Ghost Riders / Too Many Skeletons In Your Closet…
Too Many Skeletons In Your Closet Spielzeit: 54:35
Medium: CD
Label: Phoenix Records, 2010
Stil: Southern Rock

Review vom 11.06.2010


Joachim 'Joe' Brookes
Die Haudegen von den Ghost Riders sind wieder am Start.
"Too Many Skeletons In Your Closet" nennen sie ihr Werk und bleiben auf den Trails des Southern Rock. Das musikalische Gebinde aus zwölf Tracks plus einem integrierten versteckten Song ist schon sehr ansprechend, wenn auch nicht gerade bahnbrechend.
Die Band um die ehemaligen Mitglieder der Outlaws, Henry Paul Band und Pure Prairie League haben sich mit Billy Greer (Kansas), Randall Hall (Ex-Lynyrd Skynyrd), George McCorkle
(The Marshall Tucker Band) sowie Gretchen Wilson namhafte Unterstützung für ihr neues Plattenprojekt ins Studio geholt.
Kaum kommt es zu den Gästen, ist es zumindest beim Greer-Gastspiel so, dass sich die Southern-Merkmale mit einem deutlichen Zusatz von Wasser merklich in den Hintergrund verpieseln. Plötzlich stehen die Keyboards sehr im Vordergrund und man suhlt sich im Rock der progressiven Art. Die Gitarre hat die schöne Southern-Patina abgelegt und "That's A Good Thing" wirkt phasenweise wie eine Stadionhymne. Das Sechssaitersolo fetzt schon klasse und eine akustische Gitarre sorgt hier und da für Fills.
"It's Only Money" mit Gretchen Wilson ist ein zupackender Country-Schlenker. Aufgeladen mit viel Verve hören wir eine Duettballade der ganz feinen Art. Die Orgel zieht ihre Kreise und die E-Gitarre mischt sich erst gegen Ende in geslideter Weise ein.
Mit Randall Hall sowie George McCorkle gibt es ein klasse intoniertes "Ain't Nuthin' Changed". Ganz stark im rockigen Southern-Metier verwurzelt, ist diese Nummer ein Highlight. In "One Step Ahead Of The Blues" verlässt man die Southern-Bühne vollkommen. Die Phill Stokes-Komposition steckt mit beiden Stiefeln im 12-Takter. Es shufflet und groovt herrlich und die Orgel sowie eine Harp mischen da kräftig mit. Hey, das ist eine ganz feine Abwechslung, wenn man sich so vollkommen dem Blues zuwendet.
Der Titelsong "Too Many Skeletons In My Closet" ebnet den Weg auf bestens rockende Weise für eine hörenswerte CD. Die Gitarren und das Keyboard spielen prächtig auf und mit einer tollen Hookline sowie Rhythmuswechseln sind die ersten fünf Minuten bestens gefüllt.
Mit "Grey Ghost" zaubert man eine alte Hymne der Henry Paul Band aus den speckigen Ärmeln. Die auf Piano eingestellten Keyboards haben einen herrlichen Honk und natürlich dürfen die Zwillingsgitarren auch hier nicht fehlen. Der Chorgesang steht ebenfalls im Spotlight und mit einem ruhigeren Mittelteil findet der Track dann bis zum Ende fast ausschließlich auf der Überholspur des Highways guter Musik statt.
Jawohl, mit "Bad Reputation" gibt man dem Southern Rock noch mehr Pfeffer und die Slidegitarren spielen sich um den Verstand. Ein weiterer Track, der den Kohl nur noch fetter macht und diese Pianobegleitungen tummeln sich wohl überall.
Gleich danach geht es zum nächsten Highlight der Platte: "Let The Ghost Riders Take You There". Wer auf einen gelungenen Einsatz von akustischen Gitarren steht, wird hier bestens bedient. Begleitet von großformatigem Gesang sind die Ghost Riders mit einer weiteren Hymne unterwegs. Natürlich wird das Solo von einer E-Gitarre bestritten und der Song endet in einem rhythmischen Outro vom Schlagzeug.
Noch einen schweren Groover serviert man mit "Black Plasma" und der offiziell letzte Track "Sweet Georgia Home" rundet die Sache im Midtempo klasse ab. Was nach einer kurzen Pause folgt ist ein versteckter Track der besonderen Art. Das mit "???" betitelte Stück ist eine gelungene Persiflage auf den Song, der der Band ihren Namen gab... "Ghost Riders In The Sky". Der Satzgesang hat etwas vom Hip Hop abbekommen und ansonsten macht das Ding einfach nur Laune.
So ist es auch mit der gesamten Platte. Die Ghost Riders haben ein gutes Album abgeliefert. Unterhaltung wird ausreichend geboten und mit einem solchen Silberling unter dem Arm liest man mit Freude im Informationsblatt, dass für den Herbst beziehungsweise Winter 2010/2011 eine Europatournee angekündigt wird.
Line-up:
Steve Grisham (vocals, electric guitar, acoustic guitar, mandolin)
Jimmy Sexton (vocals, guitar, slide guitar)
Barry Rapp (vocals, piano, Hammond B3, keyboards)
Phill Stokes (bass)
Pug Baker (drums)
Bret Wadams (drums)

Featuring:
Randall Hall (lead guitar - #2)
Gorge McCorkle (lead guitar - #2)
Billy Greer (lead vocals, bass - #4)
Gretchen Wilson (lead vocals - #6)
Tracklist
01:Too Many Skeletons In Your Closet (4:59)
02:Ain't Nuthin' Changed (3:34)
03:Still Rockin' (3:57)
04:That's A Good Thing (4:19)
05:Grey Ghost (6:40)
06:It's Only Money (3:47)
07:One Step Ahead Of The Blues (3:10)
08:Bad Reputation (2:55)
09:Let The Ghost Riders Take You There (5:33)
10:Lady Luck (3:49)
11:Black Plasma (3:35)
12:Sweet Georgia Home (4:26)
13:??? (3:19)
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