Roger Hodgson / Take The Long Way Home
Live In Montreal
Take The Long Way Home Spielzeit: 140:00
Medium: DVD
Technik:
Tonformat: Dolby Surround 5.1, Dolby Digital Stereo
FSK: ohne Altersbeschränkung
Sprache: Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Portugiesisch
Bildformat: 16:9
Label: Eagle Vison, 2007
Stil: Pop/Rock

Review vom 13.09.2007


Joachim 'Joe' Brookes
Roger Hodgson ist die Stimme von Supertramp.
"Take The Long Way Home - Live In Montreal" ist, welch Überraschung, ein Solo-Konzert des Musikers, Sängers und Songwriters. Na ja, fast solo, denn er hat in Aaron McDonald einen kongenialen Partner an der Seite, der diverse Holzblasinstrumente spielt und auch für die Backing Vocals zuständig ist.
Wir werden im Heimkino Zeuge eines grandiosen Konzerts, in dem der Protagonist nicht nur mit vielen Klassikern der großen Supertramp-Ära aufwartet, sondern auch eine sehr persönliche Vorstellung liefert.
Da gibt es nichts zu meckern, wenn man die Klassiker der Gruppe ausschließlich mit dem Keyboard, Piano oder der 12-saitigen Gitarre geboten bekommt. Das war wirklich unerwartet und darüber hinaus ist es frappant, wie gut der fast Sechzigjährige bei Stimme ist.
Er zeigt sich als ein emotionaler Entertainer, der bodenständig geblieben ist und verdeutlicht, dass Supertramp, 1969 von ihm und Rick Davies gegründet, nach seinem Weggang Anfang der Achtzigerjahre nur noch Stückwerk war, denn die Musik der Gruppe und Hodgsons Stimme sind einfach eine unzertrennliche Einheit.
In der Setlist finden sich eh nur zwei Titel aus seiner Solo-Karriere und mit "Oh Brother" eine brandneue Nummer, die es auf keinem Album gibt.
In der Mitte der Bühne, die mit Teppichen ausgelegt ist, thront ein riesiger Flügel. Davor befinden sich zentral am vorderen Bühnenrand zwei akustische Gitarren, das Keyboard steht links und auf der rechten Seite ist der Arbeitsplatz des Saxofonisten.
Als Dekoration schmücken diverse Palmen und andere große Blumen die riesige Bühne. So ist auch rein äußerlich für Atmosphäre gesorgt.
Hodgson singt und spielt Songs aus den Supertamp-Alben "Breakfast In America", "Even In The Quietest Moments", "Crime Of The Century", "Crisis? What Crisis?" und "…Famous Last Words…".
Das Publikum trägt den Engländer auf einer Welle der Begeisterung, die nicht im weißen Hemd des Musikers stecken bleibt.
Ob er sich für "Take The Long Way Home" oder "Give A Little Bit", auf einem kleinen Podest stehend mit der akustischen Gitarre begleitet… die Performance hat was. Selbst im Pantoffelkino fühlt man sich ergriffen und ist begeistert.
Supertramp-Klassiker, auf ihr Wesentliches reduziert, zu genießen, ist schon toll und Hodgson hat die Besucher im bestuhlten Saal schon beim zweiten Song auf den Beinen.
Dann wechselt er zum Flügel und spielt "Lovers In The Wind" von seinem Solo-Album "In The Eye Of The Storm", das durchaus auch von einer Supertramp-Platte stammen könnte. Die Bühne wird von tiefblauem Licht geflutet und Bildschnitte sind auf der DVD kaum zu finden. Man arbeitet mit sanften Überblendungen.
Die Nahaufnahmen seiner Tastenarbeit sind als Kontrast stellenweise in schwarz-weiß gehalten. Auch diese Kleinigkeiten kommen hervorragend an.
Über die einzelnen Songs braucht man wohl kaum ein Wort zu verlieren, denn man ertappt sich ein ums andere Mal beim Mitsingen.
Kein Problem, das Publikum für "Easy Does It" zum Pfeifen zu bewegen. Die Zuschauer sind Rhythmus klatschend oder singend eh so etwas wie der dritte Mann des Konzerts.
"Sister Moonshine" nur mit der akustischen Gitarre gespielt fördert eine neue Seite dieses Tracks zutage.
Darf es sein, dass man bei "Breakfast In America", "Dreamer" oder "School" eine Gänsehaut bekommt?
Apropos "School": Spontan oder nicht, das Publikum wünscht sich den Song und Aaron McDonald wechselt zum Keyboard, wobei Hodgson die Gitarre spielt. Klasse!
Das Konzert ist vorbei und wir kommen zum reichhaltigen Bonusmaterial, das von einem über dreiminütigen "Even In The Quietest Moments" angeführt wird. "Dreamer", mit Orchester und einem vielstimmigen Frauenchor, erinnert an einen Night of the Proms-Auftritt. "The Logical Song" und zweimal "Fool's Overture" gibt es in kürzeren Clips, ebenfalls in großer Besetzung eingespielt.
Im fast 15-minütigen Interview bietet uns Roger Hodgson, immer wieder von Musik unterlegt, Einblick in seine Art, Songs im Allgemeinen zu schreiben, oder bei "The Awakening", im Speziellen. Er spielt und singt den Song dann auch. Natürlich gibt es Infos zu Supertramp und "Breakfast in America". Die Band ist Vergangenheit, aber die Songs gibt es noch. "Dreamer" entstand in einem Hinterzimmer bei seiner Mutter. Dann wird er zu weiteren Klassikern befragt und gibt umfassend Auskunft.
In "Behind The Scenes" erhalten wir Einblick in den Soundcheck vor dem Konzert und es kommen Fans zu Wort.
Hinter dem "Backstage Pass" verbirgt sich der obligatorische Smalltalk mit geladenen Gästen. In der Photo-Gallerie kann man sich Shots vom Konzert ansehen, die auch mit Musik unterlegt sind.
Hätte ich nicht gedacht, dass die Hodgson-DVD so interessant werden würde.
Line-up:
Roger Hodgson (vocals, Wurlitzer, piano, guitar)
Aaron McDonald (saxophone, Keyboards, backing vocals)
Tracklist
01:Intro
02:Take The Long Way Home
03:Give A Little Bit
04:Lovers In The Wind
05:Hide Your Shell
06:Oh Brother
07:The Logical Song
08:Easy Does It
09:Sister Moonshine
10:Love Is A Thousand Times
11:Breakfast In America
12:Don't Leave Me Now
13:Dreamer
14:It's Raining Again
15:School
16:Two Of Us
17:Give A Little Bit

Bonus Tracks:
Even In The Quietest Moments
Dreamer
plus exerpts from:
The Logical Song
Fool's Overture (with orchestra)

A Conversation With Roger
Montreal Interview
Roger's Repertoire

Behind The Scenes:
Sound Check
Fan's Impressions
Backstage Pass
Photo Gallery
Externe Links: