Roepaen Festival, 16.10.2011, Cultureel Podium Roepaen, Ottersum (NL)
Cultureel Podium Roepaen Roepaen Festival
Ottersum (NL)
16. Oktober 2011
Festivalbericht
Stil: Singer/Songwriter, Americana, Roots Music


Artikel vom 25.10.2011


Joachim 'Joe' Brookes
Das ehemalige Kloster Maria Roepaen öffnete, wie in jeden Herbst, wieder einmal seine Pforten für ein toll besetztes Festival. Internationale Künstler und Bands aus Schottland, Kanada, England, Schweden und Amerika waren angereist, um für beste Unterhaltung zu sorgen. Zeitlich wurde das Event so durchgeführt, dass man sich alle Musiker entweder im Nightclub oder der Kapelle ansehen konnte. Bei einem günstigen Eintrittspreis von €27,50 war man dabei und außerdem war mit einem 3-Gänge-Menü (nicht im Ticket-Preis enthalten), das vorher via Internet bestellt werden konnte, auch noch für das leibliche Wohl gesorgt. Selbst eine vegetarische Mahlzeit wurde angeboten. Im van de Loo-Saal traten fast alle Künstler zusätzlich noch mit einem akustischen Konzert auf.
Anna Coogan

Anna Coogans Seattle-Americana machte gemeinsame Sache mit italienischer Gitarrenkunst. Die quirlige Amerikanerin, die viele Songs aus ihrem aktuellen Album "The Wasted Ocean" vorstellte, wurde von dem aus Rom stammenden E-Gitarristen Daniele Fiaschi begleitet. Der Römer sorgte beim Eröffnungs-Konzert des fünften Festivals auf Roepaen für viele sphärische und groovige Momente. Die sympathische Musikerin hatte sowohl Nachdenkliches als auch fröhliche Nummern in ihrer Setlist und aus einem minimalistischen Fundament heraus wurden großartige Songs gespielt. Fiaschi konnte oft durch seine jazzigen Farbtupfer überzeugen.
Anna Coogan wurde von keiner Geringeren als Alison Krauss zur Musik gebracht und ihr gezeigtes Fingerpicking war sehr gut. Besonderen rhythmischen Nachdruck verlieh die kleine, große Frau ihren Nummern durch ein sogenanntes Porchboard. Dabei wurden Fußtritte, die sonst auf dem Boden erfolgten, deutlich verstärkt.
Coogan sang mit einer variablen Stimme, sodass ihre ausdruckstarken Texte voll zur Geltung kamen. Richtig intim wurde es bei Coogans Interpretation von Phil Ochs' "Crucification". Dieses Lied ließ die Gänsehaut wachsen. Mit ihrer entspannten Art sorgte sie für Anmut und Schönheit in ihren Tracks. Ein Highlight war der Song "Streamers" von ihrem neuen Album. Die Amerikanerin nutzte ihre fünfunddreißig Minuten, um voll zu überzeugen. Diese junge Frau, die sehr gut Deutsch spricht, sollte man im Auge behalten.
Anna Coogan      Anna Coogan
Anna Coogan    Anna Coogan    Anna Coogan
Kendel Carson

