Eric's Bluesband / Dirty Road
Dirty Road Spielzeit: 46:52
Medium: CD
Label: EBB Records, 2014
Stil: Blues Rock

Review vom 27.07.2014


Joachim 'Joe' Brookes
From Town To Town war 2008 ein überzeugender Einstand bei RockTimes. 2014 brachte Eric's Bluesband "Dirty Road" auf den Markt und gemessen an den Qualitäten des Vorgängers darf man gespannt sein, was die schwedischen Blueser zu bieten haben. Auf Bläser hat man gänzlich verzichtet und als Gast spielt Jimmy Zavala (Bo Diddley, Eurythmics, Etta James, Tom Petty, Rod Stewart) im ersten Track "You And Me" die Harp.
Produziert wurde die vorliegende Platte von Surjo Benigh, der auch für den Bass und die Backing Vocals zuständig ist. Außerdem greift er, neben dem Bandvorsteher Eric Hansson, in die sechs Saiten einer Gitarre.
Zehn Songs, bis auf "Lights Are On But Nobody's Home" (von Gwen Collins) alle aus der Feder des Protagonisten, bietet uns Eric's Bluesband an, um Gefallen an ihren musikalischen Fantasien zu finden. Die zehn Nummern gehen zum größten Teil über das Standard-Level eines normalen Blues-Songs hinaus. Da hat Eric Hansson ausreichend viele verschiedene Ideen umgesetzt, beziehungsweise er und seine Kumpels.
Was den Schweden-Zwölftakter sympathisch und hörenswert macht ist einerseits der Hang zu zum Teil verdammt eingängigen Melodien, die sehr gut zum Eric's Bluesband-Blues passen. Andererseits wird die vorliegende Platte mit zunehmender Spielzeit immer interessanter. Soll aber im Umkehrschluss nicht heißen, dass "Dirty Road" schwächelnd beginnt.
Eric Hanssons Gesang ist gut und gemeinsam mit den Backing Vocals von Mikael Stenberg sowie Surjo Benigh kann auch noch gepunktet werden.
Die Formation kann ordentlich rocken und der Frontmann ist in der Lage, fetzige Gitarrenläufe zu den melodischen Refrains abzuliefern. Gleich im Opener mischt der Harper Jimmy Zavala die Szenerie auf und man fragt sich, warum er nicht öfter zum Einsatz gekommen ist. Michael Johansson gibt eine hervorragende Figur am Schlagzeug ab. Er hat den ultimativen Groove.
Sei es drum, Eric's Bluesband begibt sich im Verlauf der Scheibe auch an die Oberfläche der Psychedelic. Auch dabei lässt man eingängige Refrains nicht außen vor. Bei dem einen oder anderen Wah Wah-Wahnsinn darf man getrost an Jimi Hendrix denken.
Der zu den Arrangements passende Wechsel zwischen Piano und Orgel ist gelungen und phasenweise unternimmt Marcus Olsson auf beiden Tasteninstrumenten Ausflüge in das Wohlbefinden. Richtig schön sind die balladesken Momente von "Dirty Road". Die sind wie gemacht für Träumereien der Farbe Blau. Auch hier zeigt Eric Hansson seine Klasse am Sechssaiter und wenn man den Slow Blues tief ins Becken der Tradition taucht, geht dem Hörer ganz automatisch eine Gänsehaut über den Rücken.
Vom Beginn mancher Songs lässt sich nicht unbedingt auf den weiteren Verlauf oder das Ende schließen. Eric Hansson hat abwechslungsreiche Lieder geschrieben und mit den letzten fast fünf Minuten setzt man ein weiteres Ausrufezeichen, weil hier das Bottleneck auf den Saiten der Gitarre regiert. "Sinking Like A Stone" ist ein äußerst gefühlvoller Schleicher vor dem Herrn des Blues. Das Metallröhrchen liefert viel Feeling und abermals ist der Gesang toll.
"Dirty Road" ist klasse. Eric's Bluesband weiß, wie der Zwölftakter gehen muss, um beim Hörer ins Schwarzen zu treffen. Die Fantasien der Combo werden sehr gut ausgelebt. Es wäre schön, wenn sich Blues-Fans dieser Platte widmen und ihr bei Hörproben beide Ohren schenken. In diesem Sinne ...
Line-up:
Eric Hansson (vocals, guitar)
Marcus Olsson (piano, organ)
Surjo Benghi (bass, guitar, backing vocals)
Michael Johansson (drums)
Jimmy Zavala (harmonica)
Micke Ajax (drums, percussion)
Mikael Stenberg (backing vocals)
Tracklist
01:You And Me (4:15)
02:The End (5:22)
03:I'll Dig Into My Soul (3:52)
04:Breaking Up (3:18)
05:Nights Full Of Joy (6:39)
06:Blue Funk (2:30)
07:Lights Are On But Nobody's Home (7:54)
08:I Believe In Your Soul (4:28)
09:Dirty Road (3:03)
10:Sinking Like A Stone (4:55)
(all songs written by Eric Hansson, except - #7 by Gwen Collins)
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