Johnfish Sparkle / Same
Same Spielzeit: 41:08
Medium: CD
Label: Record Heaven/Transubstans Records, 2009
Stil: Blues Rock

Review vom 13.04.2009


Joachim 'Joe' Brookes
Jacky Jail (2004 - 2008) hat man zu Grabe getragen.
Daraus hervorgegangen ist, im März 2008, Johnfish Sparkle.
Kaum zu glauben, dass der Dreier aus Italien kommt.
Die Combo hätte man viel eher in die allgemein verdächtigen Blues Rock-Regionen Amerikas oder Englands stecken können.
Erst recht nachdem man sich deren Debüt zumindest einmal angehört hat. Ach, was schreibe ich da... das haut bereits nach den ersten Songs hin.
Al Serra (vocals, guitar), Dave Perelli (bass) sowie Robgasoline oder vielleicht auch RobGasoline (drums) spielen sich den Dreck unter ihren Fingernägeln weg.
Verwurzelt im Rock der Siebzigerjahre geht es immer straight an der Blues-orientierten Pipeline der hart gespielten Musik entlang.
Und die Johnfish Sparkle-Leitung ist stets bis zum Bersten gefüllt.
Ärmel hoch und durch... das rockt.
Johnfish Sparkle macht Druck, bis das Ventil pfeift.
Während das Trio ihre eigenen heftigen Titel zu Gehör bringt, wandern am geistigen Auge des Hörers diverse Bands der 70er-Jahren vorbei, besonders einige aus dem Vereinigten Königreich.
Auch wenn man, ob mit der Gitarre, dem Bass oder den Drums ordentlich Dampf macht, hat die Gruppe doch Wert darauf gelegt, einen nicht mit eintönigem Brei zu füttern.
Die Musik der Azzurri ist mächtig Muskelbepackt. Aber dennoch können sie, so man will, in Filigrantechnik... spätestens wenn das Gaspedal gelupft wird und die Ballade "We Never Know" intoniert. Hier hat Serra noch die E-Gitarre geschultert.
Gleich im folgenden Track "Tale Of A Lonely Man" greift der Frontmann zur akustischen Gitarre. Auch in gedämpfter Atmosphäre kann man es.
'Gedämpft' muss leider auch, was den Sound dieses Stückes angeht, geschrieben werden. Da ist doch ein ohrenfälliger Qualitätsverlust zu verzeichnen. Man dreht für den Slow-Song den Lautstärkeregler nach rechts und fliegt fast aus dem Sessel, wenn Johnfish Sparkle mit der Frage "How Many Miles?" ihre Funk-Schiene zum Glühen bringt.
Hochenergetisch sowie Schweiß-treibend ist hier eh alles, von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Auch über eine etwas längere Distanz, wie im Opener "Freedom At Last" können die Italiener den Hörer bei Laune halten. Da hat der Gitarrist am Ende doch glatt ein Rock'n'Roll-inspiriertes Solo drauf.
Ein Serra ist gerade kein übermächtiger Sänger vor dem Blues Rock-Herrn. Aber zu dem, was sie zu bieten haben passt es schon.
Verlieben kann man sich in die Perelli-Basslinien, besonders, wenn sie den Hörer mit "Down In Mexico" in eh heiße Gefilde entführen.
Da ist man auch nicht weit von Artverwandtem aus der Southern Rock-Ecke entfernt.
Der Blues Rock des Trios verfügt über eine Betonung auf dem zweiten Wort.
Serras Soli sind stark gespielt und sein Riff-Koffer ist sehr gut gefüllt.
Was wie ein weiterer langsamer Track mit einer tollen E-Sologitarre beginnt, entwickelt sich schnell zu einem klasse Rocker und der heißt "Dance Into The Fire". Das Album macht genau so den Sack zu, wie er geöffnet wurde. Treibend, zubeißend und immer mit viel Öl im Feuer.
Johnfish Sparkle lässt die Kuh fliegen und wenn man sich das RobGasoline-Drumming in "Hey Man" zu Gemüte führt ist er der dritte im Bunde, dem das Qualitätssiegel mit der Aufschrift 'diffenenziert' verpasst werden kann.
Abschließend kann die CD durchaus empfohlen werden.
Johnfish Sparkle hat seine Hausaufgaben regelmäßig gemacht und stehen von daher mit dem Sound voll im Stoff der so geliebten Siebzigerjahre. Nachbessern muss man lediglich bei "Tale Of A Lonley Man"... Schade, dass das mit dem Sound unbemerkt durchgegangen ist.
Line-up:
Al Serra (vocals, lead guitar, rhythm guitar)
Dave Perelli (bass)
Robgasoline (drums)
Tracklist
01:Freedom At Last (6:13)
02:Feelin' Down (4:21)
03:Hey Man (4:07)
04:We Never Know (4:46)
05:Tale Of A Lonely Man (5:05)
06:How Many Miles? (4:00)
07:Down In Mexico (4:58)
08:Mr. Window (3:10)
09:Dance Into The Fire (4:29)
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