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G.O.D. / Drunk & Bad
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Im Gegensatz zu meinen Kollegen Norbert und Markus kannte ich G.O.D. zumindest vom Namen her – vor geraumer Zeit hatte dieser Fakt zu einer ziemlich 'kalten' Überraschung geführt. Aber – ich geb's unumwunden zu – mehr als den Namen der Herren (und die Kenntnisnahme gelegentlicher Konzertankündigungen in meiner Umgebung), wurde bisher nicht daraus. Wirklich verfolgt, was die Band um Michael M. Jung denn so alles macht, hatte ich auch nicht.
So war ich denn auch erstmal einigermaßen verwirrt mit der mir vorliegenden, Ende 2012 erschienenen CD, dem zugehörigen Informationsmaterial und den Infos auf der Homepage. Blackbeard-G.O.D. "Drunk & Bad" ist die Scheibe, die ich zum Rezensieren erhalten habe und um die es in den folgenden Zeilen hauptsächlich gehen soll. Blackbeard-G.O.D. ist ein Projekt, das Anfang 2012 die ersten Live-Aufführungen hatte und zu zwei CDs führte – die schon angesprochene, sowie "Free Scotland!", die uns nicht vorliegt. Ob die beiden 'Blackbeard'-Alben in einem engen Zusammenhang stehen und nicht womöglich besser als Doppelalbum zu betrachten wären, kann ich insofern nur vermuten.
Das Projekt 'Blackbeard' lässt von den Inhalten her bestimmt das Herz jedes kleinen Jungen pumpern, dreht sich hier doch alles um Piraten. Doch wie der Erfolg von "Fluch der Karibik" zeigt, können sich auch zahlreiche Erwachsene diesem Thema nicht verschließen. Eine große (Piraten-)Mannschaft hat Michael M. Jung um sich geschart, mehr als zehn Musiker standen bei den Live-Events auf der Bühne. Als typisch für das Thema Piraten erachten G.O.D. dabei vor allem Trommeln:
»Der musikalische Pulsschlag, der bis heute an diese legendären Räuber erinnert, sind die kriegerischen Trommeln, die ihre Geschichten erzählen. Würden sich düster-nautische Legenden wie William Kidd und Blackbeard bei einem Duell gegenüberstehen, käme dem Klang ihrer Seefahrerherzen wohl nur der von kämpferischen Trommeln gleich – bebend, explosiv und voller Kraft!«
Und so verwundert es nicht weiter, dass unter den Instrumentals auf der "Drunk & Bad" auch reine oder überwiegende Trommelstücke, wie beispielsweise "Stone Prison" zu finden sind.
Tja, aber irgendwie, warum auch immer, kommt bei mir keine Brise Seeluft an, keine Augenklappe, Totenkopfflagge oder Kanonendonner – null karibisches Feeling und noch nicht mal der leiseste Hauch aus der Buddel voll Rum. Live kann das vielleicht anders aussehen, über die reine Musik transportiert sich das gewünschte Piraten-Feeling jedoch nicht zu mir.
Als schlecht möchte ich den Silberling aber auf gar keinen Fall abtun. Auch wenn es mir ähnlich damit ergeht wie meinen Kollegen und ich vieles als zu viel empfinde, ist das Album doch eingängig, abwechslungsreich sowie sehr sauber arrangiert und produziert.
Die 'keltische' Grundrichtung zieht sich wie ein roter Faden durch die mehr als eine Stunde Musik. Zusätzliche Einflüsse aus allen möglichen Musikrichtungen sind auszumachen, hier ein bisschen poppig, da etwas Weltmusik. Im Prinzip sollte jeder in diesem Sortiment etwas finden, das ihn anspricht, bei mir waren es zwei Songs, die mir besonders gefallen haben: "Rainsong" und "We're Running", die beide mit einer gewissen Langsamkeit beginnen, eher der 'dezenteren' Gangart zuzurechnen und relativ sparsam instrumentiert sind.
Wer generell mit der Celtic-Richtung was anfangen kann, sollte mal die Hörproben auf der Homepage checken und dann entscheiden, ob "Drunk & Bad" ihn die Flagge hissen lässt oder er die Scheibe über die Planke laufen lassen würde.
Line-up:
Michael M. Jung (Gitarre, Gesang, Dudelsack, Mandoline, Keyboard, Derbuka, Celtic Drums) Dominik Roesch (Geige, Mandoline, Hintergrundgesang, Celtic Drums) Philipp Zeiss (Gitarre, Bass, Hintergrundgesang, Celtic Drums, Mandola) Bernhard 'Burny' Schneider (Schlagzeug, Percussion, Hintergrundgesang) Daniel 'Dunday' Goebel (Bass, Celtic Drums) Martin Gastetzki (Keyboard, Piano, Akkordeon) Paul Perlejewski (Bass, Celtic Drums, Hintergrundgesang) Vicky Jung (Hintergrundgesang)
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