Dragonsfire / Metal X
Metal X Spielzeit: 24:24
Medium: CD (EP)
Label: TTH Media, 2014
Stil: Heavy Metal

Review vom 13.12.2014


Jochen v. Arnim
Wenn im Andernacher JUZ am 27.12. die Lichter auf der Bühne angehen und die ersten Akkorde von "Young & Wild" aus der PA donnern, dann gibt es was zu feiern: Dragonsfire haben die dicke 10 geschafft. Zehn Jahre reiner Heavy Metal, ohne Attitüde, schnell, melodisch und voll auf den Punkt, so heißt es in der offiziellen Verlautbarung. Und wer mal die Gelegenheit hatte, sich die Hessen live anzuschauen, der kann nur zustimmend nicken.
Ein Jubiläum schreit natürlich auch immer nach einem Geschenk und das haben die vier Jungs sich selber und den Fans mit einer feinen EP gemacht, die just an diesem 27.12. in Andernach vorgestellt wird. Passenderweise "Metal X" genannt, haut das Quartett dieses Scheibchen mit sechs starken Nummern auf den Markt.
Klar, die müssen ja auch stark sein, denn die Band hat einen exzellenten Ruf als spitzenmäßige Live-Band zu verlieren, den sie sich nicht nur in Deutschland, sondern auch jenseits der Landesgrenzen hart erarbeitet hat. Und genau dafür sind die Stücke auch gemacht: Spaß auf der Bühne, Spaß am Metal - sonst macht das ja keinen Sinn!
Eines der Stücke auf "Metal X" kennt man schon, denn es wurde bereits im vergangenen Jahr auf der EP Speed Demon als kurzer Teaser vorgestellt. "Steel Eel" wird hier in der langen Fassung gespielt und man hat sich dafür als Unterstützung den 'Preacher' von Steelpreacher sowie Rolf Munkes geholt (u. a. Empire, Razorback), in dessen Studio der Silberling auch aufgenommen wurde.
"Young & Wild" eröffnet das Scheibchen in bester True Metal-Manier und schildert die hessische Szene in den neunziger Jahren, so wie Drummer Jan Müller sie subjektiv eingefärbt in Erinnerung hat. Melodie, Geschwindigkeit, Gitarren (Timo Rauscher, Sebastian Bach), alles stimmt - Anspieltipp.
Dass Dragonsfire auch im zehnten Jahr ihr Gespür für coole Refrains nicht verlernt haben, stellen sie mit "Welcome To The Afterlife" eindrücklich unter Beweis. Nicht durchgängig im Hochgeschwindigkeitsbereich gehalten, hauen sie hiermit einen richtig satten Metal-Track aus den Boxen, ein wenig düster zwar, aber das darf ja gerne mal sein.
Danach wird es thrashig-wütend, geht ja auch um Religion. Heftig geht die Band mit organisierter Religion ins Gericht und Shouter und Bassist Thassilo Herbert brüllt dem Volk die Parolen ins Gesicht.
Der vorgenannte perverse Aal kommt in "Steel Eel" zu Wort und reiht sich in die kernige Melange der Dragonsfire'schen Metal-Hymnen ein.
Nach "Man On A Mission", einem knüppelharten und schnellen Song über den Einsatz eines deutschen Soldaten in Afghanistan, der sich erstmals mit lebensbedrohlichen Situationen konfrontiert sieht, folgt dann mit "Hell" der Rausschmeißer. Und hierfür hat sich die Band noch einmal mächtig ins Zeug gelegt. Verhalten, fast schon balladesk beginnend, geht es dann aber schnell zur Sache und der Track entwickelt sich, nicht zuletzt wegen der sehr feinen Gitarrenarbeit, zu einem weiteren Anspieltipp.
Alles richtig gemacht, Jungs! Ich freue mich schon auf die nächste Show und da möchte ich "Young & Wild" und "Hell" hören, klar?! Geiles Cover übrigens….
Line-up:
Thassilo Herbert (vocals, bass)
Timo Rauscher (guitar)
Sebastian Bach (guitar)
Jan Müller (drums)

'Preacher' Hübinger (vocals - #4)
Rolf Munkes (guitar - #4)
Tracklist
01:Young & Wild
02:Welcome To The Afterlife
03:Heretic
04:Steel Eel
05:Man On A Mission
06:Hell
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