Georgio Farina LifeLine Project / Train To Heaven
Train To Heaven Spielzeit: 72:41
Medium: CD
Label: Lifeine Records/Intergroove, 2009
Stil: Rock

Review vom 26.11.2009


Joachim 'Joe' Brookes
Der in München geborene Georgio Farina lebt mittlerweile in der Dominikanischen Republik und mit dem LifeLine Project unterstützt er Hilfsprojekte in seiner Wahlheimat.
So werden Verkaufserlöse einem guten Zweck (Dorfschulen, Kleinkliniken) zufließen.
In seiner Jugend fand Farina heraus, dass es neben klassischer Musik zum Beispiel auch die Band Cream gab. Sein erstes Rockkonzert war ein Led Zeppelin-Auftritt. Die Keyboards wurden sein Instrument und ambitioniert rief er das LifeLine Project ins Leben.
»Georgio Fraina vereint hier unterschiedliche, teils unbezahlte Leistungen und Engagemants von Musikern, Textern, Grafikern, Toningenieuren, Bühnenbauern und Kameraleuten.«
Diese Tatsache deutet darauf hin, dass es wohl nicht nur bei diesem Album bleiben soll. Man will das Vorhaben auch als »Langzeit-Live-Tournee « präsentieren. Mitte November 2009 hieß es auch der Homepage unter 'Konzerte & Tour Daten'... 'coming soon'. Na denn, da muss sich der geneigte Fan eben ab und an dort auf dem Laufenden halten.
»Das Ziel des Georgio Farina LifeLine Projects ist ein urchristliches. Es gilt, mit Kraft und Mut positive Gegenpole zu schaffen.« So viel zur Intension...
Viele Musiker und Sänger beziehungsweise Sängerinnen befinden sich im Line-up.
So zum Beispiel Gitarrist Mani Gruber, der bei der mittlerweile aufgelösten Formation BoysVoice war. Der Drummer Andy Lind kommt aus dem Dunstkreis der Freaky Fuckin Weirdoz und Bassist Tobias Schwartz zupft die dicken Saiten bei Ringsgwandl.
In den Liedern kommen häufig Bläser zum Einsatz. Lobenswert: Die waren wirklich im Studio und klingen somit authentisch.
Die Produktion und der Sound ist außerhalb jeder negativen Kritik und speziell, wenn das Gebläsetrio Marion Dimbath (Posaune), Stephan Reiser (Saxofon, Klarinette) und Reinhard Greiner (Trompete) zuschlägt, dann brennt die Hütte. Lässt man die Gitarristen im Vordergrund agieren, muss ebenfalls die Feuerwehr gerufen werden. Ein Song wie "Angel Talk" ist ein ganz heißes Eisen zum Austoben von Keyboards, Sechssaitern sowie Holz- beziehungsweise Blechbläsern.
Claudia Cane darf stolz darauf sein, eine Stimme wie Tina Turner zu haben und die Chorusse sind einfach gut.
Funk, Soul, Rock und Gospel steht in dem Speiseplan des LifeLine Projects.
Diese Genres werden in den Tracks auch gut herausgeschnitzt und, um noch einmal auf bereits erwähntes "Angel Talk" zurückzukommen: Da darf die Gitarre in Passagen auch in Richtung Metal gehen und sich das Saxofon im Jazz verankert. Da kann man wirklich nicht meckern... es rockt.
Hinzu kommt ein mächtig funkendes Titelstück, bei dem einem die Hörfreude ins Gesicht springt. Hier soliert die gesamte Bläserabteilung hintereinander weg und jetzt interessiert mich aber, welchen Hintergrund die Drei haben.
Aha, Marion Dimbath macht Musik im Jazz-Dreier Triorange. Stephan Reiser mischt bei Marty And His Rockin' Comets mit. Genau so wie Reinhard Greiner, der darüber hinaus unter anderem auch für Christian Willisohn spielt.
Wo gleißendes Licht ist, gibt es auch gut konturierte Schatten.
Bei allen gut gemeinten Ansätzen ist "Childhood (The Chimes)" einfach überzogen pathetisch. Wahrscheinlich wird es dieses Lied in eine der großen Weihnachtssendungen machen und bei einem breiten Publikum Gefallen finden. Ich bleibe da wohl eher Einzelgänger.
Wie der Hörer mit "Jesus In Tibet" empfangen wird, ist vorprogrammiert: Die Handtrommeln klingen wie aus dem Hochland, erzeugt wurden sie aber in den Tiefen eines Percussionprogramms. Auch hier rockt die Gitarre gut und die tiefe Stimme von Donald Arthur ist genau am richtigen Platz. Dieses Stück, wie andere, gibt es als Bonustracks in weiteren Varianten. Letztgenannte Nummer gleich noch zweimal: als Instrumental und in einer Version mit deutschem Text.
Ebenfalls hat "Walk In Peace" mit dem 'Radio Edit' ein kleines Brüderchen und "Don't Look Back" ein deutschsprachiges Schwesterchen.
Insgesamt befinden sich die Songs von "Train To Heaven" in sehr unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Manchen lauscht man gerne... auch öfter. Ein ganzer Teil hat keinen Favoritenstatus.
Zu den religiösen Aussagen (auch in den Songtexten) möchte ich mich nicht äußern und der gute Zweck ist lobenswert.
Line-up:
Georgico Farina (keyboards, organ, kalimba)
Claudia Cane (lead vocals)
Tom O' Malley (vocals)
Oswin Ottl (guitar)
Didi Holesch (guitar, mandolin)
Mani Gruber (guitar, backing vocals)
Marion Dimbath (trombone)
Stephan Reiser (saxophone, clarinet)
Reinhard Greiner (trumpet)
Tobias Schwartz (bass)
Andy Lind (drums)
Ute Holtapfel (backing vocals)
Martina Erl (backing vocals)
Mimi K. (backing vocals)

Guests:
Stefan Pintev (e-violin - #11)
Lilly Deluxe (lead vocals - #6)
Kai Taschner (narrator - #16)
Donald Arthur (narrator - #8)
St. Lukas Gospelchoir (choir - #10)
Tracklist
01:Walk In Peace (4:15)
02:Don't Look Back (3:45)
03:Train To Heaven (Lift Me Up!) (5:06)
04:Childhood (The Chimes) (4:16)
05:Angel Talk (6:14)
06:Tears Of A Heartbroken Child (4:24)
07:Light Of God (5:12)
08:Jesus In Tibet (4:24)
09:Global War(m)ning (4:00)
10:Gospel, Spirit, Love And Faith (5:13)
11:We Care About You (5:20)
12:Silence Speaks Louder Than Words (4:10)

Bonus Tracks:
13:Walk In Peace (3:30)
14:Jesus In Tibet (Instrumental Version) (4:24)
15:Don't Look Back (German Version) (3:27)
16:Jesus In Tibet (German Version) (4:24)
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