Paul Jones & Dave Kelly / An Evening With Paul Jones & Dave Kelly Volume Two
An Evening With Paul Jones & Dave Kelly Volume Two Spielzeit: 80:00
Medium: DVD
DVD Technik:
Sprache: Englisch
Format: 4:3
Label: Blue Label/SPV, 2007
Stil: Acoustic Blues

Review vom 29.10.2007


Jürgen Berking
Für Freunde des Acoustic Blues liegt jetzt die zweite DVD des Duos Paul Jones & Dave Kelly, die ja bekannterweise seit fast dreißig Jahren sehr aktiv in der Blues Band musizieren und zu den angesagtesten Bluesmännern in Großbritannien gehören. Wie schon im ersten Teil, wurden zwei Abende im Ram Jam Club, Kingston, Surey, aus dem Jahr 2004 gefilmt und auf diesem Silberling verwurstet, der jetzt unter dem sinnigen Titel "An Evening with Paul Jones And Dave Kelly Volume Two" auf den Markt geworfen wird.
Gleichzeitig wurde diese Show auch als reine Audio-CD "Live At The Ram Jam Club Volume Two" veröffentlicht, die natürlich auch von meinem RockTimes-Kollegen Jürgen Bauerochse schon besprochen wurde. Dabei fällt positiv auf, dass es zu gerade mal vier Überschneidungen in der Tracklist kommt, was dieser Doppel-Veröffentlichung einen besonderen Kaufanreiz gibt.
Auf der DVD zeigen die beiden herausragenden Musiker, dass ihre Wurzeln tief im Blues liegen, den sie ganz im traditionellen Stil der alten Legenden darbieten. Vom Feinsten wird Acoustic Blues von der ersten bis zur letzten Note geboten. Die ganz Großen der vergangenen Jahrzehnte werden hier auf hervorragende Weise von Jones und Kelly gecovert. Verzeihung, ich sollte lieber 'interpretiert' schreiben, denn das kommt der musikalischen Sache doch etwas näher. Schließlich handelt es sich ja durchweg um ganz eigene Interpretationen der alten Klassiker.
Unter anderen wurden Stücke von Robert Johnson, Blind Willie McTell, Memphis Minnie und Sleepy John Estes dem Publikum zu Gehör gebracht. Dazu kommen zwei Stücke aus der Feder von Paul Jones, wobei "Room And Board", solo dargeboten, sehr eindrucksvoll sein ganzes Einfühlungsvermögen zeigt, Dave Kelly steht ihm mit seinem selbst geschriebenen "D Day Blues" in keinster Weise nach und erweist sich als wahrer Meister an den sechs Saiten. Auch stimmlich konnten beide Künstler bei allen Titeln voll überzeugen.
Der "Stranger Blues" ist ein sehr ruhiger, gefühlvoller Slow-Blues, ein Traditional, den schon
Sonny Terry und Brownie McGhee sehr gelungen adaptierten.
Bei zwei Titeln greift Dave Kelly zur Dobro, der akustischen Metallklampfe, die durch ihren einzigartigen Klang immer wieder fasziniert. Klasse, was er an Tonfolgen aus diesem Instrument rausholt.
Meine absoluten Favoriten unter diesen sehr gut ausgewählten Songs sind Robert Johnsons "Come On In My Kitchen" und Dave Kellys "D Day Blues", obwohl man eigentlich gar keinen einzelnen Titel hervorheben sollte. Dazu haben sie alle ihre ganz eigene Qualität zu bieten.
Leider ist der eigentliche Auftritt mit 60 Minuten einfach zu kurz geraten, eine Unsitte, die wir viel zu oft erleben müssen. Hier hätte es ruhig etwas mehr sein können. Das 20-minütige Interview ist bestimmt ganz interessant, wenn man des Englischen genügend mächtig ist. Warum gibt es hier keine Untertitel, damit sich auch die deutschen Bluesliebhaber umfassend informieren können? Die Bild- und Tonqualität ist hervorragend, sodass einem intensiven Konzert-Erlebnis nichts im Wege steht.
Line-up:
Paul Jones (vocals, harp)
Dave Kelly (vocals, guitar)
Tracklist
01:Statesboro Blues (3:25)
02:Drop Down Mama (4:23)
03:Come On In My Kitchen (4:00)
04:Room And Board (3:26)
05:Please See That My Grave Is Kept Clean (3:27)
06:Strangers Blues (4:19)
07:When The Levee Breaks (4:25)
08:Key To The Highway (3:41)
09:Noah Lewis Blues (3:36)
10:Skin Game Blues (6:03)
11:D Day Blues (5:12)
12:Mean Old Frisco (4:04)
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