Howlin' Wolf / Same
Same Spielzeit: 14:16 (side A), 16:10 (side B)
Medium: LP (180g Vinyl)
Label: Music On Vinyl (Universal Music), 2016 (1962)
Stil: Blues


Review vom 08.02.2016


Michael 'Mike' Schröder
Chester Arthur Burnett wurde am 10. Juni 1910 in Aberdeen, Mississippi geboren. Bekannt wurde der Rhythm & Blueser aber unter seinem Künstlernamen Howlin Wolf. Er beeinflusste zahlreiche Größen des Rock und Blues. Ob Cream, The Doors, Led Zeppelin oder die Stones, keiner kam an dem Mann mit der rauen Stimme und dem emotionalen Mundharmonikaspiel vorbei. Am 10. Januar 1976 verstarb er in Chicago, Illinois, wo er von 1953 an lebte. Zu Lebzeiten veröffentlichte er ca. 20 Alben, von denen "Howlin' Wolf" das dritte war, welches aufgrund des Covers auch "The Rockin' Chair" genannt wurde. 53 Jahre später nahm sich das Label Music On Vinyl der Platte an und mischte die Songs neu ab, um sie auf 180g-Vinyl nochmals zu veröffentlichen. Das Original Cover wurde beibehalten und als einfacher Pappschuber mit einer gefütterten Papierhülle ausgeliefert.
Was wir hier auf diesem Album zu hören bekommen, ist Blues in seiner reinsten Form mit den typischen Instrumentierungen Gesang, Gitarre, Harp, Bass, Schlagzeug und hier und da auch mal ein sparsam eingesetztes Saxofon. Na Okay, vielleicht nicht ganz ursprünglich, denn damals waren elektrische Gitarren noch nicht erfunden. Aber ansonsten sind die Schemata immer noch die gleichen. Typisch auch die kurzen Spielzeiten. Alle so um die zwei Minuten. Das ist aus heutiger Sicht schon komisch. Kaum hat man sich in einen Song eingefunden ist er auch schon wieder zu Ende. Aber so war das damals, Anfang der 60er. Trotzdem macht die Platte Spaß. Die Qualität der Aufnahmen ist erstaunlich gut.
Den größten Teil der Stücke hat Willie Dixon geschrieben, der auch bei einigen Stücken den Bass auf diesem Album gespielt hat, leider ist nicht überliefert bei welchen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören "The Red Rooster" und "Spoonful", die auf diesem Album zu hören sind. Auch Howlin' Wolf selbst hat zwei Songs geschrieben, "Who's Been Talkin'" und "Tell Me". Insgesamt wirkt die LP wie aus einem Guss. Besonders die kratzige Stimme von Howlin' Wolf gefällt mir hier. Tolle, aber sparsame, Pianopassagen und eine, ebenso sparsame, aber gefühlvolle Harp, verleihen den Songs die nötige Tiefe.
Die Gitarrenriffs klingen immer sehr vertraut. Sind sie aus den heutigen Rock, Blues und Blues Rock-Tracks nicht mehr wegzudenken.
Anspieltipps: "The Red Rooster", "Spoonful", "Wang Dang Doodle" und "Down In The Bottom" mit einer schönen Slidegitarre.
Fazit: Diese LP gehört in jedes Plattenregal, bei dem Wert auf Authentizität gelegt wird. Aber auch jüngere Musikliebhaber, die mit dem Blues weniger am Hut haben, werden mit dieser Platte erleben, woher ihre Idole die Inspirationen geholt haben. Ich für meinen Teil bin glücklich darüber, dass das Werk von Howlin Wolf meine LP-Sammlung ziert!
Line-up:
Howlin’ Wolf (vocals, guitar, harp)
Willie Johnson (guitar)
Freddy Robinson (guitar)
Jimmy Rogers (guitar)
Smokey Smothers (guitar)
Hubert Sumlin (guitar)
Jody Williams (guitar)
Henry Gray (piano)
Johny Jones (piano)
Hosea Lee Kennard (piano)
Lafayette Leake (piano)
Otis Spann (piano)
Willie Dixon (bass)
Buddy Guy (bass)
Fred Below (drums)
Junior Blackman (drums)
Sam Lay (drums)
S. P. Leary (drums)
Sammy Lewis (drums)
Earl Phillips (drums)
J.T. Brown(saxophone)
Donald Hankins (baritonsaxophone)
Arnold Rogers (tenorsaxophone)
Tracklist
Seite A:
01:Shake For Me (2:12)
02:The Red Rooster (2:22)
03:You'll Be Mine (2:23)
04:Who's Been Talkin' (2:18)
05:Wang-Dang Doodle (2:18)
06:Little Baby (2:43)
Seite B:
01:Spoonful (2:42)
02:Going Down Slow (3:18)
03:Down In The Bottom (2:05)
04:Back Door Man (2:45)
05:Howlin' For My Baby (2:28)
06:Tell Me (2:52)
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