The Good Intentions / Poor Boy
Poor Boy Spielzeit: 42:41
Medium: CD
Label: Boronda Records, 2009
Stil: Country

Review vom 06.03.2009


Joachim 'Joe' Brookes
R. Peter Davies, Gabrielle Monk und Frank Roskell sind die drei Namen, die sich hinter dem Liverpooler Trio The Good Intentions verbergen. Vor der Gründung der Band war man bei Quatrain und Q aktiv.
"Poor Boy" ist nach einer Demo-CD ihre erste offizielle Platte und diese wurde an zwei verschiedenen Orten eingespielt. Einerseits, wen wundert es, in Liverpool und von dort aus nahm man Kurs in Richtung Nashville, wo Charlie McGovern, der schon mit Mark Olsen (Ex-Jayhawks), Randy Weeks (Lonesome Strangers) und Chuck E Weiss arbeitete, für die Aufnahmen zuständig war.
In Nashville bereicherten Rick Shea, Rob Douglas sowie Frank Stinson die vorproduzierten Liverpool-Tapes.
Was den Hörer in den insgesamt zwölf Songs erwartet, ist Country-lastiges Singer/Songwriter-Material, alles vom Mastermind der Good Intentions R. Peter Davies geschrieben.
Die CD hat von vorne bis hinten eine sehr ruhige Atmosphäre und der viel zitierte Spruch 'in der Ruhe liegt die Kraft' trifft auf "Poor Boy" voll zu. Eine derart zurückhaltend gespielte E-Gitarre der Herren Roskell sucht man lange.
Ein Markenzeichen der Good Intentions ist deren Gesang. Dabei ist es Davies, der die Lead Vocals inne hat. Monk sowie Roskell sorgen für den Chorus und der erinnert zuweilen an die Byrds.
Negativ kritisch ist anzumerken, warum man Gabrielle Monk nicht auch die Gelegenheit gegeben hat, bei dem einen oder anderen Song die Lead-Stimme zu übernehmen. Die Monk singt herrlich und so wird eine eindeutige Chance, die Songs in noch höhere Sphären zu schrauben vergeben.
Die Sound-prägenden Elemente kommen aus der Nashville-Ecke, denn es vergeht kaum ein Track, in dem nicht die Pedal Steel beziehungsweise eine Mandoline oder Dobro (auch geslidet) auftaucht.
Bei The Good Intentions Trio-Live-Auftritten müssen die deutlich im Country verankerten Nummer wohl eher in Richtung Singer/Songwriter gehen, oder man erweitert sein Instrumentarium für die Bühnen-Präsenz.
Bei einer solchen Schwerpunktsetzung auf den Country ist es fast zwangsläufig zu verstehen, dass man in einer Komposition Jimmie Rodgers zu Ehren kommen lässt.
"You Can't Call It Country" streift ein Up-Tempo-Niveau, wobei genau aus der entgegengesetzten Richtung ein solcher Song für so mache Band die Atempause, eine Ballade wäre.
Einem weiteren Country-Mann, eher von der traurigen Art, widmet das Trio "She's In A George Jones Mood". Prost…
Mit dem Rausschmeißer "From Liverpool To Nashville" geht der Dreier auf die große Reise über den Teich und diese Komposition hat durchaus geschichtlichen Charakter.
Außerdem spannt man einen wunderbaren musikalischen Regenbogen zwischen den beiden Städten.
Hoffentlich schafft es die Band, sich ein zahlenmäßig großes Publikum zu erspielen, denn verdient haben es die drei Musiker und Sänger.
"Poor Boy" liefert den Beleg dafür.
Für unsere Country-/Folk- und Americana-Fans ist The Good Intentions sicher eine Empfehlung. Die transatlantische Verbindung von Davies zu Charlie McGovern haut hin und als Schlussbemerkung sei geschrieben, dass Davies »Bonjour la tristesse« mit einem herrlich britischen Akzent singt.
Line-up:
R. Peter Davies (lead vocals, guitar)
Gabrielle Monk (vocals)
Frank Roskell (vocals, electric guitar)
Rick Shea (guitar, pedal steel, mandolin, dobro)
Rob Douglas (bass)
Mike Stinson (drums)
Tracklist
01:Poor Boy (4:26)
02:The Last Train (2:52)
03:Irene (3:28)
04:Bonjour La Tristesse (3:11)
05:Archie Bleyer's Daughter (4:08)
06:She's In A George Jones Mood (3:14)
07:You Love Jimmie Rodgers (3:36)
08:You Can't Call It Country (3:32)
09:Tombstone Bride (3:05)
10:Soldier Boy (3:34)
11:You Had To Know (4:08)
12:From Liverpool To Nashville (3:26)
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