Wieder einmal stellt sich eine Band aus Schweden vor. Seit 2006 ist
Rambling Nicholas Heron, der Chef der Band, bereits aktiv - sieben Jahre später erscheint erst das Debütalbum.
Die Musik wird, so las ich, mit jener der Band
Lambchop verglichen. Ganz so abwegig klingt das nicht, doch sehe ich noch viele weitere Berührungspunkte in den einzelnen Songs. Zunächst einmal schwebt gewissermaßen eine entspannte und lockere Atmosphäre über dem Ganzen und die Musik erscheint unspektakulär, aber geerdet. Dies verleitet mich dann auch zu solchen Vergleichen wie zu
The Band, die eine durchaus ähnliche Atmosphäre verbreiteten. Doch hier geht es auch schon einmal up-tempo und forscher zu - zum Beispiel, wenn sich Blues Rock-Getränktes bei "In Shackles Again" einschleicht und das Piano auch einmal kurz boogie-mäßig hämmert, dazu der shuffelnde Rhythmus und die Beine bleiben sofort nicht mehr ruhig. Die slidende Gitarre vermittelt bluesiges Feeling, bei "Up All Night" kommt dann auch noch
JJ Cale ins Spiel. Ferner gibt es auf dem einen oder anderen Song Reminiszenzen an
Fleetwood Mac in den Endzügen der Zeiten mit
Peter Green oder auch
Mungo Jerry und
McGuinness Flint lassen mal ein wenig grüßen.
Es ist also festzustellen, dass eine ganze Menge Abwechslung geboten wird, die sicher verschiedene Geschmäcker bedienen dürfte. Musik für die Charts ist das jedoch nicht, wenngleich der eine oder andere Titel für mich persönlich Hitcharakter aufweist - doch, chancenlos für die Charts, man kennt das ja. In den Euro Americana Charts könnte sich mit "Cannot Feel At Home In This World Anymore" jedoch ein Platz ergattern lassen, denn der Sound geht in diese Richtung. Doch ganz so sicher einordnen lässt sich die Musik letztendlich nicht. So stelle ich fest, dass die Band einen recht eigenwilligen und 'sympathischen' Stil pflegt, der es verdient, von einem größeren Hörerkreis beachtet zu werden.
Von den ersten Klängen des Eröffnungstitels, bei dem man sich noch ein wenig an den ungewöhnlich anderen Gesang gewöhnen muss, bis zum letzten Song, bei dem ich feststelle, dass die Musik und ich mittlerweile gute Freunde geworden sind, offenbart sich eine Bandbreite von Balladen über Rock, Blues, Boogie und Country Rock.