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Edgehill Avenue / Rambler
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Edgehill Avenue? Nie gehört, hört sich aber toll an. Damit ist nicht nur der Name der amerikanischen Band gemeint. Das Quintett geht mit seinem zweiten Album an die Öffentlichkeit und macht seine Sache verdammt gut.
Mit einem satten Hammondsound werden die Gitarren begleitet und Drew Perkins hat so die typische Stimme eines Countryrockers. Allerdings ist Country die Basis für eine mit einer Menge Southern Rock und Blues getränkten Musik. Meist hält sich der Fünfer bei seinen Kompositionen im Midtempo auf. Das soll aber nicht heißen, dass man den Tempomaten eingeschaltet hat. Es geht mit der Geschwindigkeit schon auch ein wenig nach unten beziehungsweise oben. So ist "Just Don't Care Anymore" das Filetstück der flotteren Nummern auf "Rambler". Viel mit der Hammond unterwegs, wechselt Paul Nevitt, wie hier, auch zum Piano und dieser Klang wird nicht durch Knopfdruck erzeugt. Das klingt echt!
Wenn ich schon dabei bin, Songs zu empfehlen, dann darf ich hinter den Track "Just Another Day" ein dickes Ausrufezeichen setzen. Dieser Song ist feinste Premiummischung aus Country sowie Southern Rock. Wenn es etwas mit der Hammond sein soll, dann muss es "With These Hands" sowie "Holding On" sein. Zuweilen erinnert Edgehill Avenue an die tollen, allerdings momentan nicht ganz so aktiven Jupiter Coyote.
Dieser Country mit Southern-Touch macht schon etwas her. Edgehill Avenue verdeutlicht, dass es auch Spaß machen kann, den Rock mit moderateren Mitteln zu transportieren. Neben den Bandmitgliedern sind im Digipak noch drei weitere Personen gelistet. Allerdings wird nicht angegeben, welche Rolle sie in den angegebenen Songs spielen. Es ist wohl davon auszugehen, dass die im Line-up als Gäste aufgeführten Leute alle die Backing Vocals verstärken, denn zumindest hört man deutlich Frauenstimmen in einigen Stücken und alle kommen, wie die Band selber, aus Louisville.
Ein herrliches Ende findet der Silberling mit "Justified" sowie "Justified (Radio Edit)". Der erste Track ist zwar nur zweiundvierzig Sekunden kurz, zeigt allerdings, was Perkins' Gesang, hier nur von einer akustischen Gitarre begleitet wert ist. Und siehe da, nicht nur am Schluss findet man auch einen kleinen Schuss Jazz in den Kompositionen. Besonders der Keyboarder Nevitt schlägt diese Richtung ein.
Jetzt habe ich so viel über den Keyboarder geschrieben, aber natürlich sind die beiden Gitarristen Perkins (Rhythmus) und Mike McLaughlin (Lead) auch klasse. So zieht letzterer Zupfer in "With These Hands" ein tolles Solo ab. Auch "Just Another Day" atmet Southern-Luft und diese Nummer ist ein Musterbeispiel für die Melodieverliebtheit der Gruppe. Da kann man sich schon beim Mitsummen ertappen.
Das eingangs gesetzte Fragezeichen hinter Edgehill Avenue kann nun geschmeidig entfernt werden. Die Combo aus den Staaten macht tolle eingängige Musik, die ihre Faszination aus einem Gemisch von Country sowie Southern-Anleihen zieht. "Rambler" ist eine abwechslungsreiche Wanderung durch verschiedenartig gestaltete Landabschnitte, die allesamt von herrlichem Licht durchflutet sind. Schatten gibt es nur in der Realität. Die Band ist in der Lage, den Hörer in eine fantasievolle Welt zu entführen und ihre Musik verfügt über den nötigen Tiefgang. Es muss nicht immer krachend rocken, wenn es um gute Mucke gehen soll. In diesem Sinne... Antesten ist mindestens angesagt.
Line-up:
Drew Perkins (vocals, guitar) 'Hurricane' Mike McLaughlin (lead guitar) Paul Nevitt (organ, piano) John Poole (bass, backing vocals) Lamont 'Phatbeat' Melson (drums) Additional Musicians: Leigh Ann Yost (backing vocals - #5,9) Daphne Luster (backing vocals - #4) Chris Greenwell (backing vocals - #11) Mark Noderer (backing vocals - #11)
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