Denver, Colorado: Jock Bartley und Steven Weinmeister, zwei aus der Gilde der Band Firefall, formieren ein akustisches Duo.
Liverpool, England: Die Beatles. Zeitlos gewordene Musik, die Freunde in allen Genres findet.
Das Duo verlinkt sich musikalisch mit den übermächtigen Dinosauriern und der kleine Mann im Ohr schwankt zwischen Zweifel, hämischem Gelächter und Vorfreude.
Wie äußert sich Jock Bartley berechtigt im Booklet: »Far too many Fab Four 'covers' should never have been made.«
Was soll es, ein Anfang muss gemacht werden und ab dafür in den Player.
Ups! Mit einem Blick auf's Diplay erschreckt man schon, oder atmet vielleicht doch durch: Bombastische 34 Minuten Spielzeit! Ok, dann muss der Inhalt der CD schon das dritte Destillat sein, also Feinstes bieten.
Firefall Acoustic machen es schon geschickt! Sie eröffnen das Album mit einem nicht ganz so bekannten Song von einem allerdings sehr namhaften Album: "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band". George Harrisons "Within You Without You" ist im Original ja schon recht indisch angehaucht. Bartley und Weinmeister gehen den Track mit dem nötigen Respekt an und Gastmusiker Christian Teele hält durch seinen instrumentalen Einsatz (tablas, udu) das Feeling der Nummer am Köcheln. Überzeugen können die Firefall-Stimmen durch ihren herrlichen Gesang.
Eine echte Bereicherung ist die Interpretation von "Girl", weil John Magnie am Akkordeon das Duo brillant ergänzt und Weinmeister die Mandoline zupft. Lohnenswert, sich den Track auch öfter rein zu tun.
Bleibt man beim Gast Magnie, landen wir bei einem sehr wohl bekannten Beatles-Song. "Come Together" ist dann die Blues-Nummer der CD. Akkordeon ja, aber eher songdienlich im Gesamtkontex zu hören. Bartley lässt in seinem kurzen Solo das Bottleneck genüsslich über die Saiten fahren. Hey, das hat Klasse und die Nummer kann getrost als Anspieltipp herhalten.
Zuckersüß kommen die Vocals der beiden Protagonisten in "Norwegian Wood" rüber. Keine Angst, die Saccharose verursacht keine Schmerzen an den Beißerchen und somit muss auch kein Dentist aufgesucht werden. Passt schon.
Warum sich die Herren dann doch untreu werden, weiß der Geier. Stutzig wurde ich ja schon beim Tippen des Line-up: Elektrische Gitarre beim Jock! Die spielt er dann auch in "Eleanor Rigby" und ist obendrein auch noch deutlich zu hören. Auch hier: Nicht dass es dem Song etwas ausmacht, ist aber eben nicht akustisch!
Ach, hätte ich ja fast vergessen… Kein Schlagzeug! Immer nur wirklich dezent eingesetzte Rhythmusgeräte in Form von Tamburin, Cymbals oder Kongas, für die Brian McRae in "You're Gonna Lose That Girl" und "No Reply" zuständig ist.
Was sollte man denn noch zur Sprache bringen?
Spannung, trotz fehlender Drums, kann das amerikanische Duo in "Here Comes The Sun" aufbauen. Wechselseitige Lead Vocals und beeindruckender Chorgesang sind ein Trademark, das nicht von der Hand zu weisen ist.
In "I Need You" pumpt auch mal ein Bass und im letzten Song, "I Don't Want To Spoil The Party" versprühen die Gitarristen dann doch glatt Country-Feeling.
Bei allem, was recht ist: Diese CD ist einfach zu kurz! Hält andererseits aber fit, weil man dauernd zum Player gehen muss.
Irgendwie haben Jock Bartley und Steven Weinmeister, with a little help from some friends, es doch geschafft, einige Hinhörer zusammen zu bringen und das sollte man bei den unvergleichlichen Vorlagen nicht vergessen.
Line-up:
Jock Bartley (lead vocals, backing vocals, acoustic guitar, high string guitar, electric guitar, percussion)
Steven Weinmeister (lead vocals, backing vocals, bass guitar, mandolin)
additional musicians:
John Magnie (accordion - #2, 9)
Christian Teele (tablas, udu, percussion - #1)
Brian McRae (cymbals, congas - #4, 7)
| Tracklist |
01:Within You Without You (5:24)
02:Girl (2:52)
03:Norwegian Wood (2:29)
04:You're Gonna Lose That Girl (2:25)
05:Eleanor Rigby (3:02)
06:Here Comes The Sun (3:07)
07:No Reply (2:17)
08:I Need You (2:45)
09:Come Together (4:35)
10:I'll Be Back (2:31)
11:I Don't Want To Spoil The Party (2:45)
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Externe Links:
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