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The Help / … Is On The Way
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Wenn die Chemie stimmt, weiß man aus Erfahrung, dass es knallen kann. Ja, es muss sogar knallen, denn mit lauen Effekten zieht selbst diese Naturwissenschaft, zumindest in der Praxis keinen mehr hinter dem Ofen vor. Bei The Help stimmt die Chemie. Eine neue deutsch-amerikanische Freundschaft ist auf dem Weg, große Aufmerksamkeit an sich zu binden. Die Musik-Atome sind ständig in Bewegung und so mancher Songs ist ein echter Teilchenbeschleuniger.
2009 spielte die Combo auf der NAMM-Show in Los Angeles zum ersten Mal zusammen. Jeder aus dem Quartett hat bereits einiges vorzuweisen. Bei Darcia Bridges (I Begin To Wonder, Mousse T., Shakedown, Tape, WMD feat. Lemmy Kilmister), Alex Scholpp (Farmer Boys, Tarja, WMD), Doug Wimbish (Jeff Beck, James Brown, Depeche Mode, Mick Jagger, Living Colour, Primal Scream, Rolling Stones, Tackhead, Tarja) und Wolfgang Dauners Sohn Flo (Sarah Brightman, Till Brönner, Paul van Dyk, Die Fantastischen Vier, United Jazz + Rock Ensemble, und viele andere) gibt es ziemlich unterschiedliche musikalische Richtungen und da darf man durchaus gespannt sein, was die Vier unter dem Dach von The Help zu bieten haben.
Über quirligem Fundament geht es im Opener "American Dream" verdammt melodisch zu. Dacia Bridges singt mit überzeugend-guter Stimme. Die Komposition wurde mit einem furios-krachenden Scholpp-Mittelstück aufgeladen, das erahnen lässt, welche Härte die Combo an den Tag legen kann. Der erste Track legt ebenfalls Zeugnis davon ab, wie rhythmisch vielfältig man zu Werke geht.
In dem von The Help gesponnenen Musik-Netz laufen die Fäden aus den verschiedensten Richtungen im Zentrum zusammen. Einerseits serviert Scholpp seine Gitarren-Akrobatik phasenweise mit metallischer Härte, lässt anderseits aber auch eine gewisse Sanftmut walten. Immer wieder werden die heftig rockenden Abteilungen durch Rhythmuswechsel oder Breaks unterbrochen. Da kommt Freude beim Hörer auf.
Die Sechssaiter-Klänge arbeiten sich wie ein Diamantbohrer durch T-Träger. Doug Wimbishs tiefe Töne sind Genuss pur. Der Mann ist mit allen Wassern gewaschen und zusammen mit Flo Dauner macht er von hinten raus ordentlich Dampf. Bridges ist eine klasse Sängerin, die zwischen herrlich melodischem und energisch-zupackendem Gesang hin und her pendelt. Ihrer Stimme lauscht man immer wieder gerne.
Bretthartem Gitarren-Riffing steht Feinmotorik mit bestens ziselierter Fingerakrobatik gegenüber. Kühle Stakkato-Technik wird durch ruhigeres Geflüster unter der Bettdecke aufgefangen. Immer wieder werden kunstvoll Klangspielereien eingeflochten. The Help treffen mit ihrer Mucke ins Herz des Rock-Fans, der auch für eine sehr gut geschmiedet Härte offene Ohren hat.
Bei Debbie Harrys wohlbekanntem "Call Me" macht das Quartett einen schönen Schlenk in den treibenden Rock mit Blues-Anleihen. Passt schon und ist gut interpretiert. Beim Rausschmeißer gönnt Dacia Bridges ihren Stimmbändern eine Pause und somit ist "Farcaster" eine Männerschache. Auch hier wechseln sich Uptempo-Parts mit relaxten Phasen ab. Lange lässt Scholpp die Töne im Raum stehen und wie bereits in vorherigen Tracks bringt man beste Crossover-Kost an den Hörer. Wimbishs Basssolo ist zum mit der Zunge schnalzen und danach hat Dauner im Alleingang die Gelegenheit, zu zeigen, was er drauf hat.
The Help ist mit "... Is On The Way " ein klasse Album gelungen. Einen durchgehend balladesken Track sucht man vergeblich. Dieses ist aber ziemlich unerheblich, denn man hat viele ruhigere Teile in den einzelnen Nummern. Hier hat sich eine tolle Gruppe gefunden, die ich mir mit einer weiteren Platte irgendwann wieder auf meinem Schreibtisch wünsche.
Line-up:
Dacia Bridges (vocals) Alex Scholpp (guitar) Doug Wimbish (bass) Flo Dauner (drums)
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