Barbara Fairchild / Mississippi & Free And Easy
Mississippi & Free And Easy Spielzeit: 59:16
Medium: CD
Label: SPV/Yellow Label (Columbia/CBS), 2013(1976/1977)
Stil: Country Pop


Review vom 09.06.2013


Wolfgang Giese
Ja genau, "Mississippi" - das ist der große Hit der niederländischen Band Pussycat aus dem Jahr 1975. Also bereits ein Jahr später schwappte dieser Song offensichtlich über den großen Teich und Barbara Fairchild legte auf ihrer Platte aus 1976 eine Coverversion vor. Apropos, die Dame startete einst als Songschreiberin für andere Künstler und so fällt auf, dass auf diesem Twofer nicht ein einziges Stück von ihr selbst stammt. Hatte sie ihr Pulver bereits verschossen?
Die 1950 geborene Künstlerin aus Arkansas nahm ihre erste Single auf, als sie sechzehn Jahre alt war. 1969 kam es zur Unterzeichnung eines Plattenvertrags bei CBS/Columbia. Davor arbeitete sie bei MCA in Nashville als Songwriterin. Das erste Album stammt aus dem Jahr 1970 und den ersten und letztlich auch letzten großen Hit gab es 1973, als der "Teddy Bear Song" auf Nummer eins der Country-Charts schoss und sogar in die Popcharts hinüberlugte.
1976 und 1977 erschienen die beiden von SPV neu aufgelegten Platten ursprünglich und die Songs sind nicht unbedingt uneingeschränkt dem Genre Country zuzuordnen, ist doch eine ganze Menge Popmusik enthalten. Viele 'Herz-Schmerz-Songs' sind dabei und wechseln mit gelegentlichen Uptempo-Titeln. Sehr gut gefällt mir davon "Did It Rain" - nun ja, die Songschreiber dürften wohl jene beiden Musiker sein, die Mitglieder von Heads Hands & Feet waren. "Cheatin' Is" ist laut der Angabe im Booklet wohl der wichtigste Song des ersten Albums "Mississippi". Die überwiegend ruhige Gangart der Musik kommt der sensibel wirkenden Stimme Barbara Fairchilds sicher entgegen. Eine 'Rockerin' ist sie wohl nicht, die Dame.
Die 'Balladenlast' nimmt auf "Free And Easy" noch zu, jedoch bemerke ich auch, dass der Country-Anteil in der Musik zugenommen hat. So scheint mir dieses Album das ein wenig bessere der beiden zu sein. Bei "Good Side Of Tomorrow" fällt (positiv) auf, dass sie ihre Stimme auch ein wenig kraftvoller einsetzt, diese leichte Rauheit bekommt ihr gut.
Später sollte sich Barbara Fairchild verstärkt der Gospelmusik zuwenden, jedoch so richtig in die vorderste Front hat sie sich nicht mehr katapultieren können. So bleibt diese Kollektion angenehmer Country Pop-Songs, mit dem einen oder anderen Höhepunkt in der Auswahl. Ach ja, das Original von "Mississippi" gefällt mir noch immer besser als diese recht stark an ihm haftende Version.
Tracklist
Mississippi:
01:Mississippi [Theunissen] (3:56)
02:Let Me Love You Once Before You Go [Leikin/Dorff] (2:51)
03:Under Your Spell Again [Rhodes/Owens] (3:32)
04:You Are Always There [Springfield] (3:04)
05:Touch My Heart [Young/Mayhew] (2:53)
06:Cheatin' Is [VanHoy] (2:35)
07:The Music Of Love [Sanders] (2:50)
08:Did It Rain? [Colton/Smith] (2:58)
09:What You Left My Memory [Hargrove] (2:38)
10:Let Jesse Rob This Train [Cummings] (3:28)
Free And Easy:
11:She Can't Give It Away [Putnam/Throckmorton] (2:45)
12:For All The Right Reasons [Reynolds/Barrett] (3:17)
13:The Other Side Of The Morning [Tillis/O'Brian] (1:59)
14:Sing The Blues, Bluebirds [Smartt] (3:02)
15:When The Morning Comes [Tillis/Bunch] (3:05)
16:Someone Loves Him [Vest/Chamberlain] (2:19)
17:Love Me Like You Never Will Again [Reynolds/Fox] (2:15)
18:This Haunted House [Doolittle] (2:43)
19:Good Side Of Tomorrow [Loggins] (2:36)
20:Painted Faces [Reynolds] (3:15)
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