From The Depth / Back To Life
Back To Life Spielzeit: 48:00
Medium: CD
Label: Rising Records, 2011
Stil: (Melodic) Power Metal

Review vom 17.11.2011


Jochen v. Arnim
Italien kann nicht nur Spaghetti und Parma kann nicht nur Schinken. Italien kann auch Musik (das wissen wir ja schon lange) und Parma kann auch Power-Metal. OK, oben steht zwar eben diese Genre-Zuordnung, und ich habe sie eigenmächtig um das Wörtchen 'Melodic' ergänzt, aber im vorliegenden Fall möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dieses bitte nicht allzu genau zu nehmen. Zu sehr gleiten die fünf Italiener zwischen den Komponenten von Melodic-, Symphonic-, Prog- und Power-Metal hin und her. Und das macht auch nichts - ganz im Gegenteil! Wir haben es hier mit einer feinen Verknüpfung verschiedener Stilelemente zu tun, die im Endprodukt als 'Back To Life' resultiert und das zweite Album der Rocker aus der Schinkenstadt darstellt.
Erst seit gut drei Jahren im Business, haben die Jungs von From The Depth (übrigens nicht mit der polnischen Hardcore/Punk-Combo From The Depths zu verwechseln) schon in 2010 ihr Debütalbum auf den Markt gebracht und unlängst wieder im Studio gestanden, um das nun erscheinende Zweitwerk mit Mark Daghorn (u. a. Cradle Of Filth) zu produzieren und aufzunehmen.
Der instrumentale Opener und Titelsong greift direkt schon in die Klischeekiste symphonischer Stilelemente und mag den Hörer mit seiner langsamen und getragenen (ohne düster zu sein!) Spielweise anfangs etwas irrezuleiten. Denn unmittelbar darauf bekommen wir in "Live For Today" einen hämmernden Double Bass um die Ohren geknallt und ich fühle mich unweigerlich ein paar Monate zurückversetzt, als ich an zwei aufeinanderfolgenden Abenden die Doppelkonzerte von Power Quest und Pathfinder in Belgien und Deutschland sehen konnte. Auch hier gibt es einen durchaus fein modulierten Gesang, meist in höheren Tonlagen, orchestral anmutende Keyboards und viel Platz für schnelle Soli auf der Sechssaitigen.
Bis zum fünften Stück, das uns als "Lack Of Emotion" alles andere als eben dieses Fehlen emotionaler Momente beschert, bleibt das hohe Tempo der Songs erhalten. Jetzt aber geht es recht gemäßigt, erneut instrumental, in eine kleine Pause zum Luftholen. Nicht so richtig lange dauert dieses symphonisch getragene Zwischenspiel, denn bei "The Will To Be The Flame" gibt es erneut einen gehörigen Tritt, Hochgeschwindigkeitsriff und alles. Dazu hin und wieder von glockenhellem Keyboardspiel aufgelockert und von einem eingängigen Gesang ständig nach vorne getrieben. Subjektiv empfinde ich beim Zuhören richtig viel Spielfreude und Energie - und das macht Spaß. Apropos Stimme, hört Euch einmal ganz intensiv den wieder ein wenig an Tempo reduziertem Track "The Cruel Kindness" an. Bei dieser Ballade kommt das Gesangsvermögen Albaneses so richtig eindrücklich zum Tragen, druckvoll, variationsreich und `highly energetic'.
Nicht ohne Hinweis auf den weiteren Anspieltipp "You Just Have To Fly", der sehr schön exemplarisch alle Stilelemente miteinander verbindet, möchte ich mit der Hoffnung schließen, dass die fünf Metaller aus Italien recht bald mal zu einer ausgedehnten Tour durch nördlichere Gefilde aufbrechen mögen. Ich wünsche Ihnen aufrichtig allen erdenklichen Erfolg auf dem Weg zu einem international höheren Bekanntheitsgrad - sie haben es mehr als verdient. Bravo ragazzi!
Line-up:
Raffaele Albanese (vocals)
Alessandro Cattani (guitars)
Alessandro Karabelas (bass)
Davide Castro (keyboards)
Cristiano Battini (drums)
Tracklist
01:Back To Life
02:Live For Today
03:Our Music Our Souls
04:Don't Forget Who You Are
05:Lack Of Emotion (instrumental)
06:The Will To Be The Flame
07:The Cruel Kindness
08:You Just Have To Fly
09:Straight To The Source
10:Nenia
11:Nothing To You
12:Leading My Essence Above All
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