Iron Savior / Megatropolis
Megatropolis Spielzeit: 45:36
Medium: CD
Label: Dockyard 1, 2007
Stil: Heavy Metal

Review vom 19.06.2007


Stefan Gebauer
Zehn Jahre sind mittlerweile ins Land gezogen seit der Hamburger Gitarrist, Sänger und Toningenieur Piet Sielck die Band Iron Savior mit der prominenten Unterstützung seines alten Kumpels Kai Hansen (Gamma Ray, Ex- Helloween) an der Gitarre und dem damaligen Blind Guardian und jetzigen Savage Circus Drummer Thomen Stauch ins Leben rief. Mit ihrem hervorragenden Debüt konnten sie die Fachpresse und Freunde des gepflegten Teutonen-Stahls gleichermaßen begeistern. In der darauf folgenden Zeit musste die Formation einige Besetzungswechsel über sich ergehen lassen, da Hansen und Stauch aufgrund der Verpflichtungen ihrer Hauptbands nicht genug Zeit aufbringen konnten und Iron Savior verließen.
Glücklicherweise haben sich die Umbesetzungen nie auf die Qualität der Musik ausgewirkt, da Piet Sielck schon immer für den Löwenanteil des Songmaterials verantwortlich zeichnete, so dass die Band, die inzwischen über ein stabiles Line-up verfügt, regelmäßig hochwertige Alben veröffentlichte.
Zwischenzeitlich war Bandkopf Sielck noch mit der Arbeit bei Savage Circus ausgelastet, für die er als Gitarrist und Produzent fungierte, wodurch das neue Album "Megatropolis" drei Jahre auf sich warten ließ. Das Warten hat sich gelohnt. "Megatropolis" knüpft nahtlos an den Vorgänger "Battering Ram" und die übrigen vorangegangenen Alben an. Erneut zelebrieren die vier sympathischen Hanseaten kraftvollen Power Metal deutscher Prägung ohne überflüssige musikalische Experimente und setzen in gewohnter Manier auf gradliniges Songwriting.
Wie fast alle deutschen Truppen legen auch Piet Sielck und seine Mannen großen Wert auf griffige Hooklines und mitsing-kompatibele Refrains, verzichten dabei aber Gott sei Dank auf alberne Kinderlied-Melodien, kitschigen Bombast und billigen Pathos, wie man ihn zur Genüge von Warmduscher-Kombos wie Edguy und Konsorten bis zum Erbrechen um die Ohren gehauen bekommt.
Iron Savior sind im Gegensatz zu solchen Waschlappen eine echte Heavy Metal-Band, die trotz der großartigen Melodieführung dank Piet Sielcks Vorliebe für Judas Priest und die 'New Wave Of British Heavy Metal' über eine gesunde Härte verfügt. Das kernige Riffing erinnert nicht selten an die britischen Metal-Götter aus Birmingham und sorgt für ordentlich Druck. Verbunden mit den teilweise sehr Hard Rock-mäßigen Gesangsmelodien und Piets kraftvoller Stimme, die sich erfreulicher Weise von einem Großteil der deutschen schwachbrüstigen Kastraten abhebt, hat das Quartett seinen eigenen, unverwechselbaren Stil kreiert.
Zugegeben, Iron Savior-CDs sind mittlerweile sehr berechenbar geworden, und "Megatropolis" bietet wenig Überraschungen, verfügt dafür erneut über eine erstaunlich hohe Hitdichte. Aber mal ehrlich, welcher Fan will wirklich Veränderungen im Sound der Band? Ich jedenfalls nicht. So und nicht anders muss die Band klingen, basta!
"Megatropolis" bietet dem Iron Savior-Anhänger genau das, was er erwartet, so dass dieser blind zugreifen kann. Tolle Scheibe!
Line-up:
Piet Sielck (guitar & leadvocals)
Joachim "Piesel" Küstner (guitar & vocals)
Thomas Nack (drums & percussion)
Yenz Leonhardt (bass & vocals)
Tracklist
01:Running Riot
02:The Omega Men
03:Flesh
04:Megatropolis
05:Cybernatic Queen
06:Cyber Hero
07:A Tale From Down Below
08:Still I Believe
09:Farewell And Goodbye
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