Thom Douvan / All Over Again
All Over Again Spielzeit: 59:07
Medium: CD
Label: Redwood Road, 2015
Stil: Fusion, Pop

Review vom 12.07.2015


Wolfgang Giese
»I haven't heard anyone play guitar like that since my husband passed away.« So hat sich die Witwe des großartigen Jazzgitarristen Herb Ellis über den aus Ann Arbor/Michigan stammenden Gitarrenkollegen geäußert.
Thom Douvan wurde stark durch den Sound von Motown beeinflusst und so war es ihm sicher eine Ehre, später auch einmal mit der Hausband, den Funk Brothers, eine Zeit lang zu spielen. Durch diese Band, die auch im Jazz-Idiom bewandert war, lernte er eine Menge über Jazz. Seine erste Langspielplatte erschien im Jahre 2008, "So Shall We Learn". Nach "Brother Brother" erscheint nun die dritte CD. Wie auch bei den Vorläufern konnte er auf exzellente Begleiter zurückgreifen.
Midwest Americana Heartland Music las ich über den angeblichen Stil der Musik, doch spontan würde ich dann doch eher auf Smooth Jazz von der West Coast tippen. By the way - Smooth Jazz, das ist ja eigentlich gar kein Jazz, sondern eher jene gefällige Art von Unterhaltungsmusik, die man auch gern einmal im Supermarkt spielt, und die von Jazz-Musikern gerne einmal zur Aufrechterhaltung ihres Einkommens gespielt wurde. Aufgrund dessen startet diese Platte sehr unterhaltend. Eigentlich erinnert mich die Musik auch an jene von Santana, dermaßen schreitet die Ausrichtung hin in Richtung Latin Pop. Merkmal des Spiels von Douvan sind flüssige Single Note-Läufe auf der Gitarre, die er gleichermaßen gefühlvoll und technisch versiert vorträgt. So vernehme ich eher hochklassige Popmusik denn Ausflüge in Richtung Jazz, der höchstens als Fusion-Element verblieb. Allenfalls "Wes Coasting" - für Jazzfans dürfte das ein klarer Hinweis auf den Gitarristen Wes Montgomery sein und so ist es dann auch - swingt in bester Manier. In Quartettbesetzung frönt der Protagonist bei diesem Stück der speziellen Spielweise des Kollegen und macht das wirklich gut. Der frühe, noch nicht kommerzielle Wes erhält eine sehr gute Ehrung mit diesem Titel.
Weitere Ausnahmen bilden einmal eines der Vokalstücke der Platte, "Then I Met You", das Lynne Fiddmont die Plattform für eine einschmeichelnde Ballade bietet und weiterhin das von der Violine geführte "Rhonda", das starke Folkelemente bietet und verspielt über die Runden gleitet.
Mit zwei weiteren Gesangsnummern, den funkenden "Believe In You" und "Believe In You (Reprise)" wird die Platte offiziell beendet, bevor zwei weitere Fassungen des fünften Songs als Bonustracks die Platte ein wenig verlängern.
Line-up:
Thom Douvan (acoustic and electric guitars)
Mitchel Forman (acoustic and electric keyboards, accordion, Roland Jupiter-6 synthesizer)
Michael Parlett (piccolo, alto flute, flute, claves, bongos, percussion and tambourine)
Luis Conte (percussion)
Michael Barsimanto (drums)
Jimmy Earl (Fender bass - #1,2,4,9,10)
Trey Henry (bass - #3,5-8)
Lynne Fiddmont (vocals - #6)
Dr. Richard Niles (strings arrangement - #6)
Mads Tolling (violin - #8)
Rob McDonald (lead vocals - #9,10)
Jon Papenbrook (trumpet - #9)
Duane Benjamin (trombone - #9)
Ellen Cooper (background vocals - #9)
Ricky 'Wally' Taylor (background vocals - #9)
Tracklist
01:Sephardia (5:14)
02:Ethersphere (6:16)
03:When Things Fall Apart (5:16)
04:Deja Vu All Over Again (3:50)
05:Wes Coasting (5:29)
06:Then I Met You [feat. Lynne Fiddmont] (6:41)
07:Again Again [feat. Mitchel Forman] (3:31)
08:Rhonda [feat. Mads Tolling] (3:32)
09:Believe In You [feat. Rob McDonald] (6:43)
10:Believe In You - Reprise (2:00)
Bonus Tracks:
11:Then I Met You [Radio Edit] (5:10)
12:Then I Met You [Instrumental] (5:10)
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