Killer / Monsters Of Rock
Monsters Of Rock Spielzeit: 68:53
Medium: CD
Label: Mausoleum, 2015
Stil: Heavy Metal

Review vom 03.05.2015


Jochen v. Arnim
Killer gehören zur belgischen Heavy Metal-Szene wie die Anfield Road zu Liverpool. Bereits in den frühen achtziger Jahren machte die Band als Trio von sich reden und verdiente sich auch im Ausland ihre Sporen mit kernigen Alben. Mit Umbesetzungen, Auflösung, Wiedervereinigung, erneuter Auflösung und schließlicher Neugründung könnte der Weg von Killer durch die Jahrzehnte personell beschrieben werden. Heute, rund 35 Jahre nach dem ersten Zusammenschluss, legt die Band mit "Monsters Of Rock" ihr siebtes Studioalbum vor.
Vom ursprünglichen Trio ist lediglich 'Shorty' Van Camp an Gitarre und Mikro übriggeblieben. Er wird nun unterstützt durch 'Vanne' Opdebeeck am Schlagzeug sowie Ian Anthony am Bass. Gemeinsam haben sie fette nahezu siebzig Minuten für diesen Rundling eingespielt, der mit dieser Spielzeit und fünfzehn Tracks eher ungewöhnlich für ein traditionelles Heavy Metal-Album daherkommt.
Was dafür aber schon eher traditionell ist, ist das Fehlen des Keyboarders Dave Powell, der uns noch auf Immortal mit seinem Spiel erfreute, die Band 2013 verlassen und ihr somit die soundmäßige Rückkehr zu Altbewährtem ermöglicht hat. Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang - mehr braucht es nicht für Alarm. Und den machen die fünfzehn Tracks auf dieser bald erscheinenden Scheibe allemal.
Eröffnet wird der Reigen direkt mit dem Titeltrack und es wird sofort klar, dass die Jungs nix verlernt haben. Riffing, Solo, Rhythmus, alles stimmt (wenngleich ich bei den ersten Tönen doch ein wenig an Hearts "Barracuda" denken musste). Nicht verlernt, oder nicht aufgeben wollten sie ihre Affinität zu Tönen aus dem Hause Motörhead, soviel ist auch offensichtlich. Und als wollten sie uns damit etwas sagen, hauen die drei Metaller im Anschluss "No Exception To The Rule" aus den Instrumenten. In der Tat, keine Ausnahme von der Regel, alles passt - und der Refrain geht genauso gut ins Ohr, wie es schon der Opener machte, klarer Anspieltipp! Später auf der Scheibe heißt es dann noch "Back To The Roots", als ob wir dieser Erinnerung bedurft hätten…
"Shotgun Symphony" ist Schwermetall wie es nur Schwermetall sein kann. Zäh zieht sich das Riff aus den Speakern, als wolle man eine Iommi'sche 'wall of sound' kreieren und ein wenig Abwechslung zum flotten Power Metal bieten. "Danger Zone" setzt etwas später noch einen oben drauf und mutiert in verhaltenem Tempo zu einer Art Power Ballade - live bestimmt ein Killer.
Bei einer Spieldauer von knapp siebzig Minuten gibt es natürlich noch reichlich ebenfalls sehr gefälliges Material und ist man so ein traditionell verhafteter Hörer wie ich, dann muss diese Scheibe einfach für ein breites Grinsen sorgen. Klar, es liegt derzeit ja voll im Trend, wenn man sich als 'alte Band' alter Tugenden erinnert und wieder aktiv wird. Einige dieser Bands sollten das vielleicht lieber lassen, Killer gehören für mich auf jeden Fall nicht dazu.
Die Geister mögen sich vielleicht an dem einen oder anderen Track scheiden, auch die Spieldauer mag gewiss nicht jedem Hörer gefallen. Aber wenn "Monsters Of Rock" schon nicht das beste Album der Bandgeschichte ist, so reiht es sich doch nahtlos bei den guten alten "Wall Of Sound" oder "Shock Waves" aus den frühen Achtzigern ein - hohe Punktzahl allemal!
Line-up:
Paul 'Shorty' Van Camp (guitars, vocals)
Ian 'Jakke' Anthony (bass, vocals)
Ivan 'Vanne' Opdebeeck (drums, backings)

Guest: Jeff Brown (backings)
Tracklist
01:Monsters Of Rock
02:No Exception To The Rule
03:Shotgun Symphony
04:Back To The Roots
05:No Way Out
06:Danger Zone
07:Firestorm
08:Deaf, Blind And Dumb
09:Forever Metal
10:Children Of Desperation
11:Hold Your Head Up High
12:Making Magic
13:The Reactor
14:Rock City
15:Fake
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