Grand Funk Railroad / Closer To Home
Closer To Home Spielzeit: 22:42 (side A), 21:32 (side B)
Medium: LP (180g Vinyl)
Label: Music On Vinyl (Capitol Records), 2014 (1970)
Stil: Rock


Review vom 26.03.2015


Michael 'Mike' Schröder
Das Album "Closer To Home" war der dritte Longplayer von Grand Funk Railroad und schaffte es in die US Billboard Charts bis auf Platz sechs, was zur Veredelung der Platte mit Platin reichte. Ende letzten Jahres wurde das Album von dem Label Music On Vinyl wieder neu aufgelegt und steht jetzt als 180g-Vinyl in den Plattenläden. Der Sound ist recht gut geworden, wenn man bedenkt, dass die Aufnahmen mittlerweile 45 Jahre alt sind.
Musikalisch reißt mich das Teil allerdings nicht vom Hocker. Wenn ich da an die LP
Live: The 1971 Tour denke, die mich total begeistert hat, hinterlässt "Closer To Home" bei mir keinen bleibenden Eindruck. Da fehlt mir einfach der berühmte Funke, der überspringt.
Seite A: Zunächst fängt die LP richtig gut an. "Sin's A Good Man's Brother" glänzt mit richtig dreckigem Gitarrensound und tollem Drumming. Das rockt ordentlich! Auch "Aimless Lady" kann den Zuhörer mit einem ordentlichen Groove begeistern. Gesanglich bewegt sich die Band in ziemlich hohen Gefilden. Der Gitarrensound ist sowas von Old School, wie man es heute nur noch selten hört. Bei "Nothing Is The Same" lassen die Jungs es nochmal richtig krachen. Bei der Rhodes-lastigen Ballade "Mean Mistreater" ist dann leider irgendwie die Luft raus. Ähnlich verhält es sich bei "Get It Together", wobei mich hier die Backings nicht wirklich begeistern können. Dafür sorgt der perfekte Orgelsound stellenweise für das richtige Feeling. Die beiden Tracks plätschern nur so vor sich hin und können mich nicht so richtig begeistern.
Seite B: Mit "Don't Have To Sing The Blues" kann das Trio dann wieder punkten. Der Gesang ist typisch für die Rockbands der damaligen Zeit und erinnert ein wenig an Uriah Heep und Konsorten. Hervorzuheben sind die tollen Basslinien, schön knarzig gespielt. Auch "Hooked On Love" mit seinem schleppenden Rhythmus macht Freude und kann als einer der besten Songs des Albums auf der Habenseite verbucht werden. Auch hier mischt der knochige Bass ganz vorne mit und erfüllt oftmals die Rolle der Gitarre, die selbst auch recht basslastig agiert.
Beim Rausschmeißer und gleichzeitig längsten Track auf dem Vinylrundling "I'm Your Captain" hört man dann auch mal die akustische Gitarre, Meeresrauschen und weitere synthetische Sounds. Kann man machen, muss man aber nicht.
Fazit: Wer eine Platte für den perfekten Einstieg zur Band sucht, der sollte lieber auf "Live: The 1971 Tour" zurückgreifen, denn hier spielt die Band mit ihrer vollen Leidenschaft auf, da passt einfach alles, während "Closer To Home" streckenweise (vor allem auf der ersten Seite) der Drive fehlt. Trotzdem keine schlechte Platte, bei der ich aber empfehlen würde, vorher mal reinzuhören.
Line-up:
Mark Farner (guitar, organ, harmonica, percussion, vocals)
Don Brewer (drums, vocals)
Mel Schacher (bass, percussion)
Tracklist
Seite A:
01:Sin's A Good Man's Brother (04:35)
02:Aimless Lady (03:25)
03:Nothing Is The Same (05:10)
04:Mean Mistreater (04:25)
05:Get It Together (05:07)
Seite B:
01:I Don't Have To Sing The Blues (04:35)
02:Hooked On Love (07:10)
03:I'm Your Captain (09:47)
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