Auch bei Kendel Carson stand das neue Album "Alright Dynamite" in Zentrum des Interesses. Zusammen mit Dustin Benthall verschmolz man zu einem virtuos-dynamischen Duo, das dann später von zwei niederländischen Musikern (E-Gitarre/Bass) begleitet wurde. Das Beatles-"Abbey Road"-Cover auf ihrem T-Shirt hatte im Konzert dann richtungsweisenden Charakter, denn Carson ließ in der Vierer-Formation die Siebzigerjahre aufblühen. Wie ein geölter Blitz ging die Post ab. Und in ihrem Text wurden ZZ Top sowie Otis Rush genannt. Der E-Gitarrist wechselte zwischen Country-Twang sowie bluesigen Licks. Carson war eine echt virtuos aufspielende Violinistin und gut singen konnte sie auch noch.
Im ersten Teil des Konzerts war Duo-Musik von den beiden Frontleuten angesagt. Hier gab es auch einige von Benthall geschriebene Stücke und man konnte merken, in welchem Fahrwasser seine Kompositionen schwammen. Immer wenn er zur Mundharmonika griff, war ein unverkennbarer Dylan-Klang präsent und The Band sowie Neil Young schimmerten ebenfalls durch.
Kendel Carsons Songs pendelten zwischen Country, Folk und Roots Rock. Ihr aktuelles Album hat sie gemeinsam mit dem Singer/Songwriter-Urgestein Chip Taylor geschrieben. Beim Gesang harmonierten Benthall sowie Carson sehr gut und in den getragenen Balladen waren die Violinenklänge voller Sehnsucht. Die Lead Vocals wechselten natürlich zwischen den beiden hin und her. In der Kapelle auf Roepaen herrschte bei den ruhigeren Nummern andächtige Stimmung.
Das Quartett war sehr gut eingespielt und mit dem Einsatz des Kontrabasses schuf man ein besonderes Flair. Rundum war der Auftritt von Kendel Carson & Co. sehr unterhaltsam.
Kendel Carsons    Kendel Carsons    Kendel Carsons
Kendel Carsons   Kendel Carsons   Kendel Carsons
Chris Pureka

Das diesjährige Festival war (fast) in fester Frauenhand. Im Nightclub trat die Singer/Songwriterin Chris Pureka auf. Schon der Titel ihrer Album-Veröffentlichung "How I Learned To See In The Dark" ließen erahnen, dass bei der amerikanischen Frau Melancholie und Sehnsucht angesagt war. Selbst ein Song, den sie als einen ihrer fröhlicheren ankündigte, zog einen in den Sumpf der Tristesse. Die E-Gitarren-Begleitung von Sebastian Renfield konzertierte sich auf sphärische Teppichknüpfereien und oft gab er seinem Sechssaiter den Klang von Keyboards.
Auch Pureka setzte das Porchboard als zusätzlichen Rhythmusgeber ein. Nichtsdestotrotz konnte dadurch die Traurigkeit nicht von der Bühne gefegt werden. Technisch ist die Frau mit ihrem Fingerpicking bestimmt versiert. Sehr dezent sang Renfield seine Backing Vocals und die Meinungen der Festival-Besucher ging bezüglich Chris Purekas Auftritt sehr weit auseinander. Es gab Leute, die fanden den fünfundvierzigminütigen Gig genial, andere, zu denen ich mich auch zähle, eher 'not my cup of tea'.
Chris Pureka   Chris Pureka
Chris Pureka   Chris Pureka   Chris Pureka
Ana Egge

