Grobschnitt
29.04.2010, Musik und Kongresshalle - Foyer, Lübeck
Grobschnitt Grobschnitt
Musik und Kongresshalle - Foyer, Lübeck
26. April 2010
Konzertbericht
Stil: (Kraut) Rock

Artikel vom 05.05.2010


Tom H. Machoy
Konzertimpressionen 1970-2010 - 40 Jahre Grobschitt - Reise nach "Rockpommels Land" am 26.04.2010 in der Musik und Kongresshalle - Foyer
GrobschnittJa, genau vor einer Woche war ich bei diesem Konzert. Und die Vorfreude war nicht unbeträchtlich.
Sireena-Entertainment GmbH & Co. KG, die neben dieser genialen Grobschnitt-Live-LP unter anderem auch die Dissidenten in Vinyl pressen, haben die Elias Grobschnitt Kapelle in den Norden nach Lübeck geholt. In ein Land, in dem "… das Marzipan über Tage mit dem Schaufelbagger abgebaut wird …" (Willi Wildschwein). Das nördlichste Konzert, das Grobschnitt jemals gaben war schon was ganz Besonderes, zumal es der Auftakt zu den 10 Konzerten in diesem Jahr, anlässlich ihres 40. Jubiläums, war.
Zum Glück hatte ich mich nicht beim Konzert verabredet, in etwa 'ich bin der mit dem Grobschnitt-Fan-T-Shirt', denn solch ein Shirt hatten etwa 90% der Fans an. Zu Hauf waren sie gekommen, um ein geniales Konzert zu erleben.
Eine kleine Einführung zum Konzertverlauf gaben Willi Wildschwein und Milla Kapolke. Für die nicht Eingeweihten hieß es 'Was, die spielen bloß drei Titel?' Für uns, den erfahrenen Rest war klar: laaaaaaaaaaange Stücke!
GrobschnittNun denn: Im ersten Teil zu hören war Rockpommels Land und zwar komplett und das wiederum hieß, eine reichliche Stunde geniale Musiker an und in einem Stück, Licht- und Bühnenshow vom Feinsten und Witzigsten. Ich hatte mir einen Platz schön weit hinten, leicht erhöht, erstehen können, damit ich auch alles in der Gesamtheit genießen konnte. Und recht so hatte ich damit getan.
Am Merchandisingstand gab es kostenlose Ohrstöpsel, die wirklich nur zu empfehlen waren, weil es irre laut zuging. Nicht wenige Male ließ das Bassspiel die Hosenbeine erzittern und stieg bis in den Brustkorb nach oben. Wer das weiß, ist gut vorbereitet.
Über eine Stunde "Rockpommels Land" mit all den schrägen Figuren, die da auf die Bühne schlichen und wieder verschwanden. Zur Musik muss ich nichts sagen: Der Name ist Begriff, ist Programm. Das Sehen, das Dabeisein, das ist die richtige Entscheidung gewesen und ich kann einen Konzertbesuch dieser Band nur allen empfehlen. Ob eingeweiht oder nicht, das ist völlig egal.
GrobschnittNach einer kurzen Pause, in der die untrügliche Grobschnitt-Zwischenmusik von Walzer bis Helge Schneider lief, kamen "Razzia" vom "Illegal"-Album und noch zwei kurze Stücke, die ihr gleich erkennen werdet, wenn Ihr im Konzert steht. Und dann noch so eine kurze, völlig unbekannte Nummer: Solar Musik - und zwar in der Version vom 26.04.2010 Lübeck, MuK. Und in der Zeit von 22:17 Uhr bis 23:06 Uhr kam so alles auf die Bühne, was ich 2008 auch auf dem Herzberg Open Air am Grobschnitt-Abend gesehen habe: Flex, Laserschwerter, Gestalten, Kostüme, irre Soli und jede Menge Pyromanie, so dass das Foyer im Nebel versank. Die Rauchmelder hatten sie wohl vorsorglich abgestellt.
GrobschnittEine vom Publikum sichtlich begeisterte Band auf der Bühne, ein verzaubertes Publikum davor. Und es gab noch einen drauf in Form einer 20-minütigen Zugabe, natürlich unter Vorstellung der Bandmitglieder, wie das immer so üblich ist bei einem Grobschnitt-Konzert. Und dann war Schluss - nach knapp3 ¾ Stunden.
Nach so viel Genuss war ich völlig platt, ein richtiges Konzerterlebnis für alle Sinne. Und weil ich ja wieder nach Hause fahren und wieder runter kommen musste, um mich auf den Verkehr zu konzentrieren, lief auf der Heimtour nicht Grobschnitt … "K4" von Kraftwerk war's.
Also, Karten für Grobschnitt holen, z. B. 19. Juni 2010 in Berlin, über drei Stunden Genuss abschöpfen und was Ihr auf dem Nachhauseweg hört, ist Eure Sache.

(P.S.: Beim nächsten Mal vergesse ich auch das richtige Objektiv nicht).
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