Katana / Heads Will Roll
Heads Will Roll Spielzeit: 39:21
Medium: CD
Label: Listenable Records/Soulfood, 2011
Stil: Heavy Metal

Review vom 15.04.2011


Marius Gindra
Schon wieder eine neue, klassische Heavy Metal-Band aus Schweden!? Richtig, mit Katana folgt nun nach äußerst lobenswerten Horden wie Enforcer (die auch noch darüber hinaus ein gleichnamiges Lied haben) und Steelwing eine weitere Truppe, welche man zukünftig ohne Bedenken umgehend zur sogenannten NWOTHM (New Wave Of Traditional Heavy Metal) zählen wird. Langsam wird's dennoch, ganz ehrlich gesagt, ein bisschen voll in dieser ursprünglich sehr reizvollen Metal-Sparte. Aber in den 90ern hat die Szene ja auch gemeckert, dass zu wenig vorhanden sei. Nehmen wir die Flut an aktuellen Bands also mal als eine positive Bewegung auf!
Im Gegensatz zu den mittlerweile recht erfolgreichen, oben genannten Bands haben die Göteborger schon 2006 eine Single auf eigene Faust veröffentlicht, danach herrschte jedoch erst einmal für ganze fünf Jahre Release-Funkstille. Das hier besprochene Album "Heads Will Roll" (mit erneuertem Line-up) erschien bereits in heimischen Gefilden Anfang des Jahres über Rambo Music und wird ab dem 25. April von Listenable Records/Soulfood weltwelt zugänglich gemacht.
Beschrieben wird das Quintett vom Label als stark musikalisch beeinflusst von englischen und deutschen Metal-Legenden wie Iron Maiden, Judas Priest und Accept. Besonders eine Ähnlichkeit zu erster Band ist sehr auffällig auszumachen, denn die meisten der Stücke sind geprägt von fetten, wenn auch etwas unoriginell herunter gedudelten Twin-Leads der Sechssaiter, hohen Kreischvocals und vielen Sing-A-Long-Parts, eben auch ähnlich wie bei der großen Legende aus London.
Was mir persönlich an den Vocals jedoch auch noch auffiel, war, dass Sänger Johan Bernspang fast genauso klingt wie Enforcers zwitschernder Blondschopf Olof Wikstrand, obwohl letztere nach wie vor nicht umsonst die Erfolgreicheren und Originelleren sind. Zwar liefern auch Katana mit sympathisch altbacken geschriebenen Songs wie dem Opener "Livin' Without Fear", "Blade Of Katana" oder dem Ohrwurm "Heart Of Tokyo" einige echte Ohrwürmer, dennoch kommen sie bei mir nur wie (wenn auch gutklassige) B-Ware herüber. Die Produktion an sich ist vollkommen okay geraten: nicht zu modern, aber auch nicht überdreht retro.
Letzten Endes dürfen Begeisterte dieser neuen Back To The Roots-Welle ohne großartige Bedenken über einen Fehlkauf zuschlagen. Wer sich allerdings schon ein paar Jahre in dieser Szene herumtreibt, der wird trotz - wie gesagt - toller Melodien aufgrund der einfach etwas zu kurz geratenen Originalität recht schnell gelangweilt sein. Ich vergebe 7 von 10 RockTimes-Uhren!
Line-up:
Johan Bernspang (vocals)
Patrik Essén (guitar)
Tobias Karlsson (guitar)
Susanna Salminen (bass)
Anders Persson (drums)
Tracklist
01:Livin' Without Fear
02:Blade Of Katana
03:Phoenix On Fire
04:Neverending World
05:Heart Of Tokyo
06:Asia In Sight
07:Across The Stars
08:Rebel Ride
09:Quest For Hades
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