Kobra And The Lotus / High Priestess
High Priestess Spielzeit: 44:42
Medium: CD
Label: Spinefarm, 2014
Stil: Heavy Metal

Review vom 28.11.2014


Jürgen B. Volkmar
Die metallische Lotusblüte Kobra And The Lotus mit Frontfrau Kobra Paige (gegründet 2008 in Calgary, Canada) hat es dank der durchschlagenden Wirkung ihrer Vorzeige-Shouterin und der Hilfe von Gene Simmons ( Kiss), in den letzten fünf Jahren auf dem nordamerikanischen Kontinent bereits zu einiger Popularität gebracht. 2009 veröffentlichten sie bereits ihr Debutalbum "Out Of The Pit". Unumstrittene Gruppenerste ist dabei Kobra Paige, Vokalistin mit klassischer Ausbildung, die sowohl an der Gitarre, dem Klavier und vor allem mit ihrer Stimme, tragendes Mitglied der Band ist. Mit dem zweiten Album, "Kobra And The Lotus" (2012), konnte dann die Verpflichtung bei dem Label von Gene Simmons erreicht werden.
Auf dem aktuellen Longplayer, "High Priestess", kann Kobras Stimme, die mehrere Tonlagen beherrscht, den Tracks die richtige Brachialität und vor allem das metallische 'Artwork' liefern. Mit Groove und Hymnen ist Abwechslung ohne Langeweile angesagt.
Bereits der Opener, "Warhorse", ist durchzogen mit dynamischen Rhythmussträngen. "I Am, I Am" oder der Titeltrack "High Priestess" gehen beinahe schon in Richtung Hard Rock mit Spurenelementen von Thrash Metal. Bei den Balladen "Visionary" und "Lost In The Shadows" werden Motive von Judas Priest wach, die aber keinesfalls die Eigenständigkeit von Kobra And The Lotus nur annähernd in Frage stellen können.
Die Hymne "Soldier" gehört eindeutig zu den Stärken dieser Veröffentlichung, bei der sich epische Momente, im Wechsel mit der sich schon beinahe zelebrierenden Stimme der Frontfrau, kongenial ergänzen.
Weitere Hymnen wie "Battle Of Wrath" oder "Hold On" sind durch erdige Riffs und deren melodische Gitarrensoli durchweg überzeugend. Mit zu den Glanzpunkten der Scheibe zählt das beinahe aus einer Mainstream/Metal-Melange bestehende "Lost In The Shadows", das die Gesangsleistungen von Kobra Paige mehr als eindrucksvoll in den melodischen Kontext stellt. Interessant ist, dass die Produktion von dem Grammy Award Winner Johnny K durchgeführt wurde, der bereits seine Handschrift bei Megadeth, Three Doors Down und Disturbed hinterlassen hat und dessen Qualitätsanspruch sich deutlich widerspiegelt.
Mit der refrainlastigen Doublette "Willow" und "Soldier" wird nochmals ein Gesamtpaket an eingängigem Edelmetall geschnürt, das sich hören lassen kann und gleichzeitig zum qualitativ Besten, auf dieser an Höhepunkten nicht gerade armen Scheibe, gehört.
Zusammenfassend verbleibt jedenfalls der Eindruck, dass "High Priestess" die Eingängigkeit und die richtigen Gitarrenwände hat, um mit gesanglicher Oberklasse diejenigen zu überzeugen, deren Einkaufszettel bis zum Jahresende noch dringend Material benötigt.
Line-up:
Kobra Paige (vocals)
Jasio Kulakowski (guitar)
Jake Dreyer (guest guitar)
Brad Kennedy (bass)
Bones Elias (drums)
Tracklist
01:Warhorse
02:I Am, I Am
03:Heartbeat
04:Hold On
05:High Priestess
06:Soldier
07:Battle Of Wrath
08:Visionary
09:Willow
10:Lost In The Shadows
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