), den US-amerikanischen Pentagram (deren zurückgekehrter Ur-Gitarrist Victor Griffin zudem einen Gastbeitrag beim Solo im Sabbath-Cover leistete) und frühen Kyuss eingeordnet werden. Zwar fallen in der Bandinfo auch Namen wie Spiritual Beggars, King Crimson und Crowbar, dennoch reicht es eigentlich, sich bei den Einflüssen auf die drei oben genannten Pioniere zu beschränken.
Im Vergleich zum noch etwas ungehobelteren Vorgänger haben sich die vier Schweden auf "Unleash The Truth", das stilecht auf analogem 24-Spur-Tape aufgenommen wurde, eindeutig in eine noch professionellere Richtung entwickelt und wirken nun noch eigenständiger als auf dem Debüt. Die rohe, 70er-Jahre-geschwängerte Mischung aus doomigem Hard Rock/Metal-Stoff, ungehobelten Iommi-Tributriffs und benebelten Stoner-Sounds harmoniert bei dieser Band perfekt miteinander, wozu die raue, tiefe Stimme von Tomas Eriksson (ehemaliger Drummer der verblichenen Old School-Schweden-Deather Grotesque) wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge passt. Auch ruhige, lediglich von Flöten und Akustikgitarren untermalte Parts wie das rein instrumentale "Legacy" passen ins mystische, düstere Gesamtbild der Band. Und auch bezüglich der Vocals schon fast in Death Metal-ähnliche Gefilde abdriftende Todesdoomer wie "Welcome To The Future" sind zerstörerisch wie fließende Lava. Selbst leichte Einflüsse aus dem Soul-Bereich können im ruhigeren Song "Magic Of The Black Circle" vernommen werden. Am besten rocken die Skandinavier allerdings immer noch in etwas schnelleren Doom-Passagen, wie das beispielsweise bei "Slight Case Of Madness" oder "Two-Wheel Wonder" besonders auffällig zu vernehmen ist.
Eine LP-Veröffentlichung dieses Werkes ist dieses Mal - im Gegensatz zum Erstling, der neben Doomentia auch über High Roller Records erhältlich gemacht wurde - über Doomentia selbst erhältlich; und zwar auf hochwertigem Doppel-Vinyl mit Gatefold-Cover, wovon die ersten 100 Copies auf farbigem Vinyl daher kommen. Ebenfalls gibt es bei den CD-Pressungen eine Digibook-Version, die auf 500 Copies limitiert ist. Ein feines Werk des einschlägigen Genres, auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass eine dermaßen lange Spielzeit doch etwas zu viel ist. In meinen Augen sind maximal 60 Minuten für eine Studioplatte völlig ausreichend. Das muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden und so etwas ist auch kein Kriterium, das die Wertung nach unten zieht, da es auf dieser Scheibe tatsächlich nur wenige bzw. fast gar keine Lückenfüller gibt.
Insgesamt sind 8 von 10 RockTimes-Uhren eine gerechtfertigte Bewertung!
Line-up:
Tomas Eriksson (vocals)
Christer Cunat (guitar)
Patrik (Bass)
Emil Rolof (drums)
Tracklist
01:Eye For An Eye
02:Save Me
03:The Annie-Christ
04:Legacy
05:Welcome To The Future
06:Magic Of The Black Circle
07:Slight Case Of Madness
08:All Lies
09:Mind Slayer
10:Two-Wheel Wonder
11:Questions To My Answers
12:Metal Mayhem
13:A National Acrobat (Black Sabbath-Cover)
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