Ana Egges aktuelles Album "Bad Blood" wurde von Steve Earle produziert und in Levon Helms Woodstocker Studio eingespielt. Die Orgel spielte Allison Moorer. Bereits früh wurde sie entdeckt und bekam nach einer Demo-CD einen Plattenvertrag bei Lazy S.O.B. Recordings. Mit zarten neunzehn Jahren wurde sie von den Austin Music Awards beste Singer/Songwriterin und beste Folk-Künstlerin genannt. Sie tourte mit Shawn Colvin, Ron Sexsmith und Iris DeMent. 1999 erschien ihr erstes Live-Album "Mile Maker" und für "Out Past The Lights" (2005) bekam sie ein großes Lob von Lucinda Williams, die Egge als Nina Simone des Folk bezeichnete.
Ana Egge trat in der Kapelle auf. Ihren einstündigen Auftritt bestritt sie zunächst solo. "Farmer's Daughter" hatte autobiografische Züge und vermittelte einen ersten, sehr guten Eindruck von den Fähigkeiten der Amerikanerin. Mit "Bully Of New York" hatte die Chanteuse einen echt klasse Songer/Songwriter-Track auf Lager und nach einer sehr fröhlichen Nummer rockte die Protagonistin und zeigte im Solo ihre Blues-Einflüsse.
Gleich danach servierte sie einen Gospel-Klassiker. In "Swing Low Sweet Chariot" brachte sie das Bottleneck zum Einsatz und offenbarte dem Publikum ihre Künste im Fingerpicking. Highlight! Dann kam ihre Begleitband auf die Bühne und man war von der tollen Rhythmusfraktion begeistert.
Die Band wurde um eine weitere Musikerin, die Banjo sowie eine halbakustische Gitarre spielte, erweitert und mit einem klasse Solo entwickelte sich "Hole In Your Halo" zu einem entspannten Roots-Genuss und mit "Driving With No Hands" setzte man noch einen rockigen Track oben drauf. Von der E-Gitarre wurde leichte Neil Young-Atmosphäre geliefert und in "Evil" verarbeitete die toll aufspielende Egge einen Besuch in einer Kneipe. Dort gab es viele alte Zeitungen und einige Artikel über Mörder hatten sie zu der groovigen Komposition veranlasst. Ana Egge überzeugte mit ihrem stimmungsvollen Konzert in der Kapelle.
Ana Egge   Ana Egge
Ana Egge   Ana Egge   Ana Egge
The Epstein

The Epstein war der Abräumer des Festivals.
Die fünfköpfige Band aus der englischen Universitätsstadt Oxford konnte voll und ganz überzeugen. Mit welcher Spielfreude dieses Quartett die Stimmung im Nightclub schon bei der ersten Nummer in luftige Höhen schraubte, war schon beeindruckend. Von dieser Gruppe hatte ich noch nie zuvor gehört und folglich war die Neugierde sehr groß.
Der Keyboarder Sebastian Reynolds kreierte zu Beginn sphärische Synthesizer-Schwaden, aus denen sich dann ein Song entwickelte, der die Herzen schneller schlagen ließ. Dann legte die Combo los und stante pede war die Begeisterung da. Olly Wills konnte durch seine sympathische Stimme überzeugen. Der Fünfer war nach einer langen Fahrt auf den Punkt fit. Die Musiker waren aus Oxford angereist und ihr Tag begann bereits um vier Uhr in der Nacht.
Die Eigenkompositionen hatten eine herrliche Länge und es gab viele wunderschöne Solo-Einlagen. Jon Berrys Bühnenpräsenz war zurückhaltend, aber was er auf seinen Gitarren zauberte, war brillant und mit dem Bottleneck konnte er auch noch prächtig umgehen. Wills hatte ja schon eine klasse Stimme, aber wenn Reynolds, Berry sowie der Bassist zusammen mit dem Frontmann sangen, war echte Gänsehaut angesagt. Einen solchen Männer-Chor hat man selten zu Ohren bekommen.
Oh Mann, welch eine hingebungsvolle Nummer war "Calling Out Your Name". Mit einem unwiderstehlichen Groove war Freude pur angesagt und die immer wieder dahinschmelzenden Melodien sorgten für Begeisterung. Wo hatten die Jungs bloß die tollen Song-Ideen her?
Dann gaben die Engländer eine Kostprobe ihrer balladesken Fertigkeiten. "Sophia Loren" wurde wieder von entspannten Keyboard-Passagen umrahmt. Die gesamte Palette der Roots Music vereinigte sich im Schmelztiegel von The Epstein. Die Band zeigte, dass sie ihren eigenen Stil hatte und wohl gerade deswegen konnte man mit "Red Rock" gleich noch eine Ballade kredenzen. Jetzt ging es mehr in Richtung Country und auch hier wusste die Gruppe zu überzeugen.
Bei dem mit der Dynamik spielenden "I Helped You Once" war der Applaus riesig und in dieser Nummer konnte man die Weite einer Landschaft förmlich spüren. Das begeisterte Publikum wollte eine Zugabe und bekam sie auch. Für "Leave Your Light On" bat man eine Gastsängerin auf die Bühne. Einfühlsamer Gesang und dezenter instrumentaler Begleitung war angesagt. Damit endete ein Auftritt, der sich in den Gehirnwindung festsetzte.
The Epstein muss man unbedingt im Auge behalten, denn der Name bürgt für große Qualität und beste Musik. Die Band hat ihren Fan-Kreis definitiv erweitert.
The Epstein   The Epstein
The Epstein   The Epstein   The Epstein   The Epstein
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Frazey Ford

