Bisher kamen die vermeidlichen angesagten neuen Bands entweder aus Hamburg oder aus Berlin, aber auch im Süden gibt es Potenzial. In München tut sich ohne Zweifel was in Sachen Indie-Pop. Das dort ansässige Label Flowerstreet Records sorgt für guten Nachschub an hoffnungsvollen Nachwuchsbands. Nachdem Anfang des Jahres bereits
Lucky Fish hier ihr Debüt veröffentlicht haben, kommt nun mit
The Exclusive erneut eine frische und halbwegs originelle neue Band auf dem genanten Label heraus. Das Münchener Quartett spielt auf den ersten Blick Indie-Pop mit starken Anleihen an Bands wie
Arctic Monkeys oder
Franz Ferdinand. Wenn man aber die vorliegende EP komplett hört und das dann auch noch zwei bis dreimal, dann merkt man schnell, dass hier mehr als eine reine Verneigung der genannten Bands aus dem letzten Jahrzehnt vorliegt.
Was hebt die Band denn nun ab von der breiten Masse? Da wären zum einen die Tatsache, das sich unter den sechs Liedern der EP schon mal drei echte Ohrwürmer befinden. Neben dem etwas funky angehauchten und extrem tanzbaren "Sugar Loona" überzeugt auch die zackige Ska-Nummer "Atomic ! Atomic !". Beide Songs haben durchaus das Potential in entsprechenden Discos die Tanzfläche zum Beben zu bringen. Der Knaller dieser leider nur knapp 26 Minuten langen CD ist aber der Abschlußtrack. "Don't Call My Name" unterscheidet sich stilistisch doch etwas vom Rest der EP und erinnert mich an die Spin Doctors aus den frühen 90ern, wobei ich mir sicher bin, das die sehr junge Band diese Truppe gar nicht mehr kennt. Sehr cooler Groove mit einem überraschenden Saxofonsolo in der Mitte. Ja genau, das gerne so verpönte Saxofonsolo passt hier wunderbar zum Lied und dem schließt sich auch noch ein schönes Gitarrensolo an, was mit ausladenden Improvisationen den ungewöhnlichen Song beendet.