The J. Geils Band / Love Stinks
Love Stinks Spielzeit: 37:49
Medium: CD
Label: Capitol, 1980
Stil: Rock


Review vom 27.07.2011


Andre Stäuble
Auch so eine Band, die erst mit einem Stilwechsel vom beinharten Rhythm and Blues hin zum kommerziellen Rock bei uns in Europa eine große Anhängerschaft für sich in Anspruch nehmen konnte. Die Alben "Sanctuary", "Love Stinks" und dann natürlich "Freeze Frame" brachten das große Geld und wirklichen Ruhm, verbunden dann mit der Europa-Tour als Einheizer für die Stones!
Nun zurück aber zu "Love Stinks": Das Album zur Schwelle in die 80ger wurde meiner Meinung nach stark unterschätzt. Eine starke Platte von einer Truppe, die in sich zusammengeschweißt (bis dato kein Personalwechsel) tolle eingängige Rockmusik produzierte. Das Album wirkt sehr strukturiert mit einem transparenten Sound, der keine Wünsche offen lässt. Klar, hier ist vom eher brachialen Sound der Anfangszeit fast nichts mehr vorhanden. Man achtete und schielte auf die Billboards, ist ja nicht verwerflich, wenn man an die 'schwierige' 80iger Rockepoche denkt, mit all den Hairspray-Bands, und noch verbunden mit MTV. Unter diesem Aspekt, ist der J. Geils Band eine klasse Scheibe gelungen.
Das Titelstück "Just Can' Wait" ist schon ein bisschen poplastig, geht aber gerade noch durch. Der Höhepunkt ist sicher "Come Back". Richtig modern und groovend vorwärtstreibend. Gute Gitarren, das Keyboard treibt einen Klangteppich voran, unterstützt vom erstklassigen Schlagzeugsound. Peter Wolf ist natürlich der Vocal-Leader, ja, einer der ganz Großen. Live eine wirkliche Rampensau! Wehe wenn er losgelassen, und seine berüchtigten Publikumszwiegespräche führt!
Auf der Scheibe "Love Stinks" kommt "Night Time" noch am ehsten an die 'alte' J. Geils Band heran - frech, brachial und knallig. "Tryn' Not To Think" ist ebenfalls hervorzuheben, wie auch die Ballade "Desire". Irgenwie ein wirklich geiles Rockalbum. Puristen werden sich über die wenigen oder in den Hintergrund geschobenen Mundharmonikaeinsätze von Magic Dick beschweren! Der weitere Weg der J. Geils Band ging dann noch bis zum "Freeze-Frame"-Album mit dem ersehntem Billboard Platz 1 Feger!
Nachher ging Mister Peter Wolf und es folgte ein eher unbedeutendes Album ohne ihn. Unser Star Wolf nahm später einige viel beachtete Soloalben auf und widmete sich nebenbei der Malerei. Die anderen Herren machten auf Voll-Blues mit entsprechenden Veröffentlichungen. Ich glaube in dieser Zeit heiratete Peter Wolf dann auch die Schauspielerin Fay Dunaway. So ab und zu, vor allem zu Jubiläen etc. geben sich die Herren dann die Ehre und treten wieder zusammen auf. Die spannenden Anfangsjahre der Band erzähle ich spaeter einmal …
Line-up:
Gesang Peter Wolf (vocals)
Seith Justman (keyboards)
Magic Dick (bluesharp)
Jack (J.) Geils (guitar)
Danny Klein (bass)
Stephan Jo Bladd (drums)
Tracklist
01:Just Can't Wait (3:25)
02:Come Back (5:12)
03:Takin' You Down (4:05)
04:Night Time (4:31)
05:No Anchovies Please (2:42)
06:Love Stinks (3:44)
07:Tryn' Not To Think About It (6:22)
08:Desire [Please Don't Turn Away] (3:37)
09:Till The Walls Come Tumblin' Down (4:04)
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