Beth Hart / Better Than Home
Better Than Home Spielzeit: 48:16
Medium: CD
Label: Mascot Music, 2015
Stil: Rock

Review vom 13.05.2015


Mike Kempf
Eines dürfte bei Beth Hart unumstritten klar sein: Die Frau hat Stimme, kann verdammt gut singen. Ob sie allerdings bei jedem Musikfreund mit ihrem neuen Album "Better Than Home" auf gleichermaßen Wohlwollen stößt, sei nach einem ersten Hördurchgang in Frage gestellt.
Die zehn Songs sind alle aus ihrer Feder entstanden, handeln im Großen und Ganzen über sich selbst, bzw. über das Leben im Allgemeinen mit ihrem Fazit, sich jeden erlebten Tages zu erfreuen. Soweit finde ich ihr Textgut schon mal recht gut, denn wenn jeder Mensch nach diesem Motto sein Leben gestalten würde, wäre das Zusammenleben untereinander sicherlich friedvoller.
Die gesamte Platte ist quasi nur auf Harts Gesang und Lyrics ausgerichtet, so können die - mir leider nicht bekannten Instrumentalisten - eine ruhige Kugel schieben, denn ihre Taktvorgaben verlangen keinen großartigen Körpereinsatz. Erst "Trouble" sorgt für etwas Abwechslung und offenbart eine rockige Nummer, allerdings mit jazzigem Einschlag. Doch keine Panik, nach diesem Ausreißer rudert die Sängerin wieder ins ruhige Fährwasser zurück. Vom Track Nummer fünf bis zehn wird wieder ganz soft musiziert. Dabei spricht sie Themen wie Nächstenliebe, Vorurteile und die schönen Seiten des Lebens an.
Nun gut, anscheinend dient "Better Than Home" zur ihrer eigenen seelischen Bereinigung und wirkt von daher als ein sehr persönliches Album. Ihre Texte hat sie in ein Gewand, das ausschließlich aus Soul und Blues besteht, gepackt. Auch ein Grund dafür, dass dem Konsumenten quasi eine Balladenplatte geboten wird. Und genau hier liegt für mich das Problem. So bewerte ich "Better Than Home" aufgrund mangelnder Abwechslung eher als ein Durchschnittsalbum. Zwar gibt es an Beth Harts Sangesqualität nichts auszusetzen, aber mir fehlen insgesamt betrachtet einige Reizpunkte, die der Tonkonserve sicherlich gut getan hätten.
Fazit: Trotz ihrer einmaligen Stimme hat Beth Hart mit "Better Than Home" ein Werk kreiert, das durchaus die Liebhaber von souligen Klängen zufriedenstellen kann, aber jegliche Form von 'aufregend' vermissen lässt. Der Sound wurde gut abgemischt und wabert sehr angenehm aus den Boxen. Letztlich ist es wie immer: alles reine Geschmackssache - doch mir läuft das Album einfach zu rund, zu glatt, durchs Gehör und ist kein Vergleich zu meiner letzten Beth Hart-Rezension Screamin For My Supper. Deshalb muss ich unbedingt ein vorheriges Reinhören verordnen, denn "Better Than Home" ist kein Album, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Tracklist
01:Might As Well Smile (4:02)
02:Tell 'em To Hold On (4:25)
03:Tell Her You Belong To Me (5:56)
04:Trouble (4:43)
05:Better Than Home (4:38)
06:St. Teresa (5:08)
07:We're Still Living In The City (4:20)
08:The Mood I'm In (3:56)
09:Mechanical Heart (4:16)
10:As Long As I Have A Song (3:26)
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