Krokus
At The Threshold Tour 2007
31.01.2007, Filharmonie, Filderstadt
Rocktimes Konzertbericht
Krokus
Filharmonie Filderstadt
31. Januar 2007
Konzertbericht
Stil: Hard Rock


Artikel vom 21.02.2007


Jürgen B. Volkmar
Ein Hard Rock-Urgestein aus der Schweiz, Vorbild für alle nachfolgenden Rockgenerationen der Eidgenossen, eben Krokus, stellten im aktuellen Line-up bei der aktuellen Hammerfall-Tournee ihr neues Album Hellraiser vor.
In ihrer wechselhaften Karriere, die mit einigen personellen Umbesetzungen verbunden war, schaffte es die Band mit der imposanten Biographie, allen Unkenrufen zum Trotz, sich ohne Abstriche in der qualitativen Kreativität, ins neue Jahrtausend zu retten.
Ein Glücksfall, wie sich mit dem im Vorfeld erschienenen neuen Album eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Krokus Also kann man nicht von Comeback reden, denn Krokus waren immer präsent, zahlreiche veröffentlichte Longplayer markieren diesen Anspruch mit akustischer Deutlichkeit.
Den Mikroständer fest in der Hand, überzeugte Reibeisenstimme Marc Storace bereits nach den ersten Tönen von "Love Seeker" die wartende Menge. Mit professioneller Virtuosität verwandelte Saitenhexer Mandy Meier jedes Riff in eine neue Kunstform. Traumhafte Rhythmuswechsel mit Dominique Favez an der Rhythmusgitarre sorgten für den nötigen Grundgroove.
Ohne den Überbegriff Power zweckentfremdet zu verwenden, in diesem Fall trifft es jedoch punktgenau zu. Bei "Hellraiser" wird Dynamik zum Pflichtfach. Der Shouter röhrt, singt und trifft exakt jeden Ton mit traumwandlerischer Sicherheit. Mit dieser Stimme könnte es eigentlich nur einen legitimen Nachfolger geben, dem AC/DC das Mikro überreichen sollten. Ähnlichkeiten mit dem legendären Frontmann bestehen manchmal zweifellos.
Krokus Riffbetonte Songs mit einem Wiedererkennungswert, der selten in dieser Szene erreicht wird. Das Gitarrenspiel strotzt nur so vor hämmernden, prägnanten Riffs. "Fever" kommt mit Wucht und fett getrimmten Gitarrenlinien. Natürlich darf auch das Guess Who-Cover "American Woman" nicht fehlen, das in dieser Version mit in flüssigem Stahl getauchten Stimmbändern in die Halle gerammt wird. Donnernder Applaus bahnt den Weg zu "Easy Rocker", kurz und knackig hingerotzt. Mit der Tanzflächenrakete "Rock City" zeigen die ekstatisch aufspielenden Recken, welch eindrucksvolle Diskographie zur Verfügung steht.
"Rock Till You Drop", unter diesem Motto müsste dieses Konzert stehen, vital und frisch wird ein Rockfeuerwerk, exakt wie ein Schweizer Uhrwerk, abgebrannt.
"Bedside Radio" und "Eat The Rich" werden in diesem Live-Set grandios abgerockt, jeder Akkord zündet und der Energielevel der virtuos aufspielenden Musiker scheint unbegrenzt.
Die Bühnenpräsenz und musikalische Dominanz dieser Formation hätte nicht eindrucksvoller erfolgen können. Hier waren echte Rock'n'Roller am Werk, die sich durch nichts und niemand von ihrem Kurs abbringen lassen. Ein Live-Erlebnis mit dem Prädikat 'Solid Rock Forever'.
Anm. der Redaktion: Infolge eines technischen Defekts bei den Foto-Aufnahmen können leider nur wenige Bilder in verminderter Qualität veröffentlicht werden. Wir bitten um Verständnis.
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