Zwar bin ich nicht unbedingt ein eingefleischter Prog Rock-Fan, aber es gibt auch für mich hin und wieder Ausnahmen, wie zum Beispiel diese CD, "Book Of The Dead".
Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich auf diese Produktion aufmerksam wurde, weil
Allan Holdsworth hier mitmischt.
Allerdings habe ich wiederholt feststellen müssen, dass manche Grenzen sehr fließend sind; so auch hier, denn vieles, was ich aus meinen Jazz Rock/Fusion-Beständen kenne, ist dem, was man hier hört, nicht ganz unähnlich.
Vorweg - mir gefällt diese Musik ausnahmslos gut!
Ich kenne allerdings nur zwei Musiker - das sind die Gäste
Allan Holdsworth an der Gitarre und
Yvette Devereaux an der Violine. Beide sind für mich auch die 'Sahnehäubchen' auf dieser Scheibe. Denn solistisch als auch - wie einst in bester
Mahavishnu-Tradition - sich abwechselnd oder auch in den Soli ergänzend, bereichern und runden sie dieses Projekt von
Ken Jaquess, der hier Bass, Keyboards und eine 10-string acoustic spielt, ab.
Der wohl zwischenzeitlich verstorbene Sänger
Shaun Guerin gefällt mir ebenfalls sehr gut, erinnert er mich doch an den früheren
Peter Gabriel und ab und zu ein wenig an
Peter Hammill.
Kein Wunder, dass beim Hören der Musik immer wieder Erinnerungen an die alten
Genesis wach werden. Der Sound klingt in diesem Sinne auch 'recht angenehm altmodisch'. Wunderbar - das sagt mir zu.
Die Musik fließt und schwebt, gelegentliche Tempowechsel bringen Abwechslung in die sonst eher ruhige Stimmung.
Fantastisch gleich das erste Stück, welches etwas über 23 Minuten dauert und das ich bereits mehrere Male genossen habe. "Infinite Voyage" ist eine Reise, in die man sich fallen lassen kann, eine Reise, die stets mit neuen Nuancen zu überraschen weiß.
Letztlich gefällt mir, trotz des relativ durchgängigen Konzepts die Vielschichtigkeit dieser Kompositionen, die durch hohe Musikalität und immer wieder eingestreuter Abwechslung perfekt zu unterhalten weiß.