Frazey Ford dürfte vielen Singer/Songwriter-Anhängern als Mitglied von The Be Good Tanyas bekannt sein. Geboren wurde die Künstlerin in Kanada und seit 2008 tritt sie auch als Solo-Musikerin auf. 2010 kam ihr Debüt "Obadiah" auf den Markt und wie alle Leute aus dem Genre, war sie eine echte Geschichtenerzählerin.
Zunächst trat auch sie solo auf und diese Frau stand mit beiden Beinen fest im Leben. Mit elfenhaft-weinerlicher, gutturaler Stimme lieferte sie einen Walzer der Melancholie. "Hey Little Mama" handelte über die Beziehung zwischen Mutter und Tochter und die Ford wurde von der gleichen Band begleitet, wie Ana Egge.
Die E-Gitarre gefiel durch ihre Schlichtheit und die Klasse der Rhythmusfraktion wurde ja bereits an anderer Stelle angesprochen. Fords Gesang hatte die Wirkung einer kühlen Brise und in ihrem Gitarrenspiel befanden sich durch wiederholende Tonfolgen durchaus hypnotische Momente. Frazey Ford stand für künstlerisch gut dargestellte Entschleunigung und ein Kettenkarussell der Melancholie.
In der Kapelle herrschte andächtige Stimmung und zum Teil hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Folk war das Grundgerüst ihrer Songs, doch geschickt vermischte sie diesen Stil mit Gospel und Soul. Ihre Stimme war definitiv ein Markenzeichen des Auftritts und wenn man genau hinhörte, war auch ein Funke Funk in der Musik zu finden.
Das Frazey Ford-Konzert war schon etwas sehr spezielles und erwies sich als äußerst eigenständig. Gerade die Gitarristin mit der Halbakustischen konnte den Songs ihren sphärisch-instrumentalen Stempel aufdrücken. Das war auch wichtig, denn die Kompositionen von Ford variierten nicht sehr im Tempo. Die Begeisterung lag im Detail.
Frazey Ford      Frazey Ford
Frazey Ford      Frazey Ford      Frazey Ford
Christian Kjellvander

