King Of The World / Same
Same Spielzeit: 42:38
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2014
Stil: Blues, Blues Rock

Review vom 28.06.2014


Mike Kempf
Der 'King Of The World' ist wieder aktiv! Doch wer ist eigentlich der König dieser Welt? Für all diejenigen Rockfans, die damit den King des Rock'n'Roll Elvis assoziieren und glauben, er sei 1977 gar nicht verstorben, sondern stattdessen auf irgendeiner menschenleeren Insel, um dort ungestört sein Rentenalter zu genießen, denen muss ich diese Hoffnung rauben. Denn dass er nicht mehr unter uns weilt ist so sicher, wie die spanische 'Fussi-Elf' ihren WM-Titel dieses Jahr nicht mehr verteidigen kann.
Um des Rätsels Lösung auf die Spur zu kommen, reicht ein Check des Booklets der mir vorliegenden King Of The World-Platte, welches eine holländische Blues Rock-Band erkennen lässt und ihr gleichnamiges Album an John Lee Hooker erinnert, der einst "King Of The World" ins Leben rief.
Die Frage, ob mich die niederländische Kapelle anhand von elf Songs in etwas mehr als vierzig Minuten Spiellänge so beeindrucken kann, um von mir mit einem 'königlichen Siegel' abgestempelt zu werden, bedarf mehrmaliger Durchläufe der CD. Mit dem Opener "Fool No More" weiß die Combo zumindest gleich zu punkten, wobei sofort auffällt, dass sie auf Genre-typisches Gitarrenspiel, begleitendes Keyboard, Bass und Schlagzeug zurückgreifen. Für die Textvorträge zeigt sich Ex-Snowy White-Mitarbeiter Ruud Weber verantwortlich. Am Gesangsmikro erledigt er seinen Job zu meiner Zufriedenheit. Er ergänzt sich hervorragend mit Top-Gitarrist Erwin Java, der nicht nur einst an der Seite von Herman Brood agierte, sondern diesem Album mit seinem hervorragenden Saitengezupfe seinen Stempel aufdrückt.
Ganz klar, die beiden Frontmänner sind allein schon eine Berichterstattung von "King Of The World" wert, wobei diese selbstverständlich nicht auf die Rhythmiker Fokke de Jong (Drums) und Govert van der Kolm (Keyboards), der unter anderem schon für Coco Montoya und Matt Schofield an den Tasten sein Bestes gab, verzichten können. Letztlich sind sie es, die der Platte das nötige Klangfundament aufbereiten, damit sich die Tonkonserve den Status eines guten Albums erspielen kann. Außerdem glänzt Herr van der Kolm, so wie bei "Money Means Trouble", mit exzellenten Soloeinlagen. Oh ja, Govert van der Kolm versteht sein Handwerk.
In der Tat hat das Quartett - auch wenn man meint, alles schon mal gehört zu haben - einen ordentlichen Arbeitsnachweis abgeliefert. Ohne nun die ganz großen Bäume herausgerissen zu haben, habe ich rein musikalisch betrachtet, nichts Wesentliches auszusetzen. In jedem Fall dürfte die Platte für Hidden Track-Sammler interessant sein, denn dieser wird zum Ende nach einem Päuschen noch nachserviert. Meine Empfehlung für Hörproben sind neben "Fool No More", die Ballade "Beating Like A Drum" sowie die rockigen "On My Way Back Home" und "Hurricane". Diese Tipps zu beherzigen kann die Hilfestellung sein, um selbst zu entscheiden, ob man für "King Of The World" ein paar Euronen locker machen möchte.
Line-up:
Ruud Weber (lead guitar, bass)
Erwin Java (guitar)
Fokke de Jong (vocals, drums, percussion)
Govert van der Kolm (vocals, keys, percussion)
Tracklist
01:Fool No More (3:48)
02:Someway Someshow (3:11)
03:If You Want To Leave (6:17)
04:Living With The Ghost Of The Past (3:37)
05:On My Way Back Home (3:16)
06:Beating Like A Drum (4:23)
07:Get Up And Do It (3:20)
08:Hurricane (3:32)
09:Messing With My Mind (3:30)
10:Doctor Doctor (3:19)
11:Money Means Trouble (4:25)
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