Famous Underground / Same
Famous Underground Spielzeit: 52:25
Medium: CD
Label: Dust On The Tracks Records, 2013
Stil: Hard Rock

Review vom 11.01.2014


Jochen v. Arnim
Der Kanadier Nicholas Walsh ist seit vielen Jahren umtriebig, hat in Bands wie Slik Toxic, Revolver oder Virgin Angel als Frontmann gedient. Mit erstgenannter Truppe bekam er sogar den Juno verliehen, einen kanadischen Medienpreis für das beste Rock-Album. Das alles ist lange her, aber die Hände hat er zwischenzeitlich nicht in den Schoß gelegt. Sein neustes Projekt nennt sich Famous Underground, dessen Debüt-Longplayer seit einiger Zeit erhältlich ist.
'Self-titled' und mit dreizehn satten Stücken (inklusive zweier Bonus-Tracks) ausgestattet, bietet uns das Album etwas mehr als fünfzig Minuten guten, etwas sleazigen Hard Rocks. Walsh selber sieht sich mit der Musik in Richtung Metal schielend, aber das mag man nicht bei allen Songs bedingungslos unterschreiben. Müsste man ernsthaft Parallelen nennen, so tendierte das Votum in Richtung der Sleaze-Rocker von Skid Row und anderer vergleichbarer Combos aus Los Angeles.
Um sich schart der altgediente Gitarrist und Sänger nicht nur seine ihn schon früher begleitende Bassistin Laurie-Anne Green, sondern mit den Herren Corvese und Boyd zwei weitere Axtmänner sowie den versierten Schlagzeuger Sparboom. Alle haben im Verlauf ihrer Karriere in unterschiedlichen Formationen schon mit etlichen Größen des Hard Rock und Metal die Bühne geteilt, zwar eher im Vorprogramm, aber mangelnde Erfahrung kann man ihnen nicht nachsagen.
Mit dem knackigen Opener "Wasteland" wird der Reigen durchaus passend eröffnet. Nicht die stärkste Nummer der Scheibe, aber dennoch als Wegweiser durch das Debütalbum durchaus angebracht. Gefolgt wird dieser Track von "Overdrive", das sich nahtlos einreiht, jedoch ein paar feine Elemente mehr aus der Sechssaiter-Ecke zu vermelden hat und insgesamt in der Tat etwas sleaziger klingt. "Dead Weight" schließt sich daran an, vermittelt bei den ersten Takten eher den Anschein, man bekäme nun eine Ballade geboten. Kaum zehn Sekunden später aber wähnt man sich in den Achtzigern, ein wenig von Slash und Axl durchs Stadion gerockt. Sicherlich eine der besten Nummern des Rundlings und allemal ein Anspieltipp.
Mit dem Stichwort Ballade kann der Hörer an späterer Stelle dann aber doch noch etwas zu tun bekommen. "Forever And A Day" - passender kann man das Klischee kaum bedienen - ist der erste Feuerzeugschwenker des Albums. Kaum geeignet, den Olymp der Rock-Hymnen zu erklimmen, aber dennoch gefällig (und ein wenig an den rockenden Frauenschwarm aus New Jersey erinnernd).
Mit "Necropolis" wird es dann wieder härter und, oh Wunder, bei dem Titel, auch düsterer. Gegen Ende gehen die Finger mit den Gitarristen ein wenig durch und wir bekommen ein kleines orgiastisches Finale geboten. "On Broken Wings", an späterer Stelle, driftet erneut in die Balladen-Ecke ab. Einmal mehr moderner Stadion-Rock à la Bon Jovi, bevor wir mit "Bullet Train" und "Hell To Pay" noch mal eins übergebraten bekommen. Die beiden finalen Bonus-Tracks sind nette Dreingaben, beide Male werden Titel in anderer Fassung geboten ("Dead Weight", "On Broken Wings").
Insgesamt ein durchaus gelungenes Debüt, für dessen Nachfolger man schon mal die Augen und Ohren offen halten sollte. Da kann und wird hoffentlich noch Einiges kommen, immerhin sind die Musiker ja erfahren genug, sich selber auch mal den einen oder anderen Hit zu erspielen.
Line-up:
Nicholas Walsh (vocals, guitar)
Rick Corvese (guitar)
Darren Boyd (guitar)
Laurie-Anne Green (bass)
Desche Sparboom (drums)
Tracklist
01:Wasteland
02:Overdrive
03:Dead Weight
04:Love Stands Still
05:Forever And A Day
06:Necropolis
07:Wheel Of Misfortune
08:Mommy Is A Junkie
09:On Broken Wings
10:Bullet Train
11:Hell To Pay
Bonus:
12:Dead Weight (raw and unplugged)
13:On Broken Wings (Alternative Version)
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