Christian Kjellvander zog im Alter von sechs Jahren mit seinen Eltern nach Amerika. In Texas kam er mit der Country-Szene in Kontakt. Mit sechzehn kehrte er nach Schweden zurück. Johnny Cash und R.E.M. zählen zu seinen Einflüssen und 1993 gründete er die Band Loosegoats, die schließlich 2000 aufgelöst wurde. Seitdem ist der Künstler solo unterwegs. Mittlerweile hat er fünf Alben veröffentlicht und sein aktueller Tonträger hat den Titel "The Rough And The Rynge" (2010). Nach seinem Debüt "Songs From A Two-Room Chapel" tourte er ganze achtzehn Monate durch Skandinavien und Europa. Unter anderem war er in Amerika auch mit den Cardigans unterwegs.
Der schwedische Hüne und sein wesentlich kleinerer Begleitmusiker Tias Carlson entwarfen im Nightclub eine tieftraurige Eleganz, die gefühlt direkt aus den Wäldern seiner Heimat stammte. Die Texte seiner sensiblen Songs wurden fordernd vorgetragen und die Töne aus seinem nach alter Wandergitarre aussehenden Instrument waren von prächtiger Brillanz. Sein Kompagnon an der Halbakustischen, die definitiv auch schon es viel erlebt hatte, spielte mit Young-Phrasierung einen gewissen Gegenpart zum großen Schweden.
Den feinnervigen Country-Songs verpasste er einen Spritzer Pop und nicht nur einmal setzte der Mann den Korpus seiner Gitarre als Rhythmusgeber ein. Der Hutträger Kjellvander konnte sowohl intim wie auch sehr dynamisch sein. Seine Kompositionen hatte Weite und jeder gespielte Moll-Ton hatte seine Berechtigung in der schlicht konstruierten Einöde der Emotionen. Sein Partner bekräftige diese Atmosphäre durch flächige Gitarrenläufe, die oft den Klang eines Keyboards hatten. Dezent widmete er sich ebenfalls den Backing Vocals.
Kjellvanders Songs ließen die Zeiger einer Uhr einfrieren. Kjellvanders Auftritt war zeitlos schön. Der Mann mit der sanft-tiefen Stimme konnte auch richtig auf das Gaspedal drücken und dramatisch klingen. Die Qualitäten eines Kjellvander liegen darin, der Traurigkeit doch immer wieder ein Stück Attraktivität zu geben.
Christian Kjellvander      Christian Kjellvander      Christian Kjellvander
Christian Kjellvander      Christian Kjellvander      Christian Kjellvander
Israel Nash Gripka

Israel Nash Gripka war schon mehrmals zu Gast auf Roepaen und er freute sich ungemein, nun endlich auch in der Kapelle auftreten zu dürfen. Er verkörperte sowohl Americana als auch Roots Music und nach seinem Solo-Gig begrüßte er mit Band die Zuschauer »to our Rock'n'Roll show.«
Gripka sorgte bereits durch seinen Alleingang für viel Stimmung. Nach zwei, drei Songs bat er die Anwesenden plötzlich, die Augen zu schließen und verschwand ohne weitere Worte von der Bühne. Sekunden später kam er durch eine Seitentür zurück in den Publikumsbereich und setzte seinen Solo-Auftritt ohne Mikrofon vor der ersten Zuschauerreihe fort. Gripka unplugged, im wahrsten Sinne des Wortes... und selbst für eine solche, unerwartete Einlage ist die Kapelle mit ihrer famosen Akustik wie geschaffen.
"Rejoyce, Rejoyce These Days" war der Hinhörer und Gripka begleitet sich nicht nur auf der akustischen Gitarre, sondern setzte auch die Harp ein. Der Künstler konnte die Herzen der Zuhörer quasi im Sturm erobern. Zwischen den Tracks gab es Hintergrundinformationen zu seinen Kompositionen und "Fool's Gold" war ein weiteres Prachtexemplar von Lied.
Dann war er wieder auf der großen Bühne und mit "Goodbye Ghost" von seinem Album "Barn Doors And Concrete Floors" setzten er und seine klasse Band ein weiteres Ausrufezeichen der guten Unterhaltung. Wow, diese Gruppe rockte in der Kapelle! Die versierten Musiker konnten auch noch durch gute Backing Vocals glänzen. Das Konzert wurde als »acoustic set« angekündigt und auch so fiel der Rock'n'Roll auf fruchtbaren Boden.
Mit zwei akustischen Gitarren beziehungsweise einer Pedal Steel zog ein herrlicher Hauch von Neil Young durch die Luft. Wenn der Frontmann nicht sang, war er ständig unterwegs und servierte auf seiner Gitarre tolle Riffs. Israel Nash Gripka hatte die Show im Kasten und die Zuschauer in der Hand. Von ihm hätte man sich sehr gerne mehr als nur eine Stunde Unterhaltung gewünscht.
Also steht für die Zukunft ein weiterer Konzertbesuch des Mannes aus New York auf der Liste.
Israel Nash Gripka
Israel Nash Gripka      Israel Nash Gripka
Israel Nash Gripka      Israel Nash Gripka      Israel Nash Gripka      Israel Nash Gripka
The Wynntown Marshals

