JJ Grey / Brighter Days
Brighter Days Spielzeit: 78:50 (CD), 119:47 (DVD)
Medium: CD/DVD
Technik:
Region Code: Codefree
Tonformat: Dolby Digital 5.1, Stereo
DVD-Format: DVD 9
FSK: 0
Bildformat: 4:3
Sprache: Englisch
Label: Alligator Records, 2007
Stil: Southern Soul

Review vom 06.11.2011


Joachim 'Joe' Brookes
Endlich! JJ Grey & Mofro mit einem Live-Album. Nicht nur das, wird zusätzlich noch ein DVD-Film mitgeliefert. Darauf befindet sich auch das Konzert ... um drei Songs erweitert. Allerdings liegt bei der zweiten Scheibe wirklich die Betonung auf 'Film', denn es handelt sich dabei um eine Art Dokumentation mit »interviews, acoustic outtakes, and a solid look into the beautiful backwoods of JJ's north Florida home.« Das Konzert kann man sich nicht am Stück anschauen.
Der Southern Soul-Mann JJ Grey wird von einer sechsköpfigen Band, inklusive zwei Bläsern, begleitet. Fakt ist, dass dieses am 22.01.2011 im Variety Playhouse, Atlanta aufgezeichnete Konzert ein Hammer war. Von der ersten bis zur letzten Sekunde wird ein wahres Spektakel geboten. Alle Musiker und das Publikum feiern eine Party, von der man sich gerne anstecken lässt.
Wenn der Frontmann seine Harmonika einsetzt, ist Country-/Folk Blues-Feeling angesagt und der Gitarrist Andrew Trube liefert so manches inspirierte, lange Solo, auch mit rockigem Einschlag. Die Band bildet eine unbeschreiblich geschlossene Einheit. Hier spielt sich keiner in den Vordergrund, alle sind Teile des Ganzen.
Die ausnahmslos von Grey komponierten Stücke sind enorm vielschichtig und geben nebenbei auch noch einen tollen Überblick seiner bisher veröffentlichten Studio-Alben. Zentrales Stück ist, nicht nur von der Spielzeit her gesehen, die Hymne auf seinen Heimatort Lochloosa. Was hier in den fast elfeinhalb Minuten abgeht, ist gigantisches Kino mit einem Grey als Erzähler und Sänger. Vor Begeisterung braucht die Kinnlade gar nicht so tief zu fallen, denn man befindet sich bereits auf den Knien.
JJ Grey & Mofro setzen den Studio-Ausgaben der einzelnen Tracks live noch einen oben drauf. Auf der Bühne gespielt, werden die eh schon tollen Kompositionen zu echten Juwelen. Saxofonist Art Edmaiston (auch Jonny Lang, Charlie Wood) sowie Dennis Marion (Trompete) sorgen nicht nur für funky Feeling. Sie spielen auch ihre Vorlieben für den Jazz aus und Anthony Farrell an der Orgel hat alles drauf, was einen Keyboarder zu einem sehr guten Musiker macht. Greys Stimme ist live noch zupackender als auf den Studio-Einspielungen.
"Orange Blossoms" hat so viel herrlichen Groove und nicht nur diese Nummer geht ab wie Schmitz' Katze. Irgendwie könnte man "Brighter Days" auch als 'Best-of-Album' bezeichnen. Eine faszinierende Standortbestimmung nach zirka zehn Jahren aktiver Zeit. Die Erfolgskurve war bereits steil, aber mit vorliegendem Album geht es noch schneller nach oben.
Alle Musiker haben ihre Soli und welch ein großartiger Bassist Todd Smallie ist, stellt er durch seinen Alleingang in "Ho Cake" unter Beweis. Smallie spielt auch bei Derek Trucks. Zu funky Gitarrenlicks haut dann der Keyboarder noch ein überirdisches Solo raus.
Mit dem DVD-Film habe ich so meine Probleme. Bei einem so hinlangenden Konzert wird einem leider nicht die Gelegenheit geboten, den Auftritt am Stück zu sehen. Okay, die eingestreuten anderen Dinge sind informativ und Grey ist schon ein klasse Erzähler, aber es ginge auch anders. "King Hummingbird" ist ein brillanter Song. Leider bekommt man den Track auch noch von Grey-Kommentaren als Stückwerk angeboten. Schade, schade! Man hätte dem interessierten Käufer mit einer anderen Menü-Einteilung besser geholfen.
Dem Doppeldecker hätte ich nach der CD eine Tipp-Grafik gegeben, allerdings schwächt die DVD den Gesamteindruck des Auftritts. Der Gig ist schon perfekt in Szene gesetzt worden. Bildschnitte befinden sich dort, wo sie hingehören und wirken nicht hektisch. Die Aufnahmequalität der CD sowie DVD ist auf hohem Niveau. "Brighter Days" hätte brillant werden können, aber so streift das Album an einem Tipp vorbei.
Line-up:
JJ Grey (electric guitar, acoustic guitar, harmonica, lead vocals)
Andrew Trube (lap steel, electric guitar)
Anthony Farrell (organ, piano)
Art Edmaiston (baritone saxophone, tenor saxophone)
Dennis Marion (trumpet)
Todd Smallie (bass)
Anthony Cole (drums)
Tracklist
CD:
01:Country Ghetto (4:24)
02:A Woman (3:20)
03:Brighter Days (8:09)
04:Air (5:01)
05:War (4:50)
06:Lochloosa (11:20)
07:Dirtfloorcracker (4:16)
08:Orange Blossoms (5:28)
09:Ho Cake (7:55)
10:The Sweetest Thing (7:50)
11:The Sun Is Shining Down (9:17)
12:On Fire (6:33)
(all songs written and arranged by JJ Grey except #7: written by JJ Grey and Daryl Hance)
DVD:
01:Country Ghetto
02:A Woman
03:Brighter Days
04:Air
05:War
06:Lochloosa
07:Dirtfloorcracker
08:Orange Blossoms
09:Ho Cake
10:The Sweetest Thing
11:The Sun Is Shining Down
12:On Fire
13:Hide & Seek
14:Slow, Hot & Sweaty
15:King Hummingbird
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