Exit Ten / Give Me Infinity
Give Me Infinity Spielzeit: 52:27
Medium: CD
Label: Deep Burn Records, 2012
Stil: Rock

Review vom 04.03.2012


Joachim 'Joe' Brookes
Exit Ten kommt aus dem englischen Reading und im Line-up des Quintetts sind gleich drei Musiker mit dem Nachnamen Steele. Zuerst dachte ich, es handelt sich um Spitznamen, aber Chris, Stuart und James sind Brüder, wobei die beiden letztgenannten auch noch Zwillinge sind. Seit 2003 spielt man in der aktuellen Besetzung und mit der EP "Exit Ten" legte die Gruppe 2004 ihren ersten Tonträger vor und 2006 folgte eine weitere EP mit dem Titel "This World They'll Drown".
Zwei Jahre später brachte man das Debüt-Album "Remember The Day" auf den Markt. Zwischen 2005 und 2010 veröffentlichte Exit Ten noch diverse Demos. Ziemlich schnell wurde die Öffentlichkeit auf die Combo aufmerksam und in der Vergangenheit spielte man bereits auf angesagten Festivals in Großbritannien.
Der Fünfer hat es nicht mit der Sentimentalität. In den elf Kompositionen, die im Kollektiv geschrieben wurden, wird mächtiger Rock präsentiert. Darüber hinaus hat die Band auch noch einen exzellenten Frontmann. Ryan Redman verfügt über eine eigenständige Stimme und zuweilen kann er so singen wie Pearl Jams Eddie Vedder.
"Life" zeigt den Weg der Platte auf. Harte Riffs bohren sich durch dicke Bretter und es gibt (fast) nur einen Weg... mit viel Drive geradeaus. Dennoch hält die Combo für einen Moment inne, holt tief Luft und legt abermals los. Ansteckender Rock! "Curtain Call" ist ähnlich gestrickt. Die Riffs hängen nicht ganz so tief, sind aber dennoch äußerst effektiv. Plötzlich sind die rockigen Elemente wie vom Tisch gefegt und Exit Ten legt eine ruhige Phase der Besinnung ein. Die musikalischen Maschen werden ganz eng gestrickt und zwischendrin existieren auch einige feine Luftmaschen. Sollte sich ein derartiges Arrangement auch auf die folgenden Nummern übertragen lassen?
Gediegen-verträumte Momente eröffnen "Suggest A Path" und abermals hämmern die Gitarristen ihre Riffs durch den Äther. An Redmans Gesang hat man eh schon einen Narren gefressen. Das Songwriting befindet sich auf den obersten Stufen der Leiter und vielleicht findet Exit Ten ja auch eine Ausfahrt zum Balladesken.
Ah, mit "Eyes Never Lie" geht es in den nebelverhangenen Wald. Streicher-Sounds begleiten Redmans hymnenhaften Gesang und die beiden Gitarristen gehen jetzt ganz anders mit ihren Arbeitsgeräten um. Fast könnte man meinen, sie hätten Fingerpicks übergestriffen. Hier sind die Sechssaiter fernab von jeglicher Härte.
"Smoke" ist noch so eine Kehrtwende um einhundertachtzig Grad. Exit Ten bewegt sich auf Samtpfoten. Hammer, die Nummer! Welch ein Dynamik-Aufbau! Welch ein Gesang, jetzt auch noch mit Chorus und das Gitarren-Outro ist das Sahnehäubchen auf dem fantastischen Song.
"Mountain" ist noch so eine Komposition, die der Hörer ins Herz schließt. Das Riff-Donnerwetter zu Beginn und die ersten Gesangszeilen sind die definitive Exit Ten-Hymne und topfit gibt es nur eins... den direkten Weg zum Berggipfel. Die Aussicht ist fantastisch und so kann man auch die Zukunft der Band umschreiben.
Vom "Lion" bekommt man wieder einige klasse in den Song-Sound passende Streichereinheiten auf die Ohren. Überhaupt ist diese Schluss-Nummer doch etwas anders als die vorherigen Stücke. Man legt hier mehr Wert auf epische Breite und landet damit auch noch einen Volltreffer.
Die Band Exit Ten klingt ist frisch und einfallsreich. Die abwechslungsreiche Musik ist eine heiße Mixtur und für eine solche Gruppe stehen die Tore einer erfolgreichen Zukunft weit offen.
Line-up:
Ryan Redman (lead vocals)
Joe Ward (guitar, backing vocals)
Stuart Steele (guitar, backing vocals)
James Steele (bass)
Chris Steele (drums)
Tracklist
01:Life (3:55)
02:Curtain Call (4:38)
03:Suggest A Path (4:39)
04:Eyes Never Lie (5:11)
05:How Will We Tire (4:03)
06:Drama (6:36)
07:The Cursed (4:29)
08:Sunset (3:40)
09:Smoke (3:43)
10:Mountain (5:44)
11:Lion (5:51)
(music written by Exit Ten, lyrics by Ryan Redman)
Externe Links: