Freddy And The Phantoms / Shadows Across The Country
Shadows Across The Country Spielzeit: 31:46
Medium: CD
Label: Target Distribution, 2012
Stil: Rock

Review vom 20.10.2012


Markus Kerren
Also, wenn ich das alles richtig verstanden habe, dann ist das mir hier vorliegende "Shadows Across The Country" die nunmehr zweite Scheibe der Kopenhagener Band Freddy And The Phantoms. Im Jahr 2010 erschien bereits "Leaving The Landscape", das mir allerdings nicht bekannt ist. Dieses neue Album wurde musikalisch bzw. soundmäßig von Martin Scorseses Film "Living In The Material World" inspiriert, der sich mit keinem Geringeren als dem Ex-Beatles-Gitarristen und -Vokalisten George Harrison beschäftigt. Die Dänen wollten einen Sound, der sich verstärkter mit den sechziger und siebziger Jahren beschäftigt, was ihnen mit den vorliegenden neun Songs auch gut gelungen ist.
Bereits beim eröffnenden Titelsong erinnert die Gitarre sehr angenehm an Neil Youngs 1969er Meisterwerk "Everybody Knows This Is Nowhere" (und speziell an den Track "Cinamon Girl"), entwickelt sich dann aber sehr schnell in ein ganz eigenes Phantoms-Stück. Frederik Schnoors (aka Freddy) Gesang ist hier sehr atmosphärisch und neben beißenden Gitarren ist die Nummer auch so richtig schön eingängig. Schon mal ein richtig cooler bzw. guter Start. "One Of These Days" verfügt über einen locker-leichten Popeinfluss, hat aber genügend Substanz und Tiefe, um ebenfalls sowohl zu überzeugen, als auch sehr gut ins Ohr zu gehen. Dabei wirken die eingestreuten Gitarrenlicks so melancholisch wie atmosphärisch dicht.
Neben der druckvollen Rhythmusabteilung und den teilweise brecherischen, teilweise einfühlsamen Gitarrenspuren lässt vor allem auch Jonas 'Jelly Roll' Sondbergs Orgel immer wieder aufhorchen, während sie ein ums andere Mal einen ebenso warmen wie treibenden Teppich legt. Bei "Steamboat Junction" legt der Gast Paw Eriksen (Highway Child) auch noch ein feines Banjo auf die Bretter, was der musikalischen Vielfalt der Scheibe noch einen zusätzlichen Schub verpasst. Ein weiterer Gast ist Morten Kjerumgaard Reumert, der "When The Raven Pecks On Your Door" mit seinem fetten Hammond-Sound veredelt.
Sehr starke Gitarrenarbeit gibt es bei "Darkroom" zu bewundern. Eine treibende, fiebrige Nummer, die außer der musikalischen auch die textliche Reife der Skandinavier bzw. von Frederik Schnoor (der sämtliche Tracks im Alleingang komponiert hat) unter Beweis stellt. Neben dem Titelsong ist "Better Come What May" eines meiner persönlichen Highlights. Ein feines Gitarrenriff wird vom clever gesetzten Gesang abgelöst, der hier sogar Soul-Einflüsse aufweisen kann. Ganz stark auch "The Roadman", bei dem die Band sehr druckvoll agiert und sich die volle Pracht einer homogenen und druckvollen Produktion (übrigens von Drummer Hansen und Schnoor) entfalten kann.
"You've Gone Too Far" wird von einer akustischen Gitarre eingeleitet und immer wieder von Mikkel Nyboe Rasmussens Lap Steel gekontert. Den würdigen Abschluss eines guten Rockalbums stellt dann "When I Call Your Name" dar, bei dem es etwas gemächlicher, ja fast verschwörerischer zugeht.
Auch wenn "Shadows Across The Country" zwar kein Klassiker ist, dann aber dennoch ganz sicher wert, mal angecheckt zu werden. Wer konkrete Tipps braucht, dem würde ich "Shadows Across The Country", "The Roadman" oder "Better Come What May" empfehlen.
Line-up:
Frederik Schnoor (lead vocals, guitars, harp)
Rune Rene Hansen (drums & percussion, background vocals)
Mads Wilken (bass, guitars, background vocals)
Jonas 'Jelly Roll' Sondberg (organ, keyboards)
Mikkel Nyboe Rasmussen (lap steel, guitars)

With:
Morten Kjerumgaard Reumert (Hammond - #8)
Paw Eriksen (banjo - #6)
Kristian Rasmussen (background vocals - #5)
Tracklist
01:Shadows Across The Country
02:Darkroom
03:You've Gone Too Far
04:One Of These Days
05:The Roadman
06:Steamboat Junction
07:Better Come What May
08:When The Raven Pecks On Your Door
09:When I Call Your Name
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