Steve Harris / British Lion
British Lion Spielzeit:52:15
Medium: CD
Label: EMI, 2012
Stil: Hard Rock

Review vom 13.10.2012


Jens Groh
Sehr geehrter Mister Harris,
als langjähriger Fan Ihrer Hauptband Iron Maiden freute ich mich schon seit geraumer Zeit auf Ihr erstes Nebenprojekt, das ja überall vollmundig angekündigt wurde.
Nun musste ich aber feststellen, dass das Warten sich leider nicht wirklich gelohnt hat. Wurde man in den vergangenen Jahren immer wieder mit guten oder wenigsten mittelprächtigen Solo-Scheiben Ihrer Kollegen Smith und Dickinson unterhalten, so bietet Ihr Longplayer… wie soll ich es sagen, nur biederen Hard Rock, der mit Verlaub auch noch schlecht gemacht ist.
Mister Harris, muss ich mir Sorgen machen?????
Gut, Ihre letzten Veröffentlichungen mit der Eisernen Jungfrau waren zwar auch nicht mehr das, was man als Fan hören wollte, zu vertrackt, zu lang die Songs an sich und über die Verschandelung unseres Eddies wollen wir auch lieber nicht sprechen. So hoffte ich doch wenigstens, wenn man Ihren Interviews glauben durfte, auf ein straightes Rock-Album, das seinem Namen alle Ehre macht. Aber was ist das? Der 'Britische Löwe' hat ungefähr so viel Biss wie meine zwanzigjährige Miezekatze! Und die hat nur noch zwei Zähne!!!
Ich fange am besten mit dem Schlimmsten zuerst an: dem Gesang!
Ja, hol' mich der Teufel, so wie Ihr Sänger Richard Taylor auf dieser guten Stunde vor sich hin jault, könnte man glauben, man hätte es mit Katzen zu tun, die gefoltert werden (schon wieder Katzen??? Sollte Ihr Projekt vielleicht besser 'Screaming Cats' heißen???). Himmel, so haben wir als Kinder geweint (wenn wir, zugegeben, es verdient hatten) und uns mein Dad die Leviten gelesen hat!
Das soll Gesang sein? Der Mann schafft es nicht mal, die falschen Töne richtig zu treffen. Bei "Us Against The World" haut der Gute sogar so neben die Spur, dass es einem die Teetasse in der Hand zerspringen lässt!
Hat sich denn da niemand anderes gefunden, der als Sänger gerade vor dem örtlichen Pub rumlungerte?? Selbst als Straßenmusiker müsste sich Mister Taylor Gedanken ums Überleben machen, denn wer würde so einer Gesangsleistung noch einen Penny zuwerfen???
Tja, und Ihre Musik, die ich auf diesem Silberteller erleben durfte, bietet ebenso wenig Grund zur Freude. Alles klingt wie schon tausendmal gehört. Die Arrangements hören sich an, als ob sie für Ihre Hauptband geschrieben worden wären… in einem ihrer Albträume… nee, Spaß beiseite, wenn sie mit solchen Songs bei Maiden angekommen wären, Eddie persönlich hätte Sie in Millionen kleiner Fetzen gerissen.
Und selbst wenn hier und da mal so etwas wie eine gute Melodie aufflackert, wird sie sofort in Grund und Boden gejammert. Ärgerlich, sehr ärgerlich.
Auch muss, obwohl ich Ihre Bassarbeit liebe, nicht permanent selbige in über Gebühr präsenter Viersaiterakrobatik ertönen. Denn das Ganze klingt doch sehr gewollt und oft unpassend.
Bleibt mir zum Abschluss leider nur zu sagen, dass mir und wahrscheinlich vielen Fans Ihrer Musik, viel erspart geblieben wäre, hätte dieses Kätzchen besser einen Platz im örtlichen Tierheim behalten, statt ein liebevolles Zuhause bei den Fans zu bekommen.
So mancher Brite wird sich wahrscheinlich zutiefst schämen für diesen 'Britischen Löwen'.
Hochachtungsvoll, Ihr sehr enttäuschter Fan: Iron Jens 'Horg' Groh.
Line-up:
Steve Harris (bass)
Richard Taylor (vocals)
David Hawkins (guitars, key, except - #5,6,8)
Grahame Leslie (guitars - #5,6,8)
Simon Dawson (drums - #2,4,9)
Barry Fitzgibbon (guitar - #5,6,8)
Ian Roberts (drums - #5,6,8)
Richard Cook (drums - #1,3,7)
Tracklist
01:This Is My God (4:57)
02:Lost Worlds (4:59)
03:Karma Killer (5:29)
04:Us Against The World (4:12)
05:The Chosen Ones (6:28)
06:A World Without Heaven (7:02)
07:Judas (4:59)
08:Eyes Of The Young (5:25)
09:These Are The Hands (4:29)
10:The Lesson (4:15)
Externe Links: