Fakir / We'll See When We Get There
We'll See When We Get There Spielzeit: 41:57
Medium: CD
Label: Phénix Records, 2011
Stil: Alternative Rock, New Wave

Review vom 07.03.2011


Mike Kempf
Einen Fakir hatte ich noch nie zu Besuch. Doch nun ist es soweit, eine CD Fakirs erreicht mich aus der Schweiz und der besagte Künstler hat sein neustes Werk "We'll See When We Get There" komplett allein eingespielt. Schade nur, dass es leider nicht rauszubekommen ist, welche Instrumente davon betroffen sind. O.K., ein bisserl Gitarre, Bass, Keyboard, Drums und sein Zwerchfell höre ich schon raus, für den Rest hat er sich vermutlich technischer Hilfsmittel bedient.
Nach dem ersten Durchlauf fällt mir als Vergleichsband spontanA Flock Of Seagulls ein. So lässt sich der Silberling problemlos in die New Wave-Sparte schieben, ohne die Klasse der britischen New Waver, die Anfang der 80er ihren musikalischen Höhepunkt erlebten, zu erreichen. Den Sound der Platte hat Fakir stark an die Zeit vor gut dreißig Jahren angelehnt und das wirkt an sich gar nicht so schlecht, ohne mich nun gleich aus der Balance zu schleudern.
Zwar wird, mal hier, mal da, ein wenig Alternative Rock beigemischt, doch reicht es beileibe nicht aus, um den Tonträger so zu gestalten damit dieser mit mehr Abwechslung interessanter wirkt. Im Gegenteil, das Scheibchen kommt von A-Z auf einem gleichbleibenden Level daher und lässt mich zum Ende des Albums in eine leichte Lethargie verfallen. Fakir, warum beraubst Du Dich einer Deiner stärksten Waffen, dem Feuerspeien? Denn das ist genau das, was der Platte fehlt. Deshalb rate ich: Beende das Mittagsschläfchen auf dem Nagelbrett, laufe über einen Haufen Glasscherben und lasse anschließend Deinen Gefühle freien Lauf.
Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht noch ein, zwei Instrumentalisten mit einzuarbeiten, deren Ideen mit zu integrieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass dann alles etwas frischer rüberkommt, als den Konsumenten, wie bei diesem Silberling, nur mit ständiger New Wave-Retro-Mucke zu berieseln.
Fazit: Ich habe natürlich schon weitaus schlechtere Scheiben unter meinen Fittichen gehabt. Einen richtigen Kracher oder Anspieltipp konnte ich nicht herausfiltern. Alles bewegt sich auf einem gleichbleibenden Niveau und kommt über ein Mittelmaß nicht hinaus.
Trotzdem möchte ich Fakir nicht gänzlich abschreiben und warte seine weitere Entwicklung einfach mal ab. Möglich, dass er sich die eine oder andere Anregung dieser Rezension zu Herzen nimmt und mich später gar überrascht. Denn New Wave, wie ihn die bereits oben erwähnten Liverpooler demonstrierten, finde ich nämlich sehr stark!
Line-up:
Fakir (vocals, all instruments)
Tracklist
01:To Where
02:Dream
03:Butterfly Effect
04:Time Will Tell
05:Never Ever
06:I Don't Care
07:Kiss Don't Tell
08:The First Word
09:The Five Stars
10:There Is No
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