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Carmen Grillo / A Different World
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Der Mann ist in Sachen Musik ja fast überall unterwegs. Ob als Gitarrist, Backing-Sänger, Engineer oder Produzent ist Carmen Grillo ein gefragter Künstler. Auf der Visitenkarte des Ex-Tower Of Power-Mitglieds befinden sich Namen wie Rita Coolidge, Jeff Johnson, Gregg Rolie, Sons Of Champlin, Donna Summer oder Finis Tasby. Kein Wunder! Sein Album "A Different World" wurde von ihm persönlich produziert.
Carmen Grillo, der in Buffalo, New York geboren wurde, spielte zunächst Saxofon und Schlagzeug. Da war er erst fünf Jahre jung. Sein Vater nahm ihn mit zu einem The Ventures-Konzert und da war es um ihn geschehen. Sein Instrument war von dem Zeitpunkt an die Gitarre. Von 1980 bis 1986 arbeitete er im Dunstkreis von Rita Coolidge und Bill Champlin. 1988 hatte er eine musikalische Heimat bei Tower Of Power gefunden. Schließlich eröffnete Carmen Grillo sein eigenes Studio und brachte 1997 das Album "Both Sides Of The Coin" auf den Markt. Viel beschäftigt wäre die vorliegende Platte erste die zweite Veröffentlichung unter eigenem Namen.
Wenn Carmen Grillo "A Real Mother For Ya" von Johnny 'Guitar' Watson zitiert, dann pfeffert er die im Original eh schon sehr gut gewürzte Nummer noch mehr. Nach einundfünfzig Minuten ist einem klar, dass der Funk zu einem enormen Standbein des Protagonisten gehört.
Er kann allerdings auch mit versiertem Blues oder Rock überzeugen. Carmen Grillo verlässt sich dabei vornehmlich auf Eigenkompositionen oder hat einige Tracks zusammen mit Leuten geschrieben, die auch im bombastischen Line-up auftauchen. Dabei sei angemerkt, dass hier viele Köche definitiv nicht den Genuss verderben. Beim Funk ist es bei Carmen Grillo schon selbstverständlich, dass fette Bläsersätze dazu gehören. Die Trennschicht zum Jazz Rock ist manchmal dünner als Zeitungspapier und auch auf diesem Terrain legt Carmen Grillo eine perfekte Sohle aufs Parkett. Von dieser tollen Fusion gibt es im Prinzip eine ordentliche Portion auf dem Album. Das Highlight dieser infizierenden Musikrichtung ist das zunächst funkig beginnende und am Ende voll im Jazz-Becken eingetauchte Instrumental "Transatlantic Boogie". Highlight!
Dem gegenüber steht das folgende "Sad State Of Affairs" und man ist bei diesem Track ein wenig in Versuchung, das 'sad' in die eigene Gefühlswelt zu übernehmen. Carmen Grillos Traurigkeit ist okay, treibt einem insgesamt allerdings keine Tränen in die Augen. Bis auf die tolle Gitarre und jazzige Pianoläufe geht irgendwie nicht viel von der Nummer unter die Haut. Okay eben, aber nicht überragend. Mit knackigen Riffs und einem rotierenden Keyboards-Sound findet Carmen Grillo in "The Nature Of The Beast" wieder zur rockenden Schiene zurück, dieses Mal angereichert durch den 12-Takter und in Vollendung dann beim groovenden "Everything's Gonna Be Alright". Mit Blick auf das Line-up hat sich der Protagonist verdammt viele sehr gute und auch über den Rand einer Untertasse hinaus bekannte Leute zur Seite geholt. Der Blechbläser Lee Thornburg hat zum Beispiel schon mit Joe Bonamassa, Philipp Fankhauser, John Mayall und anderen gearbeitet.
Beim Keyboarder Mike Finnigan oder dem Schlagzeuger Tony Braunagel ist es nicht anders. Ihre Visitenkarten füllen Namen wie Eric Burdon, Robert Cray, Buddy Guy, Jimi Hendrix, Etta James, Mannish Boys, Phantom Blues Band, Ana Popovic, Curtis Salgado, Mike Zito oder das Zen Blues Quartet. Am Ende setzt der Künstler ein weiteres Highlight. "You're The One" stellt den Musiker mit seiner tollen Stimme in den Vordergrund. Er begleitet sich mit der akustischen Gitarre und Rob Mullins fügt nur noch dezente Keyboardbegleitung hinzu.
Rundum ist "A Different World" eine klasse Platte. Carmen Grillo spielt eine tolle Gitarre und ist ein Teamplayer in bester Manier.
Line-up:
Carmen Grillo (electric guitar, acoustic guitar, lead vocals, background vocals) Marc Hugenberger (keyboards) Ruben Valtierra (keyboards) Mike Finnigan (Hammond B3) Rob Mullins (Hammond B3, synthesizer strings) Dale Ockerman (Hammond B3) Bill Champlin (Hammond B3) Bob Emmet (piano) Greg Adams (trumpet) Lee Thornburg (trumpet, trombone) Johnnie Bamont (tenor saxophone, baritone saxophone) Tom Scott (tenor saxophone) Dave Boruff (tenor saxophone) Tom Saviano (tenor saxophone) Stephen 'Doc' Kupka (baritone saxophone) Curt Campbell (harmonica) Mark Meadows (bass) Francis Rocco Prestia (bass) Bobby Watson (bass) Tony Braunagel (drums) Herman Matthews (drums)
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