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Der gebürtige Texaner Terry Lee Hale, aufgewachsen in der Nähe von Seattle, lebt heute in Paris. 1993 erschien die erste Platte, "Oh What A Word" und seitdem gab es bis einschließlich 2010 relativ regelmäßige Veröffentlichungen. Drei Jahre mussten wir nun also warten, bis uns der Singer/Songwriter wieder Neues zu berichten hatte.
Acht Songs, acht Geschichten - in der Tat, nach dem ersten Durchlauf habe ich tatsächlich das Gefühl, als hätte ich einem Geschichtenerzähler gelauscht. Auf dem Gerüst einer relativ einfach strukturierten Musik - ein wenig erinnert sie an die Schlichtheit von Heart Of Gold - werden nun neue Kurzgeschichten präsentiert.
Diese Musik ist intensiv, intim und sie geht direkt ins Blut, ohne Umschweife über üppig ausgestattete Arrangements. Gleich der Titelsong springt mir förmlich entgegen und spricht mich sofort an. Innerhalb dieser spröde klingenden Instrumentierung mit Gitarre, Bass und Schlagzeug ist es die Orgel, die inmitten des Songs das Zepter übernimmt. Und im zweiten Song hört man dann die Pedal Steel, die das Stück atmosphärisch durchzieht. Hier scheine ich unter anderem eine Mischung aus Bob Dylan und den Dire Straits zu bemerken. Doch nicht an Bob erinnert mich die Stimme, sondern recht häufig an Lou Reed.
Selten habe ich solch einfach strukturierte Musik in dieser Intensität gehört. Mir geht es so, dass ich mich gezwungen fühle, diesem Mann einfach zuzuhören, und gut, dass ich dann die Texte im Booklet nachlesen kann. Wer möchte, kann mit der Gitarre dann auch gleich begleiten, sind doch die Tunings jedes Titels mit aufgeführt. Die Kombination von Texten und Musik kann sicher Gänsehaut verursachen, weil man mitfühlen kann, mittendrin im Geschehen ist. Stimmungen und Ereignisse werden sehr eindringlich vermittelt, ob es um Einsamkeit in einem Hotelzimmer geht oder ein Pariser Café oder um einen Telefonanruf, der in Verbindung mit dem Selbstmord eines Freundes steht, stets vermag Hale in den relativ langen Songs zum Zuhören zu animieren.
Über allem schwebt ein Ausdruck von Sehnsucht, Melancholie, Verlorenheit und Zerrissenheit, aber auch Hoffnung und ein Gefühl von Erneuerung sind gegenwärtig. So wird ein breites Spektrum an Emotionen bedient, die es dem Hörer ermöglichen, Gedanken aufzugreifen und auf eine eigene kleine gedankliche Reise zu gehen.
Eine wichtige Rolle spielt für mich der Schlagzeuger Frantxoa Errecarret, der jedem einzelnen Titel seinen Stempel aufdrückt und die Atmosphäre entscheidend mitgestaltet. Mal schwingt er sanft die Besen, mal rumpelt er kraftvoll dahin.
Line-up:
Terry Lee Hale (guitars, harmonica, dobro)
Nicholas Chelly (bass - #1,6,7)
Glenn Slater (keys -#1,3,7)
Jon Hyde (bass - #2, pedal steel - #2)
Marten Ingle (bass - #3)
Jack Endino (bass - #5)
Frantxoa Errecarret (drums)
| Tracklist |
01:Long Draw (5:38)
02:What She Wrote (5:54)
03:Black Forest Phone Call (6:42)
04:The Sad Ballad Of Muley Graves (5:23)
05:Three Days (4:23)
06:The Central (5:24)
07:L.A. 9th & Grand (4:35)
08:Gold Mine (7:11)
(all songs written by Terry Lee Hale)
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