Grave Digger / Ballad Of Mary
Ballad Of Mary Spielzeit: 22:30
Medium: Mini-CD
Label: Napalm Records, 2011
Stil: Heavy Metal

Review vom 19.03.2011


Andrea Groh
»1980 - 2010 and the clans are still marching.«
Wie die Zeit vergeht…Grave Digger hatten letztes Jahr ihr Dreißigstes. Diese Tatsache feierten sie mit einem Jubiläumsauftritt in Wacken (der auch gerade auf DVD erschienen ist) mit Gästen:
Doro Pesch, Hansi Kürsch (Blind Guardian) und Van Canto. Die selben Gastmusiker hatten sie auch auf ihrer aktuellen Mini-CD "Ballad Of Mary".
Wer nun meint, diesen Songtitel zu kennen, hat Recht. Blicken wir daher 15 Jahre zurück: 1996 erschien "Tunes of War", ein Konzeptalbum über 1000 Jahre schottische Geschichte. Passend zum Inhalt wagten Grave Digger etwas für traditionelle Metal-Bands Ungewöhnliches: Den Einsatz von Keyboards und Dudelsack.
Was ich wirklich klasse fand, denn damit hoben sie sich von anderen ab und dies stellte den Anfang einer Reihe hochwertiger Veröffentlichungen mit historischem Bezügen dar. Keyboarder Hans Peter 'H.P.' Katzenburg wurde in Folge ein festes Mitglied im Line-up und außerdem zum maskierten Darsteller des Bandmaskottchens 'Reaper'.
Nach Beschäftigung mit Sagen um Artus, den Nibelungen und Ähnlichem, folgt 2010 eine Fortsetzung der "Tunes Of War" Thematik: "The Clans Will Rise Again". Dies setzt sich auch auf "Ballad Of Mary" fort. Die Mini-CD bietet neue Versionen von Songs eben jener zwei Scheiben:
Als erstes natürlich die titelgebende Ballade um die schottische Königin Mary "Ballad Of Mary". Diese gibt es in gleich zwei verschiedenen Varianten: Einmal 'normal' und einmal unplugged. Beide Male im Duett mit Doro.
Etwas flotter und härter geht es zu bei "Rebellion (The Clans Are Marching)". Ein hymnischer, mitreißender Metalsong und sicher nicht nur eines der Highlights der "Tunes Of War", sondern auch der Bandgeschichte.
Die letzten beiden Tracks stammen im Gegensatz zu den ersten drei von der "The Clans Will Rise Again". Besonders gefreut habe ich mich, dass "Coming Home" darunter ist. Denn dieses begeisterte mich schon in dem Moment, als ich es das erste Mal gehört habe. Durch seinen großartigen Refrain wurde es auf Anhieb zu einem meiner Favoriten unter den Grave Digger-Songs.
Diesen gibt es hier ebenfalls zu genießen, obwohl auf dem Booklet etwas von 'Instrumental Version' steht. Hm, ich dachte immer, das hieße ohne Gesang. Hier bedeutet es wohl 'Gesangsreduziert' auf den Chorus, wobei dieser noch hymnischer als sonst wirkt. Gleiches gilt auch für "Highland Farewell".
Etwas merkwürdig, diese Vorgehensweise, aber wenn ich diese Zeilen hören darf:
»I play the tunes for my brothers and Glen
The woods of my childhood call me again
For the colours of freedom so far I did roam
Cause I'm the piper and I coming home«

verstummt jedes Meckern und ich drücke die Repeat-Taste, egal ob in dieser Version oder in der normalen. Ist das schön…
Ob man diese Fassung von diesem und den anderen Songs nun unbedingt braucht, darüber kann man geteilter Meinung sein.
Ich sehe die ganze "Ballad Of Mary"-Veröffentlichung als Jubiläumsgeschenk an die Fans an, ein 30-Jahre-Bonbon sozusagen. Als solches ist es eine nette und gelungene Sache, allerdings nicht essentiell.
Line-up:
Chris Boltendahl (vocals)
Axel Ritt (guitars)
Jens Becker (bass
Stefan Arnold (drums)
Hans Peter 'H.P.' Katzenburg (keyboards)

Special Guests:
Doro Pesch (vocals on #1)
Hansi Kürsch (vocals on #2)
Van Canto (vocals)
Tracklist
01: The Ballad Of Mary (Queen Of Scots) [Feat. Doro] (5:00)
02: Rebellion (The Clans Are Marching) [Feat. Hansi Kürsch] (4:04)
03: The Ballad Of Mary (Queen Of Scots) [Unplugged version] (4:52)
04: Highland Farewell [Instrumental version] (4:09)
05: Coming Home [Instrumental version] (4:25)
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