Zum Abschluss des Festivals gab es noch eine Band von der britischen Insel. The Wynntown Marshals kommen aus dem schottischen Edinburgh und selbst verneigen sie sich vor Wilco, den Jayhawks, Drive-by Truckers, Ryan Adams und dem in diesem Bericht schon öfters erwähnten Neil Young.
Herrlich relaxt und gut eingespielt präsentierten sich The Wynntown Marshals mit ihrem Opener "I Should've Guessed". Klasse war Iain Sloan an der Pedal Steel und Lead-Gitarrist Owen Nicholson sorgte zunächst noch für rhythmische Unterstützung. Eine spezielle Farbgebung ihrer Musik war nach einem Titel noch nicht offensichtlich, aber in "48 Hours" zauberte Sloan wunderschöne Riffs auf seiner zwölfsaitigen Rickenbacher-E-Gitarre. Fast die Hälfte der live präsentierten Songs stammte von ihrem Album "Westerner". Lockere, entspannte Atmosphäre war eines der Markenzeichen des Quintetts und "Buring Blue" entpuppte sich als eine relaxt hinlangende Nummer. Sloan wechselte häufig von seiner Pedal Steel zur E-Gitarre und Nicholson war in seinen Soli ein Überzeugungstäter. Klasse! Sehr gut war auch der Chorgesang und "Ballade Of Janye" begeisterte als ein toller Slow-Americana-Track mit ganz viel Feeling, wozu Nicholson den Rocker raushängen ließ.
Keith Benzie hatte eine leicht angeraute Stimme, die perfekt zum musikalischen Outfit der Band passte. "Thunder In Valley" war dann doch genau das Gegenteil zum Songtitel. Sehr zurückhaltend instrumentiert konnte der Lead-Gitarrist mit feinen Klangspielereien erfreuen und immer wieder toll war Benzies Gesang. Die Nummer war so eine Art Sturm im Wasserglas und wunderschön.
"All That I Want" entwickelte sich zu einem weiteren Highlight und grundsätzlich sind die Wynntown Marshals Meister des Midtempo. Zum Ende hin nahm der Track ordentlich Fahrt auf. Es rockte! Sloan sowie Nicholson waren, obwohl weit voneinander entfernt, eine verschworenen Solidargemeinschaft der Saiteninstrumente. "Different Drug" war super dynamisch und irgendwie kam einem Benzies Stimme plötzlich wie die von Ray Davies vor.
The Wynntown Marshals aus Schottland hatten mit ihrem Mix aus Americana und Roots Music überzeugt und sie brauchten Vergleiche mit den Drive-By Truckers nicht zu scheuen. In den Niederlanden hatte man schon einige Gigs gespielt und für den Sommer 2012 steht bereits ein Auftritt in Norderstedt so gut wie fest.
The Wynntown Marshals      The Wynntown Marshals      The Wynntown Marshals
The Wynntown Marshals      The Wynntown Marshals      The Wynntown Marshals
The Wynntown Marshals      The Wynntown Marshals      The Wynntown Marshals
Das fünfte Roepaen Festival verdeutlichte, wie vielschichtig doch die Genre Americana, Roots Music und Singer/Songwriter sein können. Mit einem breitgefächerten, internationalen Programm war das Event mit so einigen Highlights gespickt.
Wir bedanken uns bei Chris Tangelder vom Cultureel Podium Roepaen für die problemlose Akkreditierung.
Das Line-up:
Anna Coogan
Kendel Carson
Chris Pureka
Ana Egge
The Epstein
Frazey Ford
Christian Kjellvander
Isreal Nash Gripka
The Wynntown Marshals
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