Evig Natt / Darkland
Darkland Spielzeit: 56:30
Medium: CD
Label: Black-Bards Entertainment, 2010
Stil: Gothic/Doom/Death Metal

Review vom 14.05.2010


Andrea Groh
Wer vermutet, dass Evig Natt norwegisch für 'Ewige Nacht' sein könnte, liegt richtig.
Die 'ewige Nacht' begann 2003 als Projekt von Reism Sängerin Kirsten Jørgensen und Sänger/Bassist Stein Roger Sund (Ex-Einherjer, Thundra und Throne of Katarsis). 2004 folgte ihr erstes Demo. Das Label Omvina Records bot der Band einen Plattendeal an, der beim zweiten Anlauf 2006 auch angenommen wurde. Dort erschien 2007 das Debüt "I Am Silence". Auf diesem war bereits der heutige Drummer Harald Magne Revheim dabei.
Der Rest der derzeitigen Bandmitglieder stieß erst später dazu: Ruben Osnes als Gitarrist und Oskar Naley als Sänger, womit sich Stein Roger Sund seitdem ganz auf das Songwriting und Bass-Spielen konzentrieren kann.
In dieser Besetzung begannen Evig Natt im Frühjahr 2009 die Aufnahmen für ihr zweites Album, im November bot ihnen Black Bards einen neuen Plattenvertrag an, so dass "Darkland" nun im April 2010 dort erschien.
Wer nun weiter vermutet, bei diesem Bandnamen und der Kombination von männlichem und weiblichem Gesang könne es sich um Gothic Metal handeln, liegt auch nicht falsch. Damit haben wir auch schon das größte Manko an Evig Natt: Diese Art von Wechselgesang nach dem Motto 'Die Schöne und das Biest' und auch die begleitende Musik sind nicht gerade eine neue Idee, auch wenn es hier aufgrund von Doom- und Death-Einflüssen nicht ganz so kitschig und klischeehaft herumkommt wie sonst teilweise, sondern dabei auch eine gewisse Härte und Dunkelheit vorhanden ist. Es gibt fiese und flotte Elemente auf "Darkland", das ist angenehm und lockert das Ganze auf.
Kirsten Jørgensen versucht - zum Glück - nicht zu sehr wie eine Elfe zu hauchen und/oder in höchste Höhen zu gelangen, sondern hat eine recht kräftige Stimme, die ich dennoch stellenweise als etwas aufdringlich empfinde. Daher bin ich froh, wenn Oskar Naley dagegenhält oder die Gitarren mal abbraten und schraddeln dürfen.
Daher dürfen hier auch mal Leute reinhören, die Gothic Metal eher kritisch gegenüberstehen. Wer diese Sparte natürlich ganz und gar nicht abkann, wird auch hier einiges zum Hassen finden.
Anspieltipp für Doom/Deather ist das finstere "The Wanderer", bei dem Kirsten erst später, nur beim Refrain vorkommt. Als Gegensatz dazu gibt es das von weiblichem Gesang dominierte, teilweise balladeske "I Die Again".
Hervorheben und erwähnen möchte ich auch das letzte und längste Lied der CD: "Epitaph", bei dem ruhige Stellen und heavy Parts schön verbunden werden und sich abwechseln. Dazwischen gibt es interessante Einsprengsel: Piano-Parts und gesprochene lateinische Begräbnis-Formulierungen.
Fazit: Wirklich etwas Neues bietet uns "Darkland" nicht, bewegt sich meistens in den üblichen Gothic Metal-Gefilden, kommt aber dankenswerterweise nicht so säuselig, sondern mit einem Schuss Härte garniert, welche die Genre-Fans nicht verschrecken wird und niemandem wirklich weh tut, aber das Ganze immerhin etwas abheben und dadurch vielleicht auch interessant für Anhänger der härteren Gangart machen könnte, die sich sonst etwas schwerer mit dieser Richtung tun.
Wer neugierig geworden ist, sollte einfach mal reinhören.
Line-up:
Kirsten Jørgensen (female vocals)
Stein Roger Sund (bass)
Harald Magne Revheim (drums)
Ruben Osnes (guitar)
Oskar Naley (male vocals)
Tracklist
01:Darkland (5:39)
02:Evig Natt (5:47)
03:Until The End (7:15)
04:I Die Again (6:09)
05:Sjelelaus (5:01)
06:The Wanderer (4:52)
07:Withered Garden (5:13)
08:My Sin (7:17)
09:Epitaph (9